Uni­ver­si­tät Bay­reuth erhält neue Zukunfts­werk­statt für die Afrikaforschung

Symbolbild Bildung

Die Uni­ver­si­tät Bay­reuth erhält ein Gebäu­de für ein neu­es „For­schungs­zen­trum Gesell­schaft, Tech­nik und Öko­lo­gie in Afri­ka (FZA)“. Dies gab heu­te das Baye­ri­sche Staats­mi­ni­ste­ri­um für Wis­sen­schaft und Kunst bekannt, nach­dem sich der Wis­sen­schafts­rat für eine För­de­rung aus­ge­spro­chen hat. Auf der Grund­la­ge der Emp­feh­lung des Wis­sen­schafts­rats wird die abschlie­ßen­de Ent­schei­dung durch die Gemein­sa­me Wis­sen­schafts­kon­fe­renz von Bund und Län­dern getroffen.

Der For­schungs­bau umfasst eine Flä­che von 2.500 Qua­drat­me­tern, die Gesamt­ko­sten in Höhe von 23,2 Mil­lio­nen Euro wer­den jeweils zur Hälf­te vom Frei­staat Bay­ern und vom Bun­des­mi­ni­ste­ri­um für Wis­sen­schaft und For­schung (BMBF) über­nom­men. Der Neu­bau soll in der Zeit von 2020 bis 2024 geplant und auf dem zen­tra­len Cam­pus der Uni­ver­si­tät Bay­reuth errich­tet werden.

Das neue For­schungs­zen­trum soll im Sin­ne eines Think Tanks anspruchs­vol­le inter- und trans­dis­zi­pli­nä­re Ansät­ze der Afri­ka­for­schung vor­an­trei­ben. Es wird dabei mit inter­na­tio­na­len Part­nern koope­rie­ren, um gemein­sam Lösun­gen für sozia­le, poli­ti­sche und öko­lo­gi­sche Her­aus­for­de­run­gen zu ent­wickeln. Die Basis bil­det hier­für die her­aus­ra­gen­de Qua­li­tät und fach­li­che Brei­te der Afri­ka­for­schung, die im Insti­tut für Afri­ka­stu­di­en (IAS) gebün­delt ist und mit ihrer welt­wei­ten Ver­net­zung seit mehr als vier Jahr­zehn­ten ein Pro­fil­feld der Uni­ver­si­tät Bay­reuth darstellt.

Dem heu­ti­gen Erfolg ist ein höchst anspruchs­vol­les, vom Wis­sen­schafts­rat koor­di­nier­tes Begut­ach­tungs­ver­fah­ren in der von Bund und Län­dern getra­ge­nen För­der­li­nie „For­schungs­bau­ten und Groß­ge­rä­te“ vor­an­ge­gan­gen. Eine zen­tra­le Vor­aus­set­zung für den posi­ti­ven För­der­ent­scheid war, dass sich die geplan­ten For­schungs­ar­bei­ten durch eine exzel­len­te wis­sen­schaft­li­che Qua­li­tät aus­zeich­nen. „Die heu­ti­ge Ent­schei­dung ist ein wei­te­rer Beleg für die inter­na­tio­nal sicht­ba­re Exzel­lenz der Afri­ka­stu­di­en an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth. Der Neu­bau wird räum­li­che Vor­aus­set­zun­gen schaf­fen, um die For­schungs­be­rei­che Gesell­schaft, Tech­nik und Öko­lo­gie stär­ker zu ver­net­zen, die fächer­über­grei­fen­de Zusam­men­ar­beit mit afri­ka­ni­schen Part­ner­uni­ver­si­tä­ten wei­ter zu ver­tie­fen und die Digi­ta­li­sie­rung auf dem Gebiet der Afri­ka­stu­di­en mit Nach­druck zu för­dern“, erklärt Dr. Mar­kus Zan­ner, Kanz­ler der Uni­ver­si­tät Bayreuth.

Wis­sen­schafts­mi­ni­ster Bernd Sibler gra­tu­lier­te der Uni­ver­si­tät Bay­reuth zu ihrem Erfolg: „Das For­schungs­zen­trum Gesell­schaft, Tech­nik und Öko­lo­gie wird mit sei­ner wert­vol­len Arbeit weit in die inter­na­tio­na­le For­schungs­land­schaft hin­ein­strah­len. Der neue For­schungs­bau bie­tet opti­ma­le Vor­aus­set­zun­gen für den Aus­bau des engen und hoch­ka­rä­ti­gen Netz­werks um das Insti­tut für Afri­ka­stu­di­en mit Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wis­sen­schaft­lern welt­weit. Die Uni­ver­si­tät Bay­reuth kann damit ihr Pro­fil deut­lich schär­fen. Die Ent­schei­dung des Wis­sen­schafts­rats ver­deut­licht die bedeu­ten­de Rol­le, die sie auf die­sem Gebiet bereits einnimmt.“

Ein zen­tra­ler Bau­stein für das gemein­sa­me For­schen im FZA ist das Kon­zept des „Open Crea­ti­ve Lab“. Dabei wer­den an die Mit­glie­der neu­er For­schungs­pro­jek­te fle­xi­bel Arbeits­räu­me ver­ge­ben. Die offe­ne räum­li­che Orga­ni­sa­ti­on dient der inten­si­ven Kom­mu­ni­ka­ti­on zwi­schen den Pro­jekt­grup­pen, aber auch der Dar­stel­lung für die inter­es­sier­te Öffent­lich­keit. Dar­über hin­aus wer­den „Stu­dy rooms“ geschaf­fen, um ein­zel­nen For­schen­den Rück­zugs­räu­me für inten­si­ve Stu­di­en zu ermög­li­chen. „Unser neu­es Zen­trum will ein sti­mu­lie­ren­des For­schungs­um­feld sein, das die wis­sen­schaft­li­che Krea­ti­vi­tät durch das Auf­ein­an­der­tref­fen ver­schie­de­ner Metho­den, Denk­wei­sen und For­schungs­er­fah­run­gen erhöht. Eine zen­tra­le Bedeu­tung hat dabei ein Medi­a­l­ab, das für For­schungs­ar­bei­ten aus allen betei­lig­ten Dis­zi­pli­nen eine neue digi­ta­le Infra­struk­tur schafft und den Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wis­sen­schaft­lern moder­ne digi­ta­le Arbeits­for­men ermög­licht,“ sagt der Bay­reu­ther Kli­ma­for­scher Prof. Dr. Cyrus Sami­mi, der den För­der­an­trag für das FZA koor­di­niert hat.

Bereits seit Jah­res­be­ginn 2019 wird an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth der Exzel­lenz­clu­ster „Afri­ca mul­ti­ple“ aus der Exzel­lenz­stra­te­gie des Bun­des und der Län­der geför­dert. Die Bay­reuth Inter­na­tio­nal Gra­dua­te School of Afri­can Stu­dies (BIGS­AS), die 2007 mit einer För­de­rung aus der Exzel­lenz­in­itia­ti­ve star­te­te, hat sich zu einem Leucht­turm der inter­na­tio­na­len Nach­wuchs­för­de­rung ent­wickelt und ist nun in den Exzel­lenz­clu­ster inte­griert. 2012 nahm die vom BMBF geför­der­te Bay­reuth Aca­de­my of Advan­ced Afri­can Stu­dies ihre For­schungs­ar­beit zum The­ma „Zukunft Afri­ka – Visio­nen im Umbruch“ auf. Das gemein­sa­me Dach die­ser und wei­te­rer Ein­rich­tun­gen, ins­be­son­de­re auch des Iwa­le­wa­hau­ses, ist das Insti­tut für Afri­ka­stu­di­en (IAS) der Uni­ver­si­tät Bay­reuth. Pro­fes­sor Dr. Rüdi­ger See­se­mann, Direk­tor des IAS, betont: „Das neue For­schungs­zen­trum wird die fach­li­che, orga­ni­sa­to­ri­sche und räum­li­che Ver­net­zung der Bay­reu­ther Afri­ka­stu­di­en nach­hal­tig stär­ken. Es soll dabei Brücken schla­gen zwi­schen einer inno­va­ti­ven Grund­la­gen­for­schung und stär­ker pro­blem­ori­en­tier­ten For­schungs­ar­bei­ten, die sich bei­spiels­wei­se mit Fra­gen des gesell­schaft­li­chen und kul­tu­rel­len Wan­dels, mit öko­lo­gi­schen Her­aus­for­de­run­gen oder den Aus­wir­kun­gen tech­no­lo­gi­scher Ent­wick­lun­gen befas­sen. Unser neu­es Zen­trum wird des­halb eine Zukunfts­werk­statt für die Afri­ka­for­schung im 21. Jahr­hun­dert sein.“