Dem Wet­ter zum Trotz: 19. Motor­rad­stern­fahrt lock­te Tau­sen­de nach Kulmbach

Rund 15.000 Biker und Besu­cher am gesam­ten Sternfahrtwochenende

Ein Stadt­bild, geprägt von lei­den­schaft­li­chen Motor­rad­fah­rern zu Füßen der Plas­sen­burg – das bot am Wochen­en­de die 19. Motor­rad­stern­fahrt in Kulm­bach mit ihren rund 15.000 Besu­chern. Trotz der wid­ri­gen Wet­ter­ver­hält­nis­se lock­te das Gesamt­pro­gramm an bei­den Ver­an­stal­tungs­ta­gen die Men­schen auf das Ver­an­stal­tungs­ge­län­de der Kulm­ba­cher Braue­rei. Die Prä­ven­ti­ons­ver­an­stal­tung des Pro­gramms „Bay­ern mobil – sicher ans Ziel“ wird initi­iert vom Baye­ri­schen Innen­mi­ni­ste­ri­um, der Ober­frän­ki­schen Poli­zei und dem Lan­des­ver­band Baye­ri­scher Fahr­leh­rer und wird durch die Stadt und den Land­kreis Kulm­bach, die Kulm­ba­cher Braue­rei sowie Anten­ne Bay­ern unterstützt.

Bereits im Vor­feld der Motor­rad­stern­fahrt wur­den bay­ern­weit zum Sai­son­start Fahr­si­cher­heits­trai­nings mit vie­len moto­ri­sier­ten Teil­neh­mern durch­ge­führt. Die Motor­rad­stern­fah­rer, dar­un­ter auch Fahr­leh­rer und Poli­zi­sten, star­te­ten in den frü­hen Sonn­tag­mor­gen­stun­den von den über ganz Bay­ern ver­teil­ten Abfahrts­or­ten in Rich­tung der „heim­li­chen Haupt­stadt der Biker“. Für vie­le führ­te der Weg aber nicht als erstes zum Sam­mel­punkt für den Kor­so, son­dern direkt auf das Ver­an­stal­tungs­ge­län­de. Denn hier begann der Stern­fahrt-Sonn­tag um 10 Uhr tra­di­tio­nell mit einem Motor­rad-Got­tes­dienst. Erst dann ver­sam­mel­ten sich die rund 1.000 Biker trotz des anhal­ten­den Regens in der Albert-Ruck­de­schel-Stra­ße und war­te­ten auf den Start­schuss für den belieb­ten Motor­rad­kor­so durch Kulmbach.

Tra­di­tio­nel­ler Motor­rad­kor­so durch die Innenstadt

Pünkt­lich zum Beginn des Kor­sos um 12 Uhr ließ der Regen auch nach. Der Schirm­herr, Innen­mi­ni­ster Joa­chim Herr­mann, führ­te zusam­men mit dem Ober­frän­ki­schen Poli­zei­prä­si­den­ten Alfons Schie­der und dem Ober­bür­ger­mei­ster der Stadt Kulm­bach, Hen­ry Schramm, den Fahr­zeug­tross an. Den Rei­gen der Ehren­gä­ste kom­plet­tier­ten der Land­rat des Land­krei­ses Kulm­bach, Klaus Peter Söll­ner, sowie die Vor­stän­de der Kulm­ba­cher Braue­rei, Mar­kus Stod­den und Mathi­as Keil. Ihnen folg­ten unmit­tel­bar knapp 100 Poli­zei­mo­tor­rä­der mit Poli­zi­sten aus zehn euro­päi­schen Län­dern, meh­re­ren Bun­des­län­dern und aus ganz Bay­ern, bevor sich unzäh­li­ge wei­te­re Biker mit ihren hei­ßen Öfen anschlos­sen und sich durch die Innen­stadt von Kulm­bach schlängelten.

Auf­takt für die Motorradsaison

Um 13 Uhr eröff­ne­te Innen­mi­ni­ster Joa­chim Herr­mann gemein­sam mit den Orga­ni­sa­to­ren auf der Büh­ne offi­zi­ell die Ver­an­stal­tung, die sich inzwi­schen als jähr­li­cher Start­schuss für die Motor­rad­sai­son eta­bliert hat. Für das kom­men­de Jahr hat Herr­mann sei­ne Teil­nah­me bei der Jubi­lä­ums-Motor­rad­stern­fahrt in Kulm­bach am 25. und 26. April 2020 bereits zuge­sagt. Ober­fran­kens Poli­zei­prä­si­dent Alfons Schie­der freu­te sich ob der vie­len tau­send Biker auf dem Gelän­de: „Ver­kehrs­si­cher­heits­ar­beit geht uns alle an und die­se Auf­takt­ver­an­stal­tung ver­bun­den mit den lebens­wich­ti­gen Fahr­si­cher­heits­trai­nings ist pro­fes­sio­nel­le Prä­ven­ti­ons­ar­beit im Sin­ne aller Verkehrsteilnehmer“.

Der Spaß an der Sicherheit

„Das Pro­gramm der Kulm­ba­cher Motor­rad­stern­fahrt beweist, dass auf die Sicher­heit zu ach­ten, den Spaß am Motor­rad­fah­ren nicht ein­schränkt“, sagt Mar­kus Stod­den, Vor­stands­spre­cher der Kulm­ba­cher Braue­rei, der mit der Besu­cher­re­so­nanz zufrie­den ist. „Die Besu­cher­zah­len und die Reso­nanz der Besu­cher zeu­gen davon, dass unser Kon­zept bei den Bikern sowie bei den ande­ren Ver­kehrs­teil­neh­mern gut ankommt. Dar­über freu­en wir uns sehr.“

So zähl­te die Stunt­show, bei der ein Auf­prall in ein ste­hen­des Auto vor­ge­führt wur­de, zu den dies­jäh­ri­gen High­lights. „Die Vor­füh­rung lock­te nicht nur zahl­rei­che Zuschau­er an, son­dern reg­te auch sicht­lich zum Nach­den­ken an, wel­chen immensen Kräf­ten ein Krad­fah­rer bei einer Geschwin­dig­keit von ledig­lich 50 Stun­den­ki­lo­me­tern aus­ge­setzt ist“, berich­tet Johan­nes Schal­ler, Mit­or­ga­ni­sa­tor sei­tens der Kulm­ba­cher Braue­rei. Poli­zei, Ret­tungs­dien­ste und die Dekra demon­strier­ten des Wei­te­ren, wel­che Wucht hin­ter einem Zusam­men­stoß zwi­schen einem Zug und einem Fahr­zeug steckt und es wur­de vor­ge­führt, wie der Ret­tungs­sprei­zer funk­tio­niert. Stau­nend lie­fen Besu­cher auch um die über­di­men­sio­na­len Gul­li­ver-Autos. Mit ihrer Hil­fe konn­ten Erwach­se­ne die Ver­kehrs­si­tua­ti­on aus der Per­spek­ti­ve von Klein­kin­dern einnehmen.

Dar­über hin­aus gab es auch für die klei­nen Besu­cher ein bun­tes Pro­gramm, das sich kind­ge­recht mit dem The­ma der Ver­kehrs­si­cher­heit aus­ein­an­der­setz­te, wie etwa die Ver­kehrs­pup­pen­büh­ne der Ver­kehrs­po­li­zei Weiden.

Musi­ka­li­sche und kuli­na­ri­sche Genüsse

Wie immer gab es beim größ­ten Biker-Event in Süd­deutsch­land neben der lehr­rei­chen Unter­hal­tung auch gute Musik und zahl­rei­che Mög­lich­kei­ten sich dem kuli­na­ri­schen Genuss hinzugeben.

Für gute Lau­ne garan­tier­ten die Anten­ne Bay­ern Mode­ra­to­ren Indra, Stu­dio­tech­ni­ker Josef Nullin­ger und Ste­phan Bur­kert, die sonst nur aus dem Radio bekannt sind. Sie führ­ten durch das viel­fäl­ti­ge Pro­gramm am gesam­ten Biker-Wochen­en­de. Am Sams­tag­nach­mit­tag und ‑abend heiz­ten die „City Rockers“ mit ein­gän­gi­gen Rock’n’Roll-Liedern ein. Die alter­na­ti­ve Rock­band „Buckets N Joints“ star­te­te mit ihrem Kon­zert auf dem Biker-Event ihre Euro­pa­tour­nee. Als Head­li­ner trat im Anschluss die Par­ty­band „BLAST“ auf und sorg­te für rich­tig gute Partylaune.

Für Lieb­ha­ber von Rocka­bil­ly-Klän­gen bot die Würz­bur­ger Band „The Blueballs“ zwi­schen den zahl­rei­chen Food-Trucks, der Mönchs­hof Brau­Mei­ste­rei und dem Stern­la-Stand ein Kon­zert erster Klas­se an.

„Trotz des ver­reg­ne­ten Sams­tag­abends sind wir mit dem Ver­lauf der dies­jäh­ri­gen Kulm­ba­cher Motor­rad­stern­fahrt ins­ge­samt zufrie­den und freu­en uns sehr dar­über, dass es unse­ren Besu­chern gut gefal­len hat“, sagt Johan­nes Schal­ler abschlie­ßend. „Einen beson­de­ren Dank möch­ten wir den zahl­rei­chen frei­wil­li­gen Hel­fern, wie der Feu­er­wehr, dem Tech­ni­schen Hilfs­werk oder dem Baye­ri­schen Roten Kreuz, aus­spre­chen. Aber auch den Anwoh­nern möch­ten wir ein herz­li­ches Dan­ke­schön für ihr Ver­ständ­nis sagen.“