State­ment des Ver­eins „Freun­de der Plas­sen­burg e. V.“ zur Bericht­erstat­tung der letz­ten Zeit zum The­ma Plassenburg

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Die Freun­de der Plas­sen­burg sind grund­sätz­lich sehr erfreut, wenn sich Ver­tre­ter der Poli­tik in för­dern­der Wei­se des The­mas „Plas­sen­burg“ anneh­men. Die Kulm­ba­cher Grü­nen haben jüngst zu den The­men Denk­mal­schutz und Bele­bung der Plas­sen­burg ihre Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Dr. Sabi­ne Weig­and ein­ge­la­den. Das Aus­blei­ben einer gro­ßen Men­ge an Teil­neh­mern bei die­ser Akti­on ist dabei wohl in erste Linie der Ter­min­set­zung an einem Werk­tag­vor­mit­tag geschul­det, sodass sich zum Bei­spiel der ehren­amt­lich täti­ge Vor­stand der Freun­de der Plas­sen­burg außer Stan­de sah, die­sen Ter­min wahr­zu­neh­men. Ande­ren mag es eben­so ergan­gen sein.

Aus den ört­li­chen Tages­zei­tun­gen war in der Fol­ge zu ent­neh­men, dass Frau Dr. Weig­and von den Anwe­sen­den über die Gege­ben­hei­ten auf der Burg wohl aus dem Steg­reif infor­miert wur­de, lei­der nicht von Ver­tre­tern der Insti­tu­tio­nen, die direkt mit der Plas­sen­burg befasst sind. Nur so ist es zu ver­ste­hen, dass die Behaup­tung auf­kam, das seit weni­gen Jah­ren in den Win­ter­mo­na­ten erlaub­te Par­ken im Kaser­nen­hof der Plas­sen­burg habe kei­ne spür­ba­ren Aus­wir­kun­gen auf die Besu­cher­zah­len und über­haupt lägen kei­ne Zah­len dazu vor. Wahr ist, dass die Baye­ri­sche Ver­wal­tung der staat­li­chen Schlös­ser Gär­ten und Seen in jedem Jahr für alle ihre Ein­rich­tun­gen die Besu­cher­zah­len ver­öf­fent­licht. Tat­säch­lich ist nach der Win­ter­park­re­ge­lung ein signi­fi­kan­ter Besu­cher­an­stieg zu ver­zeich­nen. Im Umkehr­schluss darf aber begrün­dungs­frei nicht davon aus­ge­gan­gen wer­den, dass ein aus­rei­chend dimen­sio­nier­ter Park­platz auf dem Burg­ge­län­de kei­ne wei­te­re Stei­ge­rung der Besu­cher­zah­len brin­gen würde.

Auch über die kul­tu­rel­le Nut­zung der Plas­sen­burg wur­de die Land­tags­ab­ge­ord­ne­te anschei­nend nicht kor­rekt infor­miert. So gäbe es „im Prin­zip“ vier „Gro­ße­vents, also Kon­zer­te“ und die „Oster­ei­er­su­che der Freun­de der Plas­sen­burg“. Das kann doch nicht alles sein: Unse­re histo­ri­schen Stamm­ti­sche, die min­de­stens jeweils bis zu 70 Besu­chern acht bis zehn Mal im Jahr in der Burg­schän­ke zu geschicht­li­chen und künst­le­ri­schen The­men statt­fin­den, sind offen­sicht­lich von den Kulm­ba­cher Grü­nen nicht wahr­ge­nom­men wor­den. Der legen­dä­re Tag der offe­nen Plas­sen­burg 2017 mit mehr als 4000 Besu­chern scheint eben­so an Frau Keis-Lech­ner und ihren Par­tei­freun­den spur­los vor­über­ge­gan­gen zu sein, wie die glän­zen­den Jah­res­aus­stel­lun­gen des Bun­des Frän­ki­scher Künst­ler. Von Sei­ten der soge­nann­ten städ­ti­schen Muse­en gibt es monat­lich Events für Fami­li­en, die Schlös­ser­ver­wal­tung ver­an­stal­tet Aus­stel­lun­gen zur Geschich­te der Burg sowie den Tag des offe­nen Denk­mals. Auch die jähr­li­che Bat-Night vom Lan­des­bund für Vogel­schutz zieht stets eine Men­ge Besu­cher an.

Für rich­tig und wich­tig hal­ten auch die Freun­de der Plas­sen­burg die von den Grü­nen auf­ge­wor­fe­ne Fra­ge nach dem Ver­kehrs­kon­zept, das von Sei­ten des damals feder­füh­ren­den Staats­mi­ni­sters und heu­ti­gen Baye­ri­schen Mini­ster­prä­si­den­ten Dr. Mar­kus Söder ange­kün­digt wur­de. Wir sind aber der guten Hoff­nung, dass sich hier viel­leicht zeit­nah etwas tut.

Das The­ma „Gesamt­kon­zept“ stößt bei uns auf offe­ne Ohren. Auch die Ver­eins­spit­ze ist der Mei­nung, dass sowohl die didak­ti­sche Anord­nung der Muse­en als auch deren Auf­tei­lung über­ar­bei­tet wer­den soll­ten. Aber für uns ist wich­tig, dass das eine zu tun nicht bedeu­tet, das ande­re zu las­sen. Die not­wen­di­ge Erneue­rung der Muse­en­land­schaft und die Ver­kehrs­er­schlie­ßung der Burg dür­fen nicht gegen­ein­an­der aus­ge­spielt wer­den. Sie soll­ten nach Mög­lich­keit gemein­sam ent­wickelt und abge­stimmt werden.

„Kulm­ba­cher, das ist eure Burg! Ihr müsst euch dafür stark machen, dass da wie­der Leben ist!“ Der Spruch, der bei der grü­nen Ver­an­stal­tung geru­fen wor­den sein soll, beschreibt eigent­lich sehr gut das Enga­ge­ment hun­der­ter von Men­schen, die bei den Freun­den der Plas­sen­burg Mit­glied sind. Bereits vor zwei Jah­ren hat der Ver­ein in einer viel beach­te­ten Akti­on Vor­schlä­ge aus der Kulm­ba­cher Bevöl­ke­rung gesam­melt. Über 50 Anre­gun­gen und Wün­sche wur­den an die Ver­ant­wort­li­chen vor Ort und in Mün­chen über­ge­ben, eini­ge davon sind schon umge­setzt. Ihr erster Ein­druck von der Plas­sen­burg sei „Trist und tot“ wird Frau Dr. Weig­and zitiert. Dies ist bedau­er­lich, zeigt aber, dass ihr weder Bäu­me, Brun­nen, Sta­tu­en oder gar das rie­si­ge Prunk­por­tal mit dem Rei­ter­stand­bild des Mark­gra­fen Chri­sti­an auf­ge­fal­len sind.

Es bleibt noch anzu­mer­ken, dass weder die Kulm­ba­cher noch die Stadt Kulm­bach, obwohl Mie­ter auf der Plas­sen­burg, dem Frei­staat Bay­ern als Eigen­tü­mer der Anla­ge die Lösun­gen der Gesamt­si­tua­ti­on vor­ge­ben kön­nen. Wenn es so ein­fach wäre, dann wäre es sicher­lich schon lan­ge pas­siert. Unse­rer Mei­nung nach kann die Plas­sen­burg nur im Kon­sens aller Betei­lig­ten vor­an­ge­bracht wer­den. Wir als Freun­de der Plas­sen­burg sehen das als unse­re urei­ge­ne Auf­ga­be und bie­ten uns als Ansprech­part­ner für alle an. Auch und gera­de in Wahl­kampf­zei­ten kön­nen wir Anre­gun­gen auf­grei­fen und trans­por­tie­ren: Zum Woh­le der Plassenburg!