Leben mit Mul­ti­pler Skle­ro­se: Aus­stel­lung „Meist.Schön“ im Bay­reu­ther RW21

Die Stadt­bi­blio­thek Bay­reuth wid­met sich im Mai der Krank­heit Mul­ti­ple Skle­ro­se (MS). Im Mit­tel­punkt eines Ver­an­stal­tungs­rei­gens steht das Aus­stel­lungs­pro­jekt „Meist.Schön“, das in Koope­ra­ti­on mit der Künst­le­rin Iris Hetz und dem Evan­ge­li­schen Bil­dungs­werk ent­wickelt wur­de. Die Aus­stel­lung ist ab Diens­tag, 7. Mai, in der Gale­rie des RW21 (1. OG) zu sehen. Die Finis­sa­ge fin­det am 29. Mai anläss­lich des Welt-MS-Tags statt. Rund um das Aus­stel­lungs­pro­jekt fin­den ein Fach-Vor­trag, eine Krea­tiv­werk­statt, ein Film­abend und eine rebel­lisch-kämp­fe­ri­sche Lesung mit dem Autor Maxi­mi­li­an Dör­ner statt.

„Meist.Schön“ the­ma­ti­siert die Fra­ge, wie es sich mit Mul­ti­pler Skle­ro­se oder ande­ren chro­ni­schen Krank­hei­ten leben lässt. Mul­ti­ple Skle­ro­se klingt als Dia­gno­se erschreckend. Und das Leben damit ist zunächst sicher nicht leicht. MS gilt als „Krank­heit der 1.000 Gesich­ter“. Es gibt vie­le Sei­ten der Aus­ein­an­der­set­zung mit ihr – zum Bei­spiel die, sich mit Kunst aus­zu­drücken und krea­tiv zu sein oder zu blei­ben. Bei der Aus­stel­lung im RW21 zei­gen Betrof­fe­ne ihr Kön­nen – und die Krank­heit rückt dabei völ­lig in den Hin­ter­grund. Denn das Leben kann doch auch meist schön sein. Die Aus­stel­lung wird mit einer Ver­nis­sa­ge am Diens­tag, 7. Mai, um 17 Uhr, eröffnet.

Rah­men­pro­gramm

Die Erfah­run­gen mit Mul­ti­pler Skle­ro­se las­sen sich auf vie­le ande­re Krank­hei­ten über­tra­gen. Daher ist das Rah­men­pro­gramm offen gestaltet:

„Gut leben trotz chro­ni­scher Erkran­kung“ lau­tet der Titel eines Fach-Vor­trags, der am Mitt­woch, 8. Mai, um 19 Uhr, beim Evan­ge­li­schen Bil­dungs­werk, Richard-Wag­ner-Stra­ße 24, ange­bo­ten wird. Am Bei­spiel von Mul­ti­pler Skle­ro­se stellt der Refe­rent an die­sem Abend all­ge­mei­ne Grund­la­gen neu­ro­bio­lo­gi­scher Erkran­kun­gen vor. Dr. Ste­fan Obra­do­vic, Fach­arzt für Psych­ia­trie, Psy­cho­the­ra­pie und Neu­ro­lo­gie, spricht auch über die mög­li­chen Fol­gen für Sen­so­rik und Moto­rik der Betrof­fe­nen. Gleich­zei­tig zeigt er mög­li­che Unter­stüt­zungs­maß­nah­men in unter­schied­li­chen For­men auf. Durch sei­ne breit auf­ge­stell­te Pra­xis­er­fah­rung ist er für vie­le Fra­gen von Betrof­fe­nen wie Ange­hö­ri­gen offen. Die Teil­nah­me­ge­bühr beträgt vier Euro (ermä­ßigt drei Euro; für Mit­glie­der des Evan­ge­li­schen Bil­dungs­wer­kes frei).

Unter dem Mot­to „Den Gedan­ken male­risch Flü­gel ver­lei­hen“ lädt die Stadt­bi­blio­thek am Frei­tag, 17. Mai, von 15 bis 17 Uhr, in die Krea­tiv­werk­statt des RW21 (EG) zum Work­shop ein. Egal, ob gesund oder krank, alt oder jung – ein­ge­la­den ist jeder, der sei­nen Ideen und künst­le­ri­schen Ambi­tio­nen frei­en Lauf las­sen möch­te. Im Mit­tel­punkt des Nach­mit­tags ste­hen der Spaß, das Aus­pro­bie­ren und die Berei­che­rung im gemein­sa­men Aus­tausch zu den ent­stan­de­nen Wer­ken. Die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer wer­den beglei­tet von der Bay­reu­ther Künst­le­rin Iris Hetz. Die Teil­nah­me­ge­bühr beträgt fünf Euro, ver­bind­li­che Anmel­dun­gen bei der Stadt­bi­blio­thek sind bis 15. Mai möglich.

Am Sonn­tag, 12. Mai, um 19.30 Uhr, steht im Cine­plex Bay­reuth der Film „Klei­ne graue Wol­ke“ mit anschlie­ßen­dem Film­ge­spräch auf dem Pro­gramm. „Da gibt es eine klei­ne graue Wol­ke an dei­nem blau­en Him­mel.“ So umschreibt der Arzt die Dia­gno­se Mul­ti­ple Skle­ro­se. Für Sabi­ne Mari­na war es ein furcht­ba­res Gewit­ter, bis sie beschloss, einen Film über sich und ihre Krank­heit zu dre­hen. „Klei­ne graue Wol­ke“ ist ein per­sön­lich erzähl­ter Doku­men­tar­film über eine star­ke jun­ge Frau und ihren Weg aus der Angst zurück ins Leben. Die Mode­ra­ti­on des anschlie­ßen­den Film­ge­sprächs über­nimmt Jut­ta Geyr­hal­ter vom Evan­ge­li­schen Bil­dungs­werk. Refe­ren­tin ist Ute Rein­schmidt, Lei­ten­de Psy­cho­lo­gin des Mediclin Reha-Zen­trums Roter Hügel.

Den Abschluss des Rah­men­pro­gramms bil­det die Autoren­le­sung „Steht auf, auch wenn ihr nicht könnt!“ am Don­ners­tag, 23. Mai, um 19 Uhr, in der Black Box des RW21 (UG). Maxi­mi­li­an Dor­ner ist Autor, Akti­vist und Thea­ter­ma­cher. Seit zehn Jah­ren bewegt er sich wegen einer Ner­ven­krank­heit mit dem Roll­stuhl fort. In sei­nem neue­sten Buch star­tet der Best­sel­ler-Autor einen per­sön­li­chen Auf­ruf zur Rebel­li­on – und eine lei­den­schaft­li­che Lie­bes­er­klä­rung ans Leben mit­samt sei­nen Wider­sprü­chen. In Bay­reuth ist er live zu Gast und steht im Rah­men der Vor­stel­lung sei­nes neue­sten Buches für Fra­gen und Dis­kus­si­on zur Ver­fü­gung. Der Ein­tritt zur Lesung ist frei.