Ehren­amt­li­che Motor­rad­sa­ni­tä­ter der Ober­frän­ki­schen Johan­ni­ter star­ten in die Saison

Johanniter-Motorradstaffel Oberfranken bei einer Besprechung
Johanniter-Motorradstaffel Oberfranken bei einer Besprechung

Schnel­le Hil­fe auf zwei Rädern

Wenn es wär­mer wird, steigt die Zahl der Motor­rad­fah­rer auf den Stra­ßen. Auch für die Motor­rad­ein­heit der Johan­ni­ter in Ober­fran­ken beginnt damit die Sai­son. Sie­ben erfah­re­ne Biker, die als Ret­tungs­sa­ni­tä­ter oder ‑assi­stent, Ret­tungs­dienst- oder Sani­täts­diens­t­hel­fer zudem auch gut aus­ge­bil­de­te Hel­fer im Not­fall sind, stel­len aktu­ell die ober­frän­ki­sche Motor­rad­staf­fel. Ihre Auf­ga­be: Sie fah­ren Strei­fe auf der Auto­bahn, lei­sten Erste Hil­fe bei Unfäl­len, küm­mern sich um Urlau­ber, die im Stau fest­stecken, oder um die Sicher­heit bei gro­ßen Events. „Im ver­gan­ge­nen Jahr haben wir zwi­schen April und Okto­ber rund 6.000 Kilo­me­ter zurück­ge­legt. Unser Haupt­ein­satz­ge­biet ist die A3 rund um Schlüs­sel­feld, aber auch ande­re stark befah­re­ne Stra­ßen in der Regi­on wie die B505 oder die B22“, erklärt Die­ter Eck, Lei­ter der ober­frän­ki­schen Motor­rad­ein­heit. Fah­rer und Maschi­nen sind auf alles vor­be­rei­tet: In den Motor­rad­kof­fern ver­birgt sich medi­zi­ni­sches Equip­ment zur Erst­ver­sor­gung im Not­fall, die Maschi­nen sind außer­dem mit Mar­tins­horn und Blau­licht aus­ge­stat­tet. Wich­ti­ger ist aber noch, dass die Motor­rad­sa­ni­tä­ter fit sind – nicht nur im Bereich Erst­ver­sor­gung, son­dern auch im Umgang mit dem Motor­rad. Des­we­gen trifft sich die Ein­heit jedes Jahr zu Sai­son­be­ginn zum gemein­sa­men Fahr­si­cher­heits­trai­ning auf dem Gelän­de des ADAC-Fahr­si­cher­heits­zen­trums in Schlüs­sel­feld. Vor weni­gen Tagen haben sich die Hel­fer auf zwei Rädern dort auf die kom­men­den Auf­ga­ben vor­be­rei­tet: Auf dem „Lehr­plan“ stan­den unter ande­rem Aus­weich­ma­nö­ver und das rich­ti­ge Brem­sen, das Ver­hal­ten in Kur­ven oder bei nas­ser Fahrbahn.

Um ande­ren Ver­kehrs­teil­neh­mern zur Sei­te zu ste­hen und einen Bei­trag zur Sicher­heit auf den Stra­ßen zu lei­sten, inve­stie­ren die sie­ben Team­mit­glie­der ihre Frei­zeit: „Wir ver­bin­den unser Hob­by – das Motor­rad­fah­ren – damit, ande­ren zu hel­fen. Das ist doch eine idea­le Kom­bi­na­ti­on“, betont Die­ter Eck. Und ein ehren­amt­li­ches Enga­ge­ment, das im Extrem­fall Leben ret­ten kann: Denn vor allem, wenn kei­ne Ret­tungs­gas­se frei­ge­hal­ten wird, haben die Motor­rad­sa­ni­tä­ter einen unbe­zahl­ba­ren Vor­teil gegen­über dem Ret­tungs­dienst auf vier Rädern: Sie kom­men selbst dann noch durch, wenn es auf der Stra­ße eng wird. Und weil bei einem Not­fall manch­mal Minu­ten zäh­len, kön­nen so Leben geret­tet wer­den. „Wir sind auf sol­che Not­fäl­le vor­be­rei­tet und wer­den bei Bedarf von der Inte­grier­ten Leit­stel­le Bam­berg-Forch­heim alar­miert“, so der Lei­ter der Motor­rad­ein­heit: „Doch wir sind natür­lich auch froh, dass sol­che Alar­mie­run­gen die Aus­nah­me sind.“ Weni­ger spek­ta­ku­lär, aber nicht weni­ger wich­tig sind die Ein­sät­ze zur Absi­che­rung von Ver­an­stal­tun­gen: „Wir stel­len zum Bei­spiel regel­mä­ßig den Sani­täts­dienst bei Motor­sport­ver­an­stal­tun­gen auf dem ADAC-Kurs in Schlüs­sel­feld oder unter­stüt­zen gemein­sam mit Kol­le­gen aus ande­ren Ver­bän­den Groß­ver­an­stal­tun­gen wie den iwelt-Mara­thon in Würz­burg mit mehr als 4.000 Teil­neh­mern: „Wir sichern die Strecke ab und ver­sor­gen – wenn etwas pas­siert – die Betrof­fe­nen bis der Ret­tungs­dienst ein­trifft. Mit unse­ren Motor­rä­dern sind wir auch hier im Vor­teil und kön­nen jeden Punkt der Strecke schnell erreichen.“

Die Ein­sät­ze der Motor­rad­staf­fel als Stau­hel­fer und auf Strei­fe sind übri­gens kosten­los: Die Fah­rer enga­gie­ren sich ehren­amt­lich, die Maschi­nen sowie die Aus­stat­tung der Fah­rer und das tech­ni­sche und medi­zi­ni­sche Mate­ri­al wer­den über Spen­den finan­ziert. Die­ses Jahr begeht die Motor­rad­ein­heit Ober­fran­ken ihr 10-jäh­ri­ges Jubi­lä­um. Ein Grund zu fei­ern, doch bis im Sep­tem­ber im Rah­men der 50-Jahr­fei­er der ober­frän­ki­schen Johan­ni­ter auch die Ret­ter auf zwei Rädern im Mit­tel­punkt ste­hen, gibt es noch viel zu tun: Aktu­ell sucht das Team um Die­ter Eck Unter­stüt­zer, die bei der Anschaf­fung einer neu­en Maschi­ne hel­fen: „Eines unse­rer Motor­rä­der ist inzwi­schen in die Jah­re gekom­men, sodass wir drin­gen Ersatz brau­chen, damit wir auch in die­ser Sai­son mög­lichst vie­le Ein­sät­ze fah­ren und mög­lichst vie­len Men­schen hel­fen kön­nen“, so Eck.