Crowd­fun­ding soll Licht­kunst am Bam­ber­ger Dom ermöglichen

Symbolbild Religion

Neon-Instal­la­ti­on zwi­schen Bam­ber­ger Dom­tür­men geplant – Finan­zie­rung auf Spendenbasis

Lichtinstallation am Bamberger Dom. (c) „visit Bamberg/Florian Köhler“

Licht­in­stal­la­ti­on am Bam­ber­ger Dom. © „visit Bamberg/​Florian Köhler“

Durch eine Crowd­fun­ding-Kam­pa­gne soll in den kom­men­den Tagen ein außer­ge­wöhn­li­ches Licht­kunst­pro­jekt an der Fas­sa­de des Bam­ber­ger Doms finan­ziert wer­den: Als Teil der Aus­stel­lung „Der Fun­ke Got­tes! Schatz + Wun­der­kam­mern im Bam­ber­ger Diö­ze­san­mu­se­um“ soll die Licht­in­stal­la­ti­on „GOOD GOD“ des Ber­li­ner Künst­lers Via Lewan­dows­ky in 60 Metern Höhe zwi­schen zwei der Dom­tür­me plat­ziert wer­den. Die Neon-Skulp­tur mit einer Spann­wei­te von etwa zehn Metern wür­de von 26. Juli bis 10. Novem­ber nachts die Stadt beleuch­ten – wenn alles klappt. Denn für Pro­duk­ti­on, Trans­port und Auf­bau des sich per­ma­nent ver­än­dern­den Schrift­zugs wer­den 27.000 Euro benötigt.

Die Skulp­tur, die abwech­selnd die Wor­te „O GOOD GOD“ auf­leuch­ten lässt, sei in unter­schied­li­cher Aus­füh­rung schon im Osna­brücker Dom, im Ber­li­ner Pro­jekt­raum „Schau­fen­ster“ sowie im Ham­bur­ger Tha­lia Thea­ter aus­ge­stellt wor­den, so die Initia­to­ren der Crowd­fun­ding-Kam­pa­gne, zu denen unter ande­rem der Lei­ter des Bam­ber­ger Diö­ze­san­mu­se­ums, Hol­ger Kemp­kens, und der Kura­tor der Aus­stel­lung „Der Fun­ke Got­tes!“, Alex­an­der Ochs, gehö­ren. Für die Son­der­aus­stel­lung, die am 26. Juli eröff­net wird, wäre die Instal­la­ti­on „GOOD GOD“ laut Kemp­kens das per­fek­te Aus­hän­ge­schild, da sie das Aus­stel­lungs­kon­zept pla­ka­tiv in die gan­ze Stadt hin­aus leuch­ten wür­de: Zeit­ge­nös­si­sche moder­ne Kunst trifft auf Jahr­hun­der­te alte sakra­le Wer­ke. Arbei­ten von Ai Wei­wei, Andy War­hol, Mar­kus Lüpertz, Joseph Beu­ys oder Lei­ko Ike­mu­ra ste­hen reli­giö­sen Bild­wer­ken aus dem 15. bis 18. Jahr­hun­dert oder der Schnitz- und Bild­hau­er­kunst unbe­kann­ter Mei­ster aus dem 12. und 13. Jahr­hun­dert gegenüber.

Damit die Plat­zie­rung des Schrift­zugs rea­li­siert wer­den kann, ver­zich­tet der Künst­ler Via Lewan­dows­ky auf das Hono­rar und die Bam­ber­ger Dom­bau­hüt­te unter­stützt das Pro­jekt nach all ihren Mög­lich­kei­ten. Den­noch sei­en noch 27.000 Euro nötig, um für anfal­len­de Mate­ri­al­ko­sten, den Trans­port und den Auf­bau der Skulp­tur auf­zu­kom­men, so Muse­um­lei­ter Kempkens.

Des­we­gen wer­den Unter­stüt­zer gesucht. Noch bis zum 30. Juni kann das Pro­jekt auf der Crowd­fun­ding-Platt­form „Kick­star­ter“ mit­fi­nan­ziert wer­den: www​.kick​star​ter​.com/​p​r​o​j​e​c​t​s​/​g​o​o​d​g​o​d​/​g​o​o​d​-​g​o​d​-​l​i​g​h​t​-​a​r​t​-​a​m​-​b​a​m​b​e​r​g​e​r​-​dom. Als Dan­ke­schön für Spen­den zwi­schen 9 und 2000 Euro erhal­ten För­de­rer unter­schied­li­che Beloh­nun­gen – etwa Frei­kar­ten und Kata­log für die zuge­hö­ri­ge Aus­stel­lung, die Mög­lich­keit zum Besuch auf der Brücke zwi­schen den Dom­tür­men oder ein pri­va­tes Din­ner mit Künst­ler und Kura­tor. Der Künst­ler Via Lewan­dows­ky hat außer­dem eigens eine limi­tier­te Minia­tur­aus­füh­rung von „GOOD GOD“ herausgegeben!

Zu Via Lewandowsky

Via Lewan­dows­ky stu­dier­te in Dres­den und Ber­lin, 2008/09 und 2013/14 war er Gast­pro­fes­sor an der Aka­de­mie der Kün­ste Mün­chen und der Uni­ver­si­tät der Kün­ste Ber­lin. Er war Sti­pen­di­at der Vil­la Mas­si­mo in Rom eben­so wie der Vil­la Auro­ra in Los Ange­les. Sei­ne Wer­ke wur­den unter ande­rem in Chi­na, Korea, Kana­da und Austra­li­en gezeigt. Schon sehr früh konn­te er sei­ne Arbeit im PS1 MoMA New York prä­sen­tie­ren. Lewan­dows­ky arbei­tet mit wech­seln­den künst­le­ri­schen Medi­en. Am bekann­te­sten sind sei­ne skulp­tu­ral-instal­la­ti­ven Arbei­ten und sei­ne Aus­stel­lungs­szen­o­gra­fien mit archi­tek­to­ni­schen Ein­flüs­sen (z. B. „Gehirn und Den­ken: Kos­mos im Kopf“). Bereits seit den 1990er Jah­ren inte­griert er immer wie­der Sound­art­ele­men­te in sein Werk, die­ser klang­künst­le­ri­sche Aspekt bekommt in den spä­te­ren Arbei­ten, oft in Kom­bi­na­ti­on mit per­for­ma­ti­ven Anlei­hen, zuneh­mend mehr Gewicht (z. B. „Oh tu nove ver­de“, 2011).