Grü­ne for­dern von OB Star­ke, dass er von der Bun­des­po­li­zei genutz­tes Kon­ver­si­ons­ge­län­de für Bam­berg zurückgewinnt

„Tun­nel­blick auf MUNA statt auf War­ner Barracks“

Einen „Tun­nel­blick bei den Kon­ver­si­ons­ver­hand­lun­gen“ wer­fen die Bam­ber­ger Grü­nen dem Ober­bür­ger­mei­ster vor. Sei­ne Ver­hand­lung­zie­le sei­en offen­bar völ­lig ein­sei­tig auf einen Erwerb des MUNA-Gelän­des durch die Stadt aus­ge­rich­tet. „Aber das geht genau an dem vor­bei, was die Men­schen in Bam­berg brau­chen: Wohn­raum“, stel­len GAL-Vor­stands­mit­glied Jonas Glü­sen­kamp und GAL-Stadt­rä­tin Petra Fried­rich fest.

Die grü­ne Kri­tik bezieht sich auf eine Pres­se­mit­tei­lung der Stadt, wonach bei einem Gespräch zwi­schen OB Star­ke und Paul Johan­nes Fietz vom BImA-Vor­stand offen­sicht­lich ins­be­son­de­re oder aus­schließ­lich über den MUNA-Kauf gespro­chen wur­de. Doch das fast kom­plett bewal­de­te und alt­la­sten­be­haf­te­te Gebiet soll­te aus Sicht der GAL gera­de nicht im Fokus ste­hen. Das schließt Petra Fried­rich aus einen Gespräch, das sie und MdB Lisa Badum eben­falls mit Fietz führ­ten, als die­ser sich in Bam­berg auf­hielt. „Es wur­de klar, dass es bei der MUNA kei­ne Eile gibt, das Erst­zu­griffs­recht der Kom­mu­ne wird nicht in Fra­ge gestellt, und die BImA hat auch kei­ner­lei eige­ne Plä­ne für die MUNA“, berich­tet Fried­rich. Ihr Fazit: „Die MUNA kann warten.“

Wor­um sich die Stadt Bam­berg mit aller Kraft küm­mern müss­te, sei­en die War­ner Bar­r­acks öst­lich des Ber­li­ner Rings, wo die Bun­des­po­li­zei ein rie­si­ges Are­al bean­sprucht, meint Jonas Glü­sen­kamp. „Hier soll­te der Ober­bür­ger­mei­ster all sei­ne Kraft auf­bie­ten, um zu errei­chen, dass die Bun­des­po­li­zei bald­mög­lichst Tei­le des Gelän­des frei gibt. Hier gibt es zahl­rei­che Wohn­ge­bäu­de, die für Woh­nungs­su­chen­de prak­tisch sofort nutz­bar wären, und bereits erschlos­se­nes Gebiet für mög­li­che Neu­bau­ten. Hier müss­te ein Ober­bür­ger­mei­ster so rich­tig aktiv werden!“

Die Grü­nen-Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Ursu­la Sowa, die auch Spre­che­rin der GAL im Kon­ver­si­ons­se­nat ist, hat­te im letz­ten Jahr bereits ein „Kon­zept zur schritt­wei­sen Frei­ga­be der Kon­ver­si­ons­flä­chen“ vor­ge­legt. Sie will gemein­sam mit ihrer Bun­des­tags­kol­le­gin Lisa Badum wei­ter dar­an arbei­ten, dass Bam­berg bald Zugriff auf die­se Flä­chen bekommt.

Die Grü­nen sehen dafür gute Chan­cen auf­grund von Zah­len, die vor kur­zem auf Anfra­ge von Badum vor­ge­legt wur­den: Bis zum Jahr 2024 soll sich die Zahl der Polizeischüler*innen auf unter 1000 Per­so­nen mehr als hal­biert haben. Glü­sen­kamp for­dert: „Ich erwar­te, dass der Ober­bür­ger­mei­ster in einer kon­zer­tier­ten Akti­on alle Kräf­te bün­delt, um die War­ner Bar­r­acks für Bam­bergs Bevöl­ke­rung nach und nach zurück zu gewin­nen, anstatt sich auf ein uner­schlos­se­nes Wald­ge­biet zu fixie­ren, für das über­haupt kei­ne Eile besteht.“