Jah­res­haupt­ver­samm­lung der BIWO mit Neu­wah­len in Wiesenthau

Bür­ger­initia­ti­ve pro Wie­sent­tal ohne Ost­span­ge (BIWO) begrün­det auf der Jah­res­haupt­ver­samm­lung (JHV) im Gast­haus Egel­seer, Wie­sen­t­hau, war­um der Bau der Ost­span­ge, B 470, Orts­um­fah­rung Forch­heim-Süd nicht not­wen­dig ist: Die Ost­span­ge schafft weder Lebens­qua­li­tät noch Mobi­li­tät. Trägt weder zur Ver­kehrs­wen­de, noch zum Natur- und Kli­ma­schutz bei. Lässt den CO 2 Aus­stoß dra­stisch zunehmen.

Die High­lights der JHV: BIWO Vor­stand ver­jüngt – Jugend­grup­pe Jun­ge BIWO über­nimmt Ver­ant­wor­tung für Finanz­res­sort – BIWO Beschwer­de bei der EU-Kom­mis­si­on ein­ge­reicht – Poli­ti­sche Unter­stüt­zung von Grü­nen und SPD unein­ge­schränkt. Vom Sau­lus zum Pau­lus: CSU und Bay­ern FDP ent­decken Umwelt für sich. Umwelt­mi­ni­ster Thor­sten Glau­ber muss­te wegen der Ple­nar­wo­che sei­ne Teil­nah­me absa­gen. Land­tags­ab­ge­ord­ne­ter der Grü­nen, Chri­sti­an Hier­n­eis, Mün­chen, nimmt Stel­lung zum Ergeb­nis des Volks­be­geh­rens, die Fol­gen dar­aus und wie es wei­ter geht.

Auf Wor­te, lasst Taten folgen

… war der kämp­fe­ri­sche Tenor des 1. Vor­sit­zen­den der BIWO (Bür­ger­initia­ti­ve pro Wie­sent­tal ohne Ost­span­ge) Hein­rich Kat­ten­beck, in der gut besuch­ten BIWO-JHV. Sein Appell an die Lokal­po­li­ti­ker: „Macht end­lich Schluss mit der Hin­hal­te­tak­tik bis zum St. Nim­mer­leins­tag wegen der Ost­span­ge. Die BIWO wird alle demo­kra­ti­schen Rechts­mit­tel ein­set­zen, um der nach­kom­men­den Gene­ra­ti­on das wun­der­schö­ne Stück Hei­mat­land­schaft im schön­sten Wies­ent­grun­de zu erhal­ten. Außer­dem ist laut staat­li­chem Bau­amt Bam­berg das Lini­en­be­stim­mungs­ver­fah­ren erst 2021 zu erwar­ten. An Umwelt­mi­ni­ster Thor­sten Glau­ber, in Über­ein­stim­mung mit Lisa Badum (MdB der Grü­nen), die Hoff­nung: Thor­sten Glau­ber möge mit der BIWO gegen die Ost­span­ge kämp­fen! Sei­ne Jugend­kli­ma­kon­fe­ren­zen für den Kli­ma­schutz sind lobens­wert. Aber sein Ein­satz gegen die Zer­stö­rung der Hei­mat durch die Ost­span­ge dul­det „etz­ad­la“ kei­nen Auf­schub mehr. „Ein Umwelt­mi­ni­ster, der die Zer­stö­rung sei­ner Hei­mat zulässt, hat sein Amt verfehlt.“

Ver­kehrs­wen­de vor Frän­kisch Schweiz Ende

Aus den Gruß­wor­ten von Bür­ger­mei­ster Bernd Drum­mer und Land­rat Her­mann Ulm waren eine deut­li­che Unter­stüt­zung und Ver­ständ­nis zu hören für das BIWO-Anlie­gen: Ver­kehrs­wen­de vor Frän­kisch Schweiz Ende. Bür­ger­mei­ster Drum­mer infor­mier­te über sei­ne schrift­li­che Stel­lung­nah­me zur Ableh­nung der Ost­span­ge, weil Wie­sen­t­hau beson­ders nach­tei­lig betrof­fen ist. Auf der Suche beim staat­li­chen Bau­amt Bam­berg nach einer mög­li­chen Lösung für Gos­berg ver­wies Kat­ten­beck auf die Sit­zung des Kreis­aus­schus­ses Bau und Ver­kehr vom 25.2.2014, wo die Alter­na­ti­ve des staat­li­chen Bau­am­tes Bam­berg hieß: …….“Antrag auf Auf­nah­me in den Aus­bau­plan des Bay­er. Staa­tes stel­len, der alle 10 Jah­re erneu­ert wird. Der­zeit gül­tig 2010 bis 2020. Bis­her ist Gos­berg dar­in weder ent­hal­ten noch gibt es zur Auf­nah­me einen Antrag“. Kat­ten­beck ver­wies unmiss­ver­ständ­lich dar­auf, dass die Orts­durch­fahrt Gos­berg kein Bestand­teil des Bun­des­ver­kehrs­we­ge­pla­nes (BVWP) 2030 ist. Es geht aus­schließ­lich nur dar­um, auf 6,9 km Län­ge, als Süd­um­fah­rung Forch­heim, teil­wei­se vier­spu­rig, die B 470 zu bau­en. Sie soll als Ver­bin­dung zwi­schen der Auto­bahn A 3 und A 9 für den Schwer­last-Spe­di­ti­ons-Giga­li­ner-und Güter­fern­ver­kehr nutz­bar sein. Der BIWO geht es dar­um abzu­weh­ren, dass die roman­ti­sche Bur­gen­stra­ße durch den Natur­park Frän­ki­sche Schweiz Vel­den­stei­ner Forst und, dass ein EU hoch­wer­tig geschütz­tes Natu­ra 2000 Gebiet (FFH-Vogel­schutz-Was­ser­schutz-Wäs­ser­wie­sen-kul­tur­er­be) nicht unwie­der­bring­lich zer­stört, zer­schnit­ten, unan­sehn­lich beto­niert wird. Für die Jugend und unse­re Nach­kom­men soll­te daher der poli­ti­sche Wil­le umge­setzt wer­den das Unte­re Wie­sent­tal als Kreis­na­tur­er­be aus­zu­wei­sen, so die BIWO-Forderung.

Land­rat Her­mann Ulm ver­tief­te in sei­nem Gruß­wort, dass ihm der Bedarf einer bes­se­ren Ver­kehrs­in­fra­struk­tur im öst­li­chen Teil des Land­krei­ses sehr am Her­zen lie­ge. ÖPNV-Bus-Bahn-Rad­we­ge­netz-Erwei­te­rung der Nut­zung elek­trisch betrie­be­ner Fahr­zeu­ge-bar­rie­re­frei­er Aus­bau aller Bus­hal­te­stel­len und wei­te­re Ver­bes­se­run­gen sind sei­ne zeit­na­hen Zielsetzungen.

Karl Wald­mann ver­las das Gruß­wort der Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Lisa Badum die allen Zuhö­rern aus der See­le sprach:…..denn, dass die CO 2 Emis­sio­nen im Ver­kehr seit 1990 sogar gestie­gen sind, ist kein Natur­ge­setz, son­dern Poli­tik­ver­sa­gen……“ O‑Ton ihr Schluss­wort: ….“ich for­de­re Thor­sten Glau­ber auf, an der Sei­te der BIWO gegen die Ost­span­ge zu kämp­fen. Wir brau­chen jetzt sei­ne Unter­stüt­zung.“…… da gab es fre­ne­ti­schen Beifall.

Aus dem Gruß­wort des Kreis­vor­sit­zen­den des BUND Natur­schutz Forch­heim, Ulrich Buch­holz, und der 12 BN Orts­grup­pen wur­de deut­lich zu hören, dass sie sich zu den Zie­len der BIWO beken­nen. Sie leh­nen die land­schafts­zer­stö­ren­de Pla­nung der Ost­span­ge ab. …..“des­halb bin ich über­zeugt, dass auch das Rin­gen um eine land­schafts­ver­träg­li­che Lösung im Wie­sent­tal, letzt­end­lich zu unse­ren Gun­sten aus­ge­hen und die Ost­span­ge weg­fe­gen wird….“ , so der BN-Kreis­vor­sit­zen­de Buch­holz. Rege Rede- und Dis­kus­si­ons­bei­trä­ge und Fra­gen an den Land­rat gab es von Rei­ner Bütt­ner, Tom Hru­besch, Lisa Kind­schus-Fren­zel, Karl Wald­mann und anderen.

„Poli­ti­ker brau­chen unse­re Hilfe“

Jugend­spre­cher Ilja Eger der Jun­gen BIWO stell­te fest: ….“Poli­ti­ker brau­chen unse­re Hilfe“….und führ­te auch aus­führ­lich aus war­um? Dra­stisch zeig­te er auf, was Asphalt und Beton anrich­ten. Die Jugend for­dert: Bio­lo­gi­sche Land­wirt­schaft, will eige­nes sau­be­res Was­ser trin­ken. Will gesun­de Luft atmen kön­nen und gesund leben und meint: „Ist doch nicht zu viel verlangt,oder?“ Lei­den­schaft­lich trug er vor: „ …..Wir erwar­ten kei­ne rui­nier­te Land­schaft, kei­ne rui­nier­ten Dör­fer und schon gar nicht eine rui­nier­te Zukunft“. In der Jun­gen BIWO sind der­zeit 19 Jugend­li­che aktiv und for­dern in Anleh­nung an Fri­days for Future: „Wir leben hier, wir wer­den laut, wenn man uns die Hei­mat klaut“. Ilja Egers und der Jun­gen BIWO kla­ren For­de­run­gen wur­den mit anhal­ten­dem Bei­fall unterstützt.

(Foto Ilja Eger bei sei­nem State­ment: Poli­ti­ker brau­chen die Hil­fe der Jugend)

Gän­se­haut zum Flä­chen­fraß – und kein Ende?

Chri­sti­an Hier­n­eis, Mün­chen, Rechts­fach­wirt und Spre­cher der Grü­nen im Baye­ri­schen Land­tag für Umwelt­po­li­tik und Tier­schutz, ließ die Anwe­sen­den mit sei­ner Power Point Prä­sen­ta­ti­on auf­hor­chen, was der Flä­chen­fraß für Fol­gen für Men­schen, Natur und Land­wirt­schaft hat. „Der Flä­chen­ver­brauch steigt mehr als der Bevöl­ke­rungs­zu­wachs. 6.205 Fuß­ball­fel­der pro Jahr (ein Fuß­ball­feld hat 7.140 qm = mehr als 44 Mil­lio­nen qm pro Jahr). Was die­ser enor­me Flä­chen­ver­lust, der ja in erster Linie zu Lasten der Land­wirt­schaft geht, für die Nah­rungs­ket­te, für die Arten­viel­falt in der Natur bedeu­tet und wel­che Fol­gen die­ser dra­sti­sche unwie­der­bring­li­che Flä­chen­ver­lust für Land­schaft, Boden, Was­ser, Kli­ma, Beein­träch­ti­gung der Kli­ma­funk­ti­on, Luft­ver­schmut­zung bedeu­tet, zeig­te er an ver­schie­de­nen Bei­spie­len mit Lösungs­an­sät­zen auf. „Auf jedem Acker ist mehr Arten­viel­falt als im Beton. Und jede neue Stra­ße führt dazu, dass die Stra­ßen vol­ler wer­den“ argu­men­tiert der MdL Chri­sti­an Hierneis.

1.Vors. Hein­rich Kat­ten­beck gab einen illu­strier­ten Rück­blick im Tätig­keits­be­richt des Vor­stan­des und den Akti­vi­tä­ten der vier Arbeits­krei­se. Ins­ge­samt 8 Sit­zun­gen, Demo am 16. Sept. 2018, Unter­stüt­zung der Schü­ler­streik FFF: Stopp dem Kli­ma­wan­del und ande­re Demos wie zum Bei­spiel Pul­se of Euro­pe bestä­tig­ten ein reich­hal­ti­ges Engagement.

Dun­ja Schütz und Uta Dix haben die Beschwer­de der BIWO bei der EU-Kom­mis­si­on ein­ge­reicht. Sie berich­te­ten vom Schwer­punkt des Beschwer­de­ge­gen­stan­des: Ver­let­zung eines hoch­wer­tig EU-geschütz­ten Natu­ra-2000 Gebie­tes mit FFH-Vogel­schutz­ge­biet-Was­ser­ver­sor­gung-Flä­chen­ver­sie­ge­lung-Arten­viel­falt und ande­res mehr.

Mit einer Lau­da­tio und je einem Glas regio­na­len Wald­ho­nig dank­te Hein­rich Kat­ten­beck den aus­schei­de­nen Vor­stands­mit­glie­dern für ihre ehren­amt­li­che Tätig­keit in der BIWO: Hed­wig Eis­mann, Maria Greif, Roland Kraus, Rüdi­ger Wil­helm, Ger­hard Koch.

Ergeb­nis der Neu­wahl des BIWO Vor­stan­des für 2019 – 2021

1.Vorsitzender Hein­rich Kat­ten­beck, gleich­be­rech­tig­te stell­ver­tre­ten­de Vor­sit­zen­de Uta Dix und Alfons Eger, bei­de Gos­berg. Schrift­füh­rer Alfons Eger. Gleich­be­rech­tig­te Schatz­mei­ster der Jun­gen BIWO: Ilja Eger, Samu­el Geb­hard, bei­de Gos­berg und Björn Klupp, Wie­sen­t­hau. Bei­sit­zer im Vor­stand: Schütz Dun­ja, Wie­sen­t­hau, Rot­raud Krü­ger, Wie­sen­t­hau, Wert­her Albert, Wie­sen­t­hau, Koch Ger­hard, Wie­sen­t­hau, Wil­helm Rüdi­ger, Forch­heim, und 1 Ver­tre­ter der Jun­gen BIWO. Kas­sen­prü­fer: Tom Hru­besch, Gos­berg und Dirk Mer­en­sky, Wie­sen­t­hau. Kei­ne Zuwahl und kei­ne per­so­nel­le Ver­än­de­rung gab es in den vier Arbeits­krei­sen (Poli­tik-Öffent­lich­keits­ar­beit-Natur­schutz-Pra­xis).

Infos unter https://​www​.bi​-wie​sent​tal​.de