Erz­bi­schof Schick: „Der Tod Chri­sti mahnt zu akti­ver Sterbebegleitung“

Symbolbild Religion

Pre­digt am Kar­frei­tag: „Das Ster­ben darf nicht ver­län­gert und das Leben nicht ver­kürzt werden“

Der Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick hat am Kar­frei­tag dazu auf­ge­ru­fen, das Ster­ben Jesu als Lehr­stück für den Umgang mit dem Tod in der heu­ti­gen Zeit zu betrach­ten. Das Gesche­hen vom Kar­frei­tag erin­ne­re dar­an, dass Ein­sam­keit, Trau­er und Hilf­lo­sig­keit zum Ster­ben dazu gehö­ren, die aber auf­ge­fan­gen wer­den kön­nen, sag­te Schick bei sei­ner Pre­digt in der Kar­frei­tags­lit­ur­gie im Bam­ber­ger Dom. Der Blick zu Jesus am Kreuz rege die Schwer­kran­ken und Ster­ben­den an zu beten; das schen­ke Trost und Kraft und hel­fe, das Ster­ben gläu­big zu akzep­tie­ren, wie Jesus es mit den Wor­ten getan habe: „Vater, in dei­ne Hän­de emp­feh­le ich mei­nen Geist.“

„Wir Chri­sten haben immer gewusst mit Blick auf das Ster­ben Jesu, dass man Ster­ben­de nicht ver­las­sen und allein las­sen darf, dass man bei ihnen blei­ben soll, wie Maria und Johan­nes bei Jesus blie­ben, damit alle an der Hand lie­ben­der Men­schen und guter medi­zi­ni­scher und pfle­ge­ri­scher Betreu­ung ster­ben kön­nen“, sag­te Schick. Dazu müss­ten die Pal­lia­tiv­me­di­zin und die Hos­piz­be­treu­ung noch mehr aus­ge­baut werden.

Mit Blick auf die aktu­el­le Dis­kus­si­on über die orga­ni­sier­te Ster­be­hil­fe vor dem Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt in Karls­ru­he beton­te Schick die christ­li­che Posi­ti­on: „Das Ster­ben darf nicht ver­län­gert und das Leben nicht ver­kürzt wer­den.“ Ster­ben und Tod Jesu ver­pflich­te­ten zur akti­ven Ster­be­be­glei­tung und ver­bö­ten akti­ve Ster­be­hil­fe. „Das heißt beim Ster­ben­den blei­ben und sein Ster­ben erleich­tern mit Pal­lia­tiv­me­di­zin und ent­spre­chen­der Pfle­ge und vor allem mit mensch­li­chem ein­fühl­sa­men Beglei­ten.“ An Men­schen­hand und nicht durch Men­schen­hand ster­ben müs­se Maxi­me sein und blei­ben. Der Grat zwi­schen Ster­be­be­glei­tung und Ster­be­hil­fe sei schmal, räum­te Schick ein. Geset­ze sei­en wich­tig, um kein akti­ves Töten von Schwer­kran­ken zuzu­las­sen und Sui­zid­ge­dan­ken bei Ster­ben­den nicht Vor­schub zu lei­sten. „Der Blick auf das hei­li­ge Kreuz Chri­sti bewahrt vor fal­schen Ver­hal­tens­wei­sen und unbe­dach­tem Tun“, so Erz­bi­schof Schick.