Leser­brief zu der­zei­ti­gem The­ma „Streu­obst­be­stän­de“

Umgesägte Obstbäume am Walberla
Umgesägte Obstbäume am Walberla

„Gott behü­te dei­ne Flu­ren…“ – der Text aus der Bay­ern­hym­ne wird gera­de im länd­li­chen Raum ger­ne aus vol­ler Brust gesun­gen, pas­send zu Flur­um­gän­gen oder Par­tei­emp­fän­gen. Aber ehr­lich betrach­tet: die Rea­li­tät in den Flu­ren sieht der­zeit anders aus. Alte Streu­obst­be­stän­de wer­den umge­hau­en und zu Klein­holz zer­sägt. Das jähr­li­che Bemü­hen um eine rei­che Kir­schen­ern­te umge­kehrt ins Umsä­gen an Früch­ten schwer tra­gen­der Kirsch­bäu­me. Und dies alles wegen einer Bio­top- = Lebens­raum­kar­tie­rung, die dazu dient, die dor­ti­ge Tier- und Pflan­zen­welt fest­zu­stel­len und wert­vol­le und sel­te­ne Bestän­de zu schützen.

Die Zer­stö­rung der Lebens­sy­ste­me wird uns, euch und die fol­gen­den Gene­ra­tio­nen bit­ter tref­fen. Bit­ter ist auch das ver­ant­wor­tungs­lo­se Ver­hal­ten der „Obe­ren“, die statt auf­zu­klä­ren, was bei einer Kar­tie­rung gemacht wird, die Büh­nen erstei­gen und das Sze­na­rio ENT­EIG­NUNG in die Welt set­zen. Fol­gen: statt Mon­stran­zen (Anleh­nung an Aus­sa­ge MdL Kör­ber) wer­den nun Motor­sä­gen durch die Flu­ren getra­gen. Zur Situa­ti­on vom Wal­ber­la (sie­he Foto) wür­de ich sagen – unten sägen, oben wie­der Got­tes Segen für eine rei­che Ern­te erfle­hen – das wär´s doch! Oder bringt viel­leicht ein Umbruch in einen Mais­acker nicht ein­fa­cher Geld?

Gabrie­le Thiem, 
Pro­jekt „Schatz­ki­ste Walberla“, 
Eber­mann­stadt