HWK Oberfranken: Abschluss der praktischen Meisterprüfung im Bäckerhandwerk

Symbolbild Bildung

Bäckergesellen aus ganz Oberfranken absolvierten an der Handwerkskammer für Oberfranken in Bayreuth ihre praktische Prüfung zum Bäckermeister

Es ist vollbracht, die praktische Meisterprüfung wurde mit Erfolg absolviert. Von links Ausbildungsmeister Ronny Vogel, Dominik Schneider, Vanessa Melchert, Tobias Opel, Christian Eichhorn und Annika Fuchs. Foto: HWK für Oberfranken

Es ist vollbracht, die praktische Meisterprüfung wurde mit Erfolg absolviert. Von links
Ausbildungsmeister Ronny Vogel, Dominik Schneider, Vanessa Melchert, Tobias Opel, Christian
Eichhorn und Annika Fuchs. Foto: HWK für Oberfranken

Für das Bäckerhandwerk ist der Fachkräftemangel eine ganz besondere Herausforderung. Insgesamt gesehen nimmt die Zahl der handwerklichen Bäckereien kontinuierlich ab. Ein Trend, der auch vor Oberfranken nicht Halt macht. Dem will die Meisterschule für Bäcker an der Handwerkskammer für Oberfranken entgegensteuern. Mit einer perfekten Mischung aus traditionellem Qualitätsdenken und modernen Lern- und Lehrmethoden, wie Ausbildungsmeister Ronny Vogel schildert. Die Lehrgangsteilnehmer haben nun mit Erfolg die praktische Meisterprüfung im Bäckerhandwerk absolviert. „Ein gutes Zeichen für die Zukunft der Genussregion Oberfranken“, so Vogel.

Neun anstrengende Monate liegen hinter ihnen, in denen sie alles gelernt haben, was sie für eine erfolgreiche Zukunft als selbstständiger Bäckermeister oder Führungskraft in einer Bäckerei benötigen. So Christian Eichhorn aus Strullendorf, Vanessa Melchert aus Issigau, Dominik Schneider aus Helmbrechts, Tobias Opel aus Bayreuth und Annika Fuchs aus Pegnitz, die sich in dieser Zeit mit umfangreichen Inhalten in Theorie und Praxis beschäftigt haben. Von Fachtechnologie in Biologie, Chemie und Physik über Hygiene und Recht bis zu Werkstoffkunde und Marketing reichten die theoretischen Unterrichtseinheiten. Natürlich sind die frisch gebackenen Meister nun auch gut geschult im Umgang mit Mitarbeitern und Kunden. „Als Handwerksmeister ist man die tragende Säule der dualen Ausbildung. Da gehört es auch dazu, Qualitätsstandards aufrechtzuerhalten, die Ausbildung zu organisieren und das Fachwissen entsprechend weiterzugeben“ betont Ausbildungsmeister Ronny Vogel. „Die bei uns ausgebildeten Bäckermeisterinnen und Bäckermeister sind am Ende Meister ihres Faches. Deshalb setzen wir in der Meisterschule noch weitere Schwerpunkte, unter anderem auf die gezielte Entwicklung der Persönlichkeit, auf Marketing, Verkauf und Kommunikation.“

Dank der engen Zusammenarbeit mit dem an der HWK für Oberfranken angesiedelten Kompetenzzentrum Digitales Handwerk wird die moderne Bäckerwerkstatt aktuell mit weiteren digitalen Arbeitsmitteln ergänzt. Ein 3-D-Drucker ermöglicht den künftigen Bäckermeistern Torten- bzw. Lebensmitteldruckwerke, die neuen Ladenbacköfen sind mit modernster Programmiersoftware ausgestattet, eine digitale Rezepturwaage und ein elektronisches Kassensystem dienen unter anderem dem exakten Controlling. Für den Bäcker- und Konditorenmeister Vogel gehört auch eine digitale Spiegelreflexkamera zur Ausstattung der Bäckerwerkstatt dazu. „So können die angehenden Bäckermeister viel darüber lernen, wie ihre Backwaren im Laden optimal in Szene gesetzt werden.“

Viel mehr als Brot und Brötchen

Ähnlich vielfältig gestaltete sich der Praxisteil. Hier ging es um viel mehr als Brot und Brötchen. Die Spanne reichte vom Kleingebäck über Torten und Desserts bis zu Snacks und Speiseeis. Die besondere Herausforderung war die Kreation von speziellen Schaustücken, die dann auch bei der dreitägigen praktischen Prüfung eine Rolle spielten. „Dieses ganze Programm zu durchlaufen, war schon ziemlich anstrengend“, resümierte Tobias Opel. Am Ende musste jeder der Meisterschüler ein persönliches Schaufenster ausgestalten Eine pfiffige Idee, ein klares Motto sollte dahinterstehen. Nicht nur die Optik musste passen, Produkte und Gestaltung sollten gut miteinander harmonieren. All das wurde bewertet. „Da merkt man dann, dass die praktische Prüfung mit der täglichen Routine im Betrieb nicht vergleichbar ist. Der Zeitdruck ist viel größer“, gestand Dominik Schneider, und „ich bin froh, dass die Prüfungstage vorbei sind“.

Letzten Endes haben alle Meisterschüler ihr Ziel erreicht. Auch wenn an den Prüfungstagen nicht alles zu 100 Prozent geklappt hat, was beim Üben in der Vorbereitung noch rund lief, so können alle mit den Ergebnissen zufrieden sein. Die Zeit, die sie in die Planung und Vorbereitung ihres persönlichen Schaufensters gesteckt hatten, hat sich gelohnt.

Auch Ausbildungsmeister Ronny Vogel zeigte sich zuversichtlich, dass die Meisterschüler ihren Weg gehen werden, egal ob sie zukünftig im eigenen Betrieb mehr Verantwortung übernehmen, einen anderen Betrieb übernehmen oder sich mit dem Schwerpunkt Lebensmittelkontrolle beschäftigen. „Es war ein richtig tolles Jahr mit Meisterschülern, die mit Feuer und Flamme hinter ihrem Beruf stehen. Ich hoffe nun, dass ihr die Berufung des Bäckers spürbar nach außen tragen werdet und so das Bäckerhandwerk weiter voranbringt“, dankte Vogel beim Abschluss des praktischen Teils seinen fünf Schülern.