Kulmbacher Wirtschaftsjunioren schauen hinter die Kulissen der Schicker Hartsteinwerke

Ein Stein zeigt Farbe – Schausprengung in den Schicker Hartsteinwerken

Wussten Sie, dass jeder Mensch ein Kilogramm Steine pro Stunde braucht? Wir finden Sie in Straßen, im Beton, als Gleisschotter, als Bodenverbesserer in der Landwirtschaft, im Pflasterbau oder in unseren Gärten. Bei ihrem Besuch der Hartsteinwerke Schicker in Bad Berneck lernten die Wirtschaftsjunioren Kulmbach den Diabas von seiner besten Seite kennen und erhielten spannende Einblicke in das bereits seit 1880 bestehende Unternehmen und seine Produkte. Als absolutes Highlight des Tages gab es die Gelegenheit, einer echten Sprengung beizuwohnen.

Seit 1880 und heute bereits in vierter Generation werden die Hartsteinwerke von der Familie Schicker geführt und unter Nutzung der neuesten Technologien vorangetrieben. Patricia Schicker und Anina Schicker, selbst aktives WJ-Mitglied, sind gemeinsam mit ihrem Vater, Michael Schicker, im Familienunternehmen tätig und haben aus dem Nähkästchen geplaudert.

„Wir freuen uns, dass die Wirtschaftsjunioren heute bei uns zu Besuch sind und wir zeigen können, wie innovativ und modern unser Werk ist. Für die meisten ist Diabas nur ein grauer Stein, doch wie spannend und vielseitig unsere Produkte sind, weiß kaum jemand.“, sagt Patricia Schicker, die die Gäste persönlich im Hauptsitz der Firmengruppe begrüßte. Dort erhielten die Wirtschaftsjunioren eine kurze Einführung in die erfolgreiche Geschichte des Familienunternehmens, die man in einer Überschrift so zusammenfassen könnte: vom Postbeamten zum Steinbruchbesitzer. Denn die Geschäftsidee entstand aus der Notwendigkeit, den Fahrweg des Postbeamten Johann Schicker zu verbessern, indem Schlaglöcher mit Diabas aufgefüllt wurden. Anina Schicker erklärt: „Was damals noch mühselige, manuelle Arbeit mit Hammer, Hacke oder Meisel war, funktioniert heute mechanisch: Nach der Sprengung wird das Gestein abgebaut und an die Anlagen transportiert. In verschiedenen Brech- und Siebanlagen wird dort das Gestein ins Endprodukt veredelt und dann als Splitt, Edelsplitt, Frostschutz, Urgesteinsmehl, Schotter, Gabionenstein oder ähnliches vertrieben.“ Auf der Ladefläche eines umgerüsteten Muldenkippers ging es für die Besucher dann direkt in den Steinbruch, wo nach der ausführlichen Besichtigung das Highlight des Tages bevorstand: die Beobachtung einer Live-Sprengung.

Schon immer hat sich die Firmengruppe durch ständige Weiterentwicklung und fortschrittliche Technik ausgezeichnet. Nicht umsonst sind sie eines von wenigen Unternehmen, das als Lieferant für Gleisschotter von der Deutschen Bahn AG zertifiziert wurde. Doch es gibt auch für die Zukunft viel zu tun. „Das autonome Fahren, die Weiterentwicklung und Erneuerung unserer Anlagen, aber auch die Erschließung neuer Rohstoffvorkommen sind immerwährende Themen“, merkt Patricia Schicker an.

Und da der Abbau von Rohstoffen einen Eingriff in die Natur bedeutet und somit die Landschaft verändert, nimmt die Familie Schicker auch ihre ökologische Verantwortung sehr ernst. Vorausschauender Abbau, gezielte Renaturierungs- und Rekultivierungsmaßnahmen, sowie langfristige Planung ermöglichen ein gewinnbringendes Zusammenspiel zwischen Steinbruchbetrieb, Flora und Fauna.

Schroffe Felshänge, Steinhaufen, karge Böden und seichte Gewässer bilden nicht zuletzt einen idealen, außerhalb der Betriebe nur noch selten existierenden Lebensraum für Tierarten wie Uhus, Flussregenpfeifer, Lurche, Schlangen und Frösche.

Mientje Krüger, Kreissprecherin der Wirtschaftsjunioren Kulmbach, resümiert: „Jede Firmenbesichtigung ist für mich ein Highlight, aber es ist besonders schön, dass wir miterleben dürfen, wie traditionsreiche Familienunternehmen unserer Region in die nächste Generation gehen. Mein Bedarf an Steinen ist heute in jedem Fall gewachsen – gut, dass Schickers inzwischen auch einen Online-Shop für Privatkunden führen.“ Die Wirtschaftsjunioren nutzen Firmenbesichtigungen wie diese, um mit Unternehmern der Region in den Dialog zu treten. So profitiert man gegenseitig von dem Erfahrungsaustausch zu Themen wie Mitarbeiterführung und Fachkräftemangel, Technologie- und Innovationsmanagement oder neue Wege der Kunden- bzw. Projektakquisition.

Hartsteinwerke Schicker OHG

Die Hartsteinwerke Schicker starteten 1880 in Kupferberg, wo die Familie Schicker ein kleines landwirtschaftliches Anwesen besaß und gleichzeitig die örtliche Poststelle betrieb. Da der Fuhrweg von Kulmbach nach Münchberg in schlechtem Zustand war, hatte Johann Schicker die Idee, die Schlaglöcher mit dem anstehenden Diabasstein aufzufüllen. Diese Idee weitete er schnell aus und transportierte den von Hand zerkleinerten Diabas als Wegebaumaterial auch in die umliegende Gegend. Die Hartsteinwerke waren geboren. Heute umfasst die Unternehmensgruppe an vier Standorten in Oberfranken und beschäftigt ca. 110 Mitarbeiter.

Wirtschaftsjunioren Kulmbach

Die Wirtschaftsjunioren (WJ) Kulmbach sind eine Vereinigung von jungen Unternehmern und Führungskräften aus allen Bereichen der Wirtschaft. Die WJ Kulmbach gehören den Wirtschaftsjunioren Deutschland (WJD) an, die mit mehr als 10.000 aktiven Mitgliedern den größten Verband von Unternehmern und Führungskräften unter 40 Jahren bilden. Die Mitglieder engagieren sich ehrenamtlich in diversen Projekten in den Bereichen Wirtschaft, Politik sowie Bildung und Soziales. Bundesweit verantworten die Wirtschaftsjunioren bei einer Wirtschaftskraft von mehr als 120 Mrd. Euro Umsatz rund 300.000 Arbeits- und 35.000 Ausbildungsplätze. Der Bundesverband WJD ist seit 1958 Mitglied der mehr als 100 Nationalverbände umfassenden Junior Chamber. Mehr erfahren Sie unter www.wjd.de.

Interessierte Unternehmer und Führungskräfte heißen die Wirtschaftsjunioren zu ihren öffentlichen, monatlichen Meetings (Updates) gern willkommen. Alle Termine und weitere Informationen zu dem Verein mit mehr als 30 aktiven und über 20 fördernden Mitgliedern stehen unter www.wj-kulmbach.de zur Verfügung.