Kli­ni­kum Bay­reuth: Klei­nes Kreuz spen­det Pati­en­ten Trost

Handschmeichler aus Zirbenholz
Ein Kreuz zum Festhalten: "Handschmeichler" aus Zirbenholz

Schrei­ner­mei­ster aus Klein­hül fer­tigt Hand­schmeich­ler, die schwer kran­ken Pati­en­ten Trost spenden

Sie sind aus Zir­ben­holz. Weil es weich ist, sich gut ver­ar­bei­ten lässt und ange­nehm riecht. Schrei­ner­mei­ster Erwin Wöl­fel aus Klein­hül bei Holl­feld und sei­ne Mit­ar­bei­ter haben 30 Holz­kreu­ze als Hand­schmeich­ler gefer­tigt und jetzt der Kli­nik­seel­sor­ge der Kli­ni­kum Bay­reuth GmbH geschenkt. Sie gehen Stück für Stück an Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten, die schwer krank sind und „etwas zum Fest­hal­ten brau­chen“, sagt Rita Grzon­ka, Pasto­ral­re­fe­ren­tin der katho­li­schen Kli­nik­seel­sor­ge. Fest­hal­ten – auch im über­tra­ge­nen Sinn.

Es ist schon ein paar Jah­re her. Damals beglei­te­te Rita Grzon­ka einen Pati­en­ten auf des­sen letz­tem Weg. Irgend­wann brach­te sie ihm einen Hand­schmeich­ler mit. Der tat dem Mann gut. Er woll­te etwas zurück­ge­ben für all die Für­sor­ge und Betreu­ung und bat des­halb sei­nen Schwie­ger­va­ter, ein paar Hand­schmeich­ler zu schrei­nern. „Nach dem Tod des Pati­en­ten habe ich sie dann in sei­nem Sinn an Men­schen ver­schenkt, bei denen es mir hilf­reich und ange­mes­sen erschien“, sagt Rita Grzonka.

Auch auf der Pal­lia­tiv­sta­ti­on. Einer Mit­ar­bei­te­rin gefie­len die Hand­schmeich­ler so gut, dass sie Schrei­ner­mei­ster Erwin Wöl­fel bat, 30 Stück her­zu­stel­len. „Ich habe spon­tan ja gesagt“, sagt der 58-Jäh­ri­ge. Und er hat sich damit viel Mühe gemacht. Meh­re­re Model­le eines Holz­kreu­zes hat er geschrei­nert, das Zir­ben­holz mit Bedacht aus­ge­wählt. Immer wenn in der Schrei­ne­rei ein biss­chen Zeit war, haben sich Wöl­fel und sei­ne Mit­ar­bei­ter an die Hand­schmeich­ler gemacht. Sie sind rei­ne Hand­ar­beit. 30 Stück sind so zusam­men­ge­kom­men und eine klei­ne Kiste, bei­des über­reich­te Wöl­fel jetzt der Pastoralreferentin.

„Für mich ist das ein klei­ner Schatz“, sagt Rita Grzon­ka. „Ich wer­de sehr sorg­fäl­tig damit umge­hen.“ Die klei­nen Holz­kreu­ze gehen an Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten, „denen die­ses Sym­bol etwas bedeu­tet, die etwas zum Fest­hal­ten brau­chen, weil sie viel­leicht viel allein sind.“ Schrei­ner­mei­ster Wöl­fel freut das. „Es ist schon eine beson­de­re Arbeit, die­se Hand­schmeich­ler zu machen“, sagt er. „Es berührt mich, weil ich weiß, wozu sie die­nen werden.“