Pres­se­mit­tei­lung: Jusos Ober­fran­ken empört über den Angriff der „Gro­Ko“ auf das Asylrecht

„SPD hat mit der Zustim­mung zu die­sem „men­schen­ver­ach­ten­den Gesetz“ den Bezug zur Rea­li­tät und zu den Erwar­tun­gen an die Sozi­al­de­mo­kra­tie verloren“

Die SPD-Bun­des­tags­frak­ti­on hat am 7. Juni allen War­nun­gen von zivil­ge­sell­schaft­li­chen Grup­pen zum Trotz gemein­sam mit der Uni­ons­frak­ti­on und der AfD-Frak­ti­on einer wei­te­ren mas­si­ven Ein­schrän­kung des Men­schen­rechts auf Asyl zuge­stimmt. Die Jusos Ober­fran­ken ver­ur­tei­len die Abge­ord­ne­ten, die die zahl­rei­chen Auf­ru­fe und offe­nen Brie­fe zivil­ge­sell­schaft­li­cher Orga­ni­sa­tio­nen und SPD-Unter­glie­de­run­gen, igno­riert und teil­wei­se mit einem Ver­weis auf die Sta­bi­li­tät der Gro­ßen Koali­ti­on ver­höhnt haben.

Durch die neue Geset­zes­la­ge wer­den die Aus­bil­dungs­be­din­gun­gen von Asylbewerber*innen ver­schlech­tert – War­te­zei­ten wer­den erhöht, Abschie­bun­gen wer­den über einen län­ge­ren Zeit­raum mög­lich. Inte­gra­ti­ons­be­mü­hun­gen wer­den damit struk­tu­rell erschwert. Der Ent­zug von Sozi­al­lei­stun­gen weit unter dem Exi­stenz­mi­ni­mum wird ermög­licht – eine Pra­xis, die von Pro­ASYL als ver­fas­sungs­wid­rig ein­ge­stuft wird. Zudem wird die „Abschie­be­haft“ ver­schärft – im Wider­spruch zum Euro­päi­schen Gerichts­hof und der Anti-Fol­ter-Komi­tee der UN wer­den Geflüch­te­te nun wie Straftäter*innen inhaf­tiert wer­den (Infor­ma­ti­ons­quel­le: www​.pro​asyl​.de/​n​e​w​s​/​m​a​r​a​t​h​o​n​a​n​h​o​e​r​u​n​g​-​i​m​-​b​u​n​d​e​s​t​ag/). Die Jusos Ober­fran­ken kön­nen nicht nach­voll­zie­hen, wie die SPD-Bun­des­tags­frak­ti­on auf Grund­la­ge die­ser Ein­schät­zun­gen nicht die Not­brem­se bei die­sem Gesetz zie­hen konnte.

„Wir müs­sen die Par­tei der Helfer*innen und der­je­ni­gen, die Migra­ti­on als Berei­che­rung und Stär­kung der Gesell­schaft ver­ste­hen, sein. Kein Koali­ti­ons­ver­trag der Welt kann sol­che men­schen­ver­ach­ten­de Geset­zes­tex­te recht­fer­ti­gen.“, so Vitus Mayr, Vor­sit­zen­der der Jusos Oberfranken.

Beson­ders schockie­rend fin­den die Jusos Ober­fran­ken, dass hier einem Gesetz zuge­stimmt wur­de, in dem das Pro­gramm der AfD Regie­rungs­po­li­tik wird. „Wer die syste­ma­ti­sche Aus­gren­zung von Geflüch­te­ten aus dem gesell­schaft­li­chen Leben vol­ler Über­zeu­gung mit Koali­ti­ons­rä­son und den mar­gi­na­len Ver­bes­se­run­gen, die ver­han­delt wur­den, recht­fer­tigt, hat den Bezug zur Rea­li­tät und den Erwar­tun­gen an die Sozi­al­de­mo­kra­tie voll­stän­dig ver­lo­ren“, so Vitus Mayr.

Die Jusos Ober­fran­ken haben in der Kon­se­quenz die­ser Ereig­nis­se einen Vor­stands­be­schluss gefasst, kei­nen Wahl­kampf für SPD-Kandidat*innen zu füh­ren, die sich nicht öffent­lich von die­sem Gesetz distanzieren.