Kin­der­fe­ri­en­pro­gramm: „Kara­te für Kin­der“ in Kirchehrenbach

Kara­te für den All­tag ler­nen. Das Sho­to­kan-Kara­te­zen­trum Forch­heim mach­te es mög­lich. Und der KiAi-Schrei war nach eini­gem Üben am Sport­zen­trum der Wie­sent­müh­le nicht zu über­hö­ren. Mehr als 20 Teil­neh­mer waren begei­stert beim Kin­der­fe­ri­en­pro­gramm der SPD-Bür­ger­ge­mein­schaft: Kin­der ler­nen spie­le­risch Kara­te, auch wenn die Tech­nik zum Ein­stieg in Kara­te unge­wohnt und anstren­gend-schweiß­trei­bend war und jede Men­ge Kör­per­be­herr­schung erfor­der­te. War­um wird die Selbst­ver­tei­di­gung für Kin­der immer wich­ti­ger? „Es ist wich­tig, dass Kin­der ler­nen, Gren­zen für sich zu zie­hen und die­se auch zu behaup­ten. Die Sin­ne der Kin­der müs­sen geschärft wer­den, sodass sie gefähr­li­chen Situa­tio­nen schon früh­zei­tig aus dem Weg gehen kön­nen. Kara­te schult auch das Gespür für ein respekt­vol­les Mit­ein­an­der“, so die Jugend­be­auf­trag­te des Forch­hei­mer Shotokran-Karatezentrums.

Selbst­ver­tei­di­gung Kinder-Karate

Lau­renz Kuh­mann dank­te in sei­nem Gruß­wort den fünf Gür­tel­trä­gern ver­schie­de­ner Gür­tel­gra­de des 1.Shotokan-Karatezentrums Forch­heim (Pila­tus­ring 8 b), die Kara­te für Anfän­ger erleb­bar mach­ten. „Es ist ein lan­ger Weg um alle Dan–Grade (Dan bedeu­tet Stu­fe) zu errei­chen. Und der Dan-Trä­ger strebt im Lau­fe der ver­schie­de­nen Mei­ster­gra­de zur Per­fek­ti­on. Die letz­te Stu­fe eines leben­den Kara­te­ka ist der 10.Dan,“ erklärt die Jugend­be­auf­trag­te Jut­ta Zim­mer­mann, selbst Trä­ge­rin des 3.Dan (= schwar­zer Gür­tel), die ver­schie­de­nen Far­ben der Gür­tel­trä­ger. Weiß – gelb – oran­ge – grün – blau – braun – schwarz ist die Rei­hen­fol­ge der Gür­tel­far­ben. Hans Rose­mann (2.Dan, Wett­kämp­fer, Baye­ri­scher Vize­mei­ster), Hol­ger Broll (1.Dan), Dani­el Beck (9. Kyu/​Schüler Grad), Han­nah Groß (6.Kyu mit Grün­gür­tel) unter­stütz­ten die Jugend-beauf­trag­te Jut­ta Zim­mer­mann des 1. Sho­to­kan-Kara­te­zen­trums Forch­heim beim Erler­nen der rich­ti­gen Kör­per­hal­tung und Aus­füh­rung der ver­schie­den­sten Übungen.

Kara­te ist eine defen­si­ve Kampfsportart

Was dar­un­ter zu ver­ste­hen ist, erleb­ten die begei­ster­ten Teil­neh­mer in einem zwei-stün­di­gen Schnup­per-Trai­nings­pro­gramm. „Das Gebot der Stun­de des aus­ge­wöhn­li­chen SPD Feri­en­pro­gramms war auch, für Kara­te die Lust zu wecken und für Kin­der erleb­bar zu machen, wie die Macht und das Selbst­be­wusst­sein der Kin­der gestärkt wer­den kann“, so Lau­renz Kuh­mann. Das Kind erhält mit Kara­te das Gefühl, mit sei­nen Äng­sten und Unsi­cher­hei­ten ernst genom­men zu wer­den. Wie die Macht und das Selbst­ver­trau­en der Kin­der gestärkt wer­den kann, wur­de aktiv trai­niert beim SPD Kin­der­fe­ri­en­pro­gramm am Sport­zen­trum an der Wie­sent­müh­le. So muss­ten das Gehen, jeder Schritt, jede Arm- und Hand­be­we­gung prä­zi­se erar­bei­tet wer­den. Das war nicht immer ein­fach, aber es mach­te Spaß, denn die Jugend­be­auf­trag­te Jut­ta Zim­mer­mann begei­ster­te mit der Viel­falt der Übun­gen, die es für Kara­te braucht.

Das Trai­ning beginnt mit einer höf­li­chen Begrü­ßung, eine Ver­beu­gung. Deut­lich wur­de, dass Kara­te eine Kampf­kunst ist. Die ver­schie­de­nen Gür­tel­gra­de begin­nen mit der höch­sten Zahl, dem 9. Kyu (Schü­ler­grad) und enden bei der nied­rig­sten Zahl, dem 1. Kyu. Erst wenn der Anfän­ger alle Gür­tel­gra­de durch­lau­fen hat, hat er die Chan­ce, sei­nen 1. Dan Grad, den Mei­ster­grad abzulegen.

Auf einem Bein ste­hen und mit dem ande­ren Bein einen Tritt aus­zu­füh­ren: Au weia, gar nicht so ein­fach wie es aus­sieht! Links, rechts hin­knien, Augen schlie­ßen. Rech­te Hand, lin­ke Hand, vor­ne vor­beu­gen, auf­ste­hen ohne abzu­stüt­zen. Auf­wär­men, lau­fen, rech­ten Arm krei­sen, lin­ken Arm krei­sen, Fuß hoch, Kara­te Faust machen, zu jeder Bewe­gung gibt es eine Gegen­be­we­gung. Boxen, aber nicht berüh­ren. Und dann der „Kampf­schrei“ KiAi (Ki =Ener­gie, Ai=Harmonie). Auch der muss­te mehr­fach geübt wer­den. Nicht lei­se, nicht zärt­lich, nicht ängst­lich. Aggres­siv und vor allen Din­gen laut. Mit dem KiAi Schrei gilt es den Gegen­über beein­drucken. Er wird immer mit jeder Tech­nik gemacht. Und dann, als er ein­ge­übt war, hall­te laut und unüber­hör­bar bis ins Dorf der KiAi-Schrei bei jeder wei­te­ren Übung. Auch beim Faust­sto­ßen zum Bauch oder beim Tref­fen des Schlag­pol­ster mit dem Fuß. Dabei wur­de deut­lich, das A und O im Kara­te ist das Gleich­ge­wicht. Auf einem Bein ste­hen und mit dem ande­ren Bein einen Tritt aus­füh­ren ist ganz schön anstren­gend. Für die nöti­gen Erho­lungs­pha­sen waren Oli Hie­ber, Kat­ja Hof­mann und Elke Albert aus­rei­chend bevor­ra­tet und erfreu­ten die Kara­te-Schnup­pe­rer mit Piz­za­schnecken, Muf­fins und jede Men­ge wohl­tu­en­der Säfte.

Groß war der Applaus als Dan­ke für das mehr als zwei­stün­di­ge Schnup­per­trai­ning am Sport­ge­län­de der Wie­sent­müh­le. Und der höf­li­che Abschied wie bei der Begrü­ßung war eine gekonnt gelern­te Verbeugung.