Bay­erns Digi­tal­mi­ni­ste­rin Judith Ger­lach besuch­te das Kom­pe­tenz­zen­trum Digi­ta­les Hand­werk (KDH) an der Hand­werks­kam­mer in Bayreuth

Wie im KDH beim Wissenstransfer üblich, folgte auch beim Besuch der Staatsministerin für Digitales, Judith Gerlach (3.v.l.), nach der Theorie die Praxis: In der Kfz-Werkstatt ließ sie sich von Ausbildungsmeister Gerhard Schmökel (2.v.l.) erläutern, wie die Digitalisierung in die Ausbildung integriert wird. Foto: HWK für Oberfranken/Stefan Dörfler
Wie im KDH beim Wissenstransfer üblich, folgte auch beim Besuch der Staatsministerin für Digitales, Judith Gerlach (3.v.l.), nach der Theorie die Praxis: In der Kfz-Werkstatt ließ sie sich von Ausbildungsmeister Gerhard Schmökel (2.v.l.) erläutern, wie die Digitalisierung in die Ausbildung integriert wird. Foto: HWK für Oberfranken/Stefan Dörfler

Digi­ta­li­sie­rung brei­ter denken

Den Blick auf das „gro­ße Gan­ze“ rich­ten und Digi­ta­li­sie­rung „brei­ter den­ken“ – damit beschrieb Staats­mi­ni­ste­rin Judith Ger­lach anschau­lich die Auf­ga­ben ihres noch jun­gen Mini­ste­ri­ums, das Baye­ri­sche Staats­mi­ni­ste­ri­um für Digi­ta­les, und traf damit auch den Kern einer der wich­tig­sten Anlie­gen des ober­frän­ki­schen Hand­werks. Wich­tig sei, über den eige­nen Bereich hin­aus­zu­den­ken, um sich so die Syn­er­gie­ef­fek­te der Digi­ta­li­sie­rung zunut­ze zu machen.

„Breit den­ken“ heißt für das ober­frän­ki­sche Hand­werk aber gleich­zei­tig auch „in die Brei­te tra­gen“. So erklär­te Haupt­ge­schäfts­füh­rer Tho­mas Kol­ler die Kern­auf­ga­be des Kom­pe­tenz­zen­trums Digi­ta­les Hand­werk (KDH), zu des­sen Besich­ti­gung die Mini­ste­rin gekom­men war. Ein Aus­tausch, den Judith Ger­lach für wich­tig hält. „Um die Digi­ta­li­sie­rung erfolg­reich umzu­set­zen – ganz gleich ob in Bay­erns Mini­ste­ri­en oder in Hand­werks­be­trie­ben – müs­sen wir die ver­schie­de­nen Ansät­ze ken­nen und von­ein­an­der lernen.“

Im Rah­men ihres Besuchs beton­te sie auch die Not­wen­dig­keit der Anpas­sung durch die Digi­ta­li­sie­rung im Rah­men der beruf­li­chen Pra­xis. „Wei­ter­bil­dung wird in Zukunft eine gro­ße Rol­le im Kon­text der Digi­ta­li­sie­rung spie­len. Die Idee des lebens­lan­gen Ler­nens muss auch bei klei­nen und mitt­le­ren Betrie­ben mit Leben gefüllt wer­den“, so die Staats­mi­ni­ste­rin. Auch damit bekräf­tig­te sie die Haupt­auf­ga­be des Hand­werks. Einer der wich­tig­sten Fak­to­ren, um die Digi­ta­li­sie­rung über­haupt in die Brei­te der Hand­werks­be­trie­be tra­gen zu kön­nen, ist die Inte­gra­ti­on der Digi­ta­li­sie­rung in die beruf­li­che Bil­dung. Tho­mas Kol­ler: „Wir wol­len die Digi­ta­li­sie­rung prak­tisch umset­zen und auch für klei­ne Betrie­be greif­bar machen. Doch die Anwen­dung im und die Umset­zung bestehen­der Tech­no­lo­gien pass­ge­nau ins Hand­werk gelingt uns nur, wenn wir auch die nöti­ge Infra­struk­tur dazu haben.“ Dazu gehör­ten Wei­ter­bil­dun­gen für die Aus­bil­de­rin­nen und Aus­bil­der und Anpas­sun­gen der Lehr­plä­ne genau­so dazu, wie ein moder­nes Breit­band­netz sowie den zügi­gen Auf- und Aus­bau des 5G-Stan­dards im Mobilfunk.

„Ergän­zend ist wich­tig“, so Johan­na Erl­ba­cher, Lei­te­rin des KDH, „dass ein kon­se­quen­ter Fokus auf die Anwen­de­rin­nen und Anwen­der sowie deren kon­kre­ten Bedürf­nis­se ins­be­son­de­re bei der prak­ti­schen Umset­zung von Digi­ta­li­sie­rungs­pro­jek­ten in ihren Unter­neh­men gelegt wird. Das ist auch der beson­de­re Ansatz des KDH und unter­schei­det es von vie­len ande­ren Projekten.“

Der Besuch mach­te auch deut­lich, dass die Zusam­men­ar­beit der Insti­tu­tio­nen eben­falls von ele­men­ta­rer Bedeu­tung ist, wenn es dar­um geht, Digi­ta­li­sie­rungs­pro­zes­se in ganz Ober­fran­ken vor­an­zu­trei­ben. Des­halb prä­sen­tier­ten zusätz­lich Prof. Dr. Tor­sten Eymann (Uni­ver­si­tät Bay­reuth) und Prof. Dr. Valen­tin Ple­nk (Hoch­schu­le Hof) zen­tra­le Bau­stei­ne des „Master­plans Ober­fran­ken Digi­tal“, eine Regio­na­li­sie­rungs­stra­te­gie, die in Zusam­men­ar­beit der ober­frän­ki­schen Wirt­schafts­kam­mern, Hoch­schu­len und Uni­ver­si­tä­ten ent­stan­den ist. Eben ganz im Sin­ne „brei­ter den­ken“ und den Blick auf das „gro­ße Gan­ze“ richten.