Orts­grup­pe Neun­kir­chen am Brand und Umge­bung ver­an­stal­te­te Biberexkursion

Hei­mat und Natur­ge­stal­tungs­raum des Bibers im Brand- und Ebersbachtal

Biberexkursion. Foto Dipl. Biologin Sandra Kramps

Biber­ex­kur­si­on. Foto Dipl. Bio­lo­gin San­dra Kramps

Im Ebers­bach und sei­nem Mün­dungs­be­reich in den Brand­bach ist Mei­ster Bock­let hei­misch geworden.

Die BUND Natur­schutz Orts­grup­pe Neun­kir­chen und Umge­bung (BN) hat­te bereits vor mehr als zwei Jah­ren bei einem Vor­trags­abend aus­gie­big infor­miert. Die­ses Jahr lud sie am 29.6. zur Biber-Exkur­si­on am Gewäs­ser im Rah­men Bay­ern­Tour­Na­tur ein.

Der Biber­be­auf­trag­te des Land­krei­ses Forch­heim, Herr Wil­fried Schwarz, führ­te eine 10-köp­fi­ge, recht inter­es­sier­te Grup­pe ent­lang des Ebers­ba­ches, auf der Suche nach Spu­ren des Bibers.

Zunächst ging es im Süd-Teil bis ans Regen­rück­hal­te­becken Brand- / Ebers­bach zur dor­ti­gen Biber­fa­mi­lie. Die­se gestal­tet die Auen-Natur, gemäß dem Ziel der Bun­des­re­gie­rung, 10 % Bio­top­ver­net­zung zu errei­chen, nun bereits seit fünf Jah­ren. Flei­ßig sind die Tie­re dabei, durch Auf­stau­en des ganz­jäh­rig was­ser­füh­ren­den Ebers­ba­ches, den gewünsch­ten Bio­top­ver­bund zu schaf­fen. Meh­re­re Was­ser­grä­ben und Biber-Rut­schen haben die bei­den Bäche mit­ein­an­der ver­kop­pelt. Neben der Erle­di­gung die­ses ’Regie­rungs-Auf­trags’ lei­stet der Was­ser­bau­mei­ster aber auch kosten­lo­sen Hoch­was­ser­schutz. Dazu hat er zwi­schen Auen-Bio­top und Orts­ein­gang von Dormitz fünf Däm­me gebaut, die bei Stark­re­gen hel­fen Hoch­was­ser zurückzuhalten.

Anschlie­ßend ging es Rich­tung Nor­den zur zwei­ten Biber­fa­mi­lie, die seit ca. vier Jah­ren im Feucht­bio­top Lan­ge Wie­sen am Ebers­bach zu Hau­se ist. Vie­le Jah­re hat der BN das Bio­top gepflegt und nun rege Unter­stüt­zung durch den Biber bekom­men. Die­ser wer­kelt inzwi­schen was­ser­tech­nisch so geni­al, dass ihm bis auf die Pfle­ge einer klei­nen ein­ge­bet­te­ten Orchi­deen­wie­se nun die Gestal­tung der Bach-Aue über­las­sen wer­den kann. Meh­re­re Däm­me und eine Biber­burg sind im Feucht­bio­top ange­legt. Auch hier hat sich die Land­schaft im Sin­ne des Regie­rungs-Auf­trags gewandelt.

Vom Biber initi­ier­te Feucht­ge­bie­te sind nicht nur arten­rei­cher als jedes vom Men­schen ange­leg­te Bio­top, son­dern auch wesent­lich kosten­gün­sti­ger. In Auen sind sie Lebens­raum­schwer­punk­te für bis zu 90 Vogel‑, 29 Libel­len- und eine gro­ße Anzahl von Pflan­zen­ar­ten. Über­dies herrscht hier eine bis zu 80fach höhe­re Fisch­dich­te, auch wie­der­um Bau­stein der Nah­rungs­ket­te, von dem nicht nur der Biber profitiert.

Offen­sicht­lich füh­len sich die bei­den Biber­fa­mi­li­en in unse­ren Bach-Auen sehr wohl, wie es das exzel­len­te Gestal­tungs­er­geb­nis zeigt. Eine Fami­lie besteht in der Regel aus den zwei Alt­tie­ren, 1 bis 3 Jung­tie­ren aus dem Vor­jahr und der glei­chen Anzahl dies­jäh­ri­ger jun­ger Biber. Die Jun­gen leben bei ihren Eltern, bis sie mit unge­fähr 2–4 Jah­ren geschlechts­reif wer­den. Natür­li­che Fein­de haben erwach­se­ne Biber nur durch den Wolf, Jung­tie­re aller­dings wer­den von Alt­füch­sen gejagt.

Herr Schwarz als Biber­be­auf­trag­ter fällt hier die wich­ti­ge Auf­ga­be als Ver­mitt­ler zwi­schen den Ansprü­chen des Bibers und des Men­schen zu, und er run­de­te die Exkur­si­on mit leben­di­gen Berich­ten aus sei­ner täg­li­chen Arbeit ab.

San­dra Kramps