BIWO-Mitgliederversammlung in Wiesenthau

Die BIWO-Mitgliederversammlung am 07.08.2019 in Wiesenthau drehte sich hauptsächlich um den Antrag des Mitglieds Reiner Büttner, Stadt- und Kreisrat, der geklärt wissen wollte, ob der Vorstand der BIWO in Sachen BayWa- Ansiedlung in Sigritzau eigenmächtig vorgeht und damit die Ziele der BIWO erweitert. Reiner Büttner verwies darauf, dass die BIWO beim Supermarkt in Weilersbach und beim Baugebiet „Binzing“ in Wiesenthau keine aktive Position bezogen hätte, dass der Planungsausschuss des Stadtrats im Juni einstimmig den Standort in Sigritzau befürwortet hätte, dass ein ökologisches Gewerbegebiet mit Begrünung, Sonnenenergie, beschränkten Gebäudehöhen geplant sei, und dass die Träger öffentlicher Belange wie das Straßenbauamt Bamberg ohnehin gehört werden müssten.

Alfons Eger erwiderte darauf, dass alle Anwesenden zwei und zwei zusammenzählen könnten, dass der geplante ökologische Heiligenschein der BayWa seinen Praxistest wohl kaum bestehen wird, dass wir als BIWO all unsere individuellen und kollektiven Möglichkeiten einsetzen müssen, um als Verbündete der Natur von dieser mehr zurückzuerhalten, um sie dann an die Nachkommen weitergeben zu können.

Uta kritisierte die Zufahrt zur Fränkischen Schweiz mit rechts und links Gewerbegebieten, und hatte sogar ein Transparent mitgebracht, in dem die BIWO sich schon vor Jahren gegen jedes Industriegebiet im Wiesenttal ausgesprochen hat.

Dunja findet Supermarkt und Tankstelle in Weilersbach furchtbar, auch das Baugebiet in Wiesenthau sei immer ein Thema der BIWO gewesen. Zudem hätte sich die BIWO auch bei Themen wie Friday for future oder bei der Unterstützung des Volksbegehrens schon etwas breiter aufgestellt.

Holger hält Wiesenthau und Sigritzau für nicht vergleichbar, und will die BIWO lieber auf den Widerstand gegen die Ostspange beschränken.

Der Vorsitzende Heinrich Kattenbeck betonte, dass niemand gegen die BayWa sei, doch dass dieser Standort nicht in Frage kommt. Denn wo beginnt die Ostspange? Sie beginnt am Kersbacher Kreisel, auf der Eisenbahnbrücke. Erschreckend findet er die Aussage des OB Kirschstein, dass dieser das Gebiet bei Sigritzau bespielen will. Auch die Landkäufe entlang der Straßen FO2 und FO8 durch die Firma Siemens sieht er als Bedrohung unserer Heimat.

Tom sieht den Dominoeffekt, wenn die BayWa in Sigritzau anfängt. Rotraud erinnerte daran, dass OB Stumpf das Ö1–Gebiet nicht antasten wollte, dass eine Erschließung immer sukzessiv fortgesetzt wird, dass bei einer Havarie oder bei großen Regen-Ereignissen sich sogar die Richtungen der Grundwasserströmungen ändern können, worauf bereits ein Gutachten für die Mülldeponie aufmerksam gemacht hat.

Reiner Büttner findet es richtig, sich mit den Details zu beschäftigen, doch sieht er bei anderen Standorten für die BayWa mehr Nachteile. Kattenbeck verwies darauf, dass die Kunden der BayWa nicht mehr vorwiegend der kleine Landwirt sei, sondern Großkunden, Spediteure, Unternehmen. Außerdem sei Ökologie an jedem Standort machbar.

Dunja sagte, dass Forchheim sich in aggressiver Weise selbst verkaufe, und wann soll das alles aufhören?
Reiner Büttner sieht in der BayWa Ansiedlung in Sigritzau keine Entscheidung für die Ostspange, und verwies auf 700 Arbeitsplätze, die Siemens aus Erlangen nach Forchheim verlagern will.

Tom erwiderte, dass die Landschaft kein Wanderzirkus sei.

Schließlich wurde folgender Antrag formuliert: Der Vorstand der BIWO darf sich weiterhin gegen Gewerbeansiedlungen entlang der geplanten Ostspange aussprechen. Der Antrag wurde gegen 2 Gegenstimmen angenommen.

Beschlossen wurde einstimmig der Text für den Flyer zur Einladung zur ersten Wiesenttaler Naturtafel, ein fränkisch, fröhliches Fest, für die Erhaltung des Wiesenttales. Am Sonntag, 6. Oktober (Erntedankfest) beginnt um 10 Uhr vom Standort Kersbacher Kreisel eine Demo gegen die Gewerbeansiedlung Sigritzau und gegen den geplanten Bau der Ostspange. Eröffnung der 1. Wiesenttaler Naturtafel und Kundgebung beginnen um 11 Uhr am Pinzberger Bahnhof. Die Junge BIWO verkauft Getränke. Uta Dix und Thomas Hrubesch kümmern sich um die Bestuhlung. Mit einem Stangengerüst wird die Höhe des Straßenverlaufes der Ostspange in 7 m Höhe, zur Querung der Bahnlinie Forchheim-Ebermannstadt, bewusst gemacht.

Nächstes BIWO Mitgliedertreffen mit Vorstand und Arbeitskreisen ist am Mittwoch, 11. Sept. um 19 Uhr im Gasthaus zur Eisenbahn, Wiesenthau.

Infos unter https://www.bi-wiesenttal.de