Gesund­heits­mi­ni­ste­rin Huml ver­leiht Baye­ri­schen Organ­spen­de­preis 2018

Aus­zeich­nung geht an Kran­ken­haus Aga­tha­ried in Haus­ham, Wert­ach­kli­nik Schwab­mün­chen und REGIO­MED Kli­ni­kum Lichtenfels

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (links) und als Vertreterin des REGIOMED Klinikums Lichtenfels die Transplantationsbeauftragte Oberärztin Dr. med. Elisabeth Hamkens. (Quelle: StMGP)

Bay­erns Gesund­heits­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml (links) und als Ver­tre­te­rin des REGIO­MED Kli­ni­kums Lich­ten­fels die Trans­plan­ta­ti­ons­be­auf­trag­te Ober­ärz­tin Dr. med. Eli­sa­beth Ham­kens. (Quel­le: StMGP)

Bay­erns Gesund­heits­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml hat am Mitt­woch in Mün­chen gemein­sam mit der Deut­schen Stif­tung Organ­trans­plan­ta­ti­on (DSO) den Baye­ri­schen Organ­spen­de­preis 2018 ver­lie­hen. Für außer­ge­wöhn­li­ches Enga­ge­ment wur­den das Kran­ken­haus Aga­tha­ried in Haus­ham (Land­kreis Mies­bach), die Wert­ach­kli­nik Schwab­mün­chen (Land­kreis Augs­burg) und das REGIO­MED Kli­ni­kum Lich­ten­fels aus­ge­zeich­net. Der dies­jäh­ri­ge Ehren­preis ging an Hei­ner Rös­chert aus Eibel­stadt (Land­kreis Würz­burg), der ein Netz­werk für Ange­hö­ri­ge von Organ­spen­dern gegrün­det hat.

Huml beton­te am Mitt­woch bei der Preis­ver­lei­hung im Rah­men der 19. Jah­res­ta­gung der Trans­plan­ta­ti­ons­be­auf­trag­ten: „Organ­spen­de kann nur dann gelin­gen, wenn sich moti­vier­te Mit­ar­bei­ter dafür ein­set­zen – wie in den Kran­ken­häu­sern in Haus­ham, Schwab­mün­chen und Lich­ten­fels. Die­sen beson­de­ren Ein­satz und die Kul­tur der Organ­spen­de im Kran­ken­haus wür­di­gen wir auch in die­sem Jahr mit dem Baye­ri­schen Organspendepreis.“

Die Mini­ste­rin ergänz­te: „Alle drei Preis­trä­ger haben im ver­gan­ge­nen Jahr die Organ­spen­de im Frei­staat Bay­ern vor­bild­lich unter­stützt und dafür dan­ken wir ihnen ganz herz­lich. Ich wün­sche mir sehr, dass vie­le Kran­ken­häu­ser die­sen guten Bei­spie­len folgen.“

Zur Ver­lei­hung des Ehren­prei­ses an Hei­ner Rös­chert aus Eibel­stadt erläu­ter­te Huml: „Mit dem dies­jäh­ri­gen Son­der­preis wür­di­gen wir erst­mals den Ange­hö­ri­gen eines Organ­spen­ders. Hei­ner Rös­cherts Enga­ge­ment wirkt fast über­mensch­lich. Bei einem Ver­kehrs­un­fall ver­lor er an Hei­lig­abend im Jahr 2011 sei­ne bei­den Kin­der. Sein Sohn besaß einen Organ­spen­de­aus­weis. Mit Zustim­mung des Vaters wur­den fünf Orga­ne gespendet.“

Die Mini­ste­rin füg­te hin­zu: „Die­ses tra­gi­sche Schick­sal hat Hei­ner Rös­chert ange­trie­ben, sich für die Organ­spen­de ein­zu­set­zen: Im Jahr 2016 grün­de­te er ein Netz­werk für Ange­hö­ri­ge von Organ­spen­dern, um ande­re Betrof­fe­ne zu unter­stüt­zen und über sei­ne Erfah­run­gen mit der Organ­spen­de zu berichten.“

Seit 2002 zeich­net das baye­ri­sche Gesund­heits­mi­ni­ste­ri­um gemein­sam mit der DSO Kran­ken­häu­ser aus, die sich beson­ders um das The­ma Organ­spen­de bemühen.

Mit Blick auf die nied­ri­gen Organ­spen­de­zah­len in Deutsch­land beton­te Huml: „Es ist wich­tig, dass sich mehr Men­schen für einen Organ­spen­de­aus­weis ent­schei­den. Das baye­ri­sche Gesund­heits­mi­ni­ste­ri­um wird ver­stärkt dafür wer­ben, dass sich die Men­schen mit dem The­ma Organ­spen­de befas­sen. Denn wer zu Leb­zei­ten für Klar­heit sorgt, nimmt sei­nen Ange­hö­ri­gen die Last einer Ent­schei­dung in schwe­ren Stunden.“

In Bay­ern war­ten der­zeit ca. 1.400 Men­schen auf eine drin­gend not­wen­di­ge Trans­plan­ta­ti­on. In die­sem Jahr hat es im Frei­staat bis­lang 61 post­mor­ta­le Organ­spen­der gege­ben (Stand 4. Juli 2019), im ersten Halb­jahr 2018 waren es 65. Im Jahr 2018 war die Zahl der post­mor­ta­len Organ­spen­der in Bay­ern im Ver­gleich zum Vor­jahr von 143 auf 128 gesunken.

Huml füg­te hin­zu: „Ich bin zuver­sicht­lich, dass die zum 1. April die­ses Jah­res in Kraft getre­te­nen Ände­run­gen des Trans­plan­ta­ti­ons­ge­set­zes mit­tel­fri­stig zu einer Stei­ge­rung der Organ­spen­de­zah­len füh­ren wer­den: So gibt es jetzt eine höhe­re Ver­gü­tung der Organ­ent­nah­me für die Kran­ken­häu­ser. Hin­zu kommt eine ver­pflich­ten­de Frei­stel­lungs­re­ge­lung für die Trans­plan­ta­ti­ons­be­auf­trag­ten – und die­se Frei­stel­lung wird voll­stän­dig durch die Kosten­trä­ger zugun­sten der Kran­ken­häu­ser finanziert.“

Die DSO ist die Koor­di­nie­rungs­stel­le für die post­mor­ta­le Organ­spen­de gemäß dem Trans­plan­ta­ti­ons­ge­setz und bie­tet den rund 1.300 Ent­nah­me­kran­ken­häu­sern in Deutsch­land umfas­sen­de Dienst­lei­stun­gen bei den Abläu­fen der Organ­spen­de an. Dazu gehö­ren ins­be­son­de­re die Teil­nah­me am Gespräch mit den Ange­hö­ri­gen, Unter­stüt­zung bei medi­zi­ni­schen Maß­nah­men zur Erhal­tung von Orga­nen sowie die gesam­te Koor­di­nie­rung der Organ­ent­nah­me und des Trans­ports der Orga­ne zum Transplantationszentrum.

Mehr Infor­ma­tio­nen fin­den Sie im Inter­net unter: www​.organ​spen​de​.bay​ern​.de.