Jah­res­haupt­ver­samm­lung der Wald­be­sit­zer­ver­ei­ni­gung Frän­ki­sche Schweiz

Kli­ma­wan­del bringt gro­ße Her­aus­for­de­run­gen für Wald­be­sit­zer – Die WBV stellt sich bei ihrer Jah­res­haupt­ver­samm­lung den Problemen

Geschäftsführer mit neuem Vorstand und Ausschuss der WBV Fränkische Schweiz: Heinz Pöhlmann, Claudio Keiner, Markus Neuner, Matthias Kraft, Stefan Mehl, Dr. Hans Hopfengärtner, Werner Deuerlein, Alwin Erlwein, Thomas Sieg, Konrad Helldörfer, Heiko Schüpferling, Florian Nützel , Peter Kraus, Ludwig Thiem (Daniel Schmitt war nicht anwesend).

Geschäfts­füh­rer mit neu­em Vor­stand und Aus­schuss der WBV Frän­ki­sche Schweiz: Heinz Pöhl­mann, Clau­dio Kei­ner, Mar­kus Neu­ner, Mat­thi­as Kraft, Ste­fan Mehl, Dr. Hans Hop­fen­gärt­ner, Wer­ner Deu­er­lein, Alwin Erl­wein, Tho­mas Sieg, Kon­rad Hell­dör­fer, Hei­ko Schüp­fer­ling, Flo­ri­an Nüt­zel , Peter Kraus, Lud­wig Thiem (Dani­el Schmitt war nicht anwesend).

Mit gro­ßer Sor­ge blick­ten die Wald­be­sit­zer und För­ster der Frän­ki­schen Schweiz zurück auf das Jahr 2018. Bei der Jah­res­haupt­ver­samm­lung der Wald­be­sit­zer­ver­ei­ni­gung Frän­ki­sche Schweiz (WBV) in Pretz­feld muss­te Geschäfts­füh­rer Mat­thi­as Kraft fest­stel­len: „Ein beschei­de­ne­res Jahr als 2018 habe ich aus wirt­schaft­li­cher Per­spek­ti­ve in mei­ner Lauf­bahn noch nicht erlebt.“ Schuld dar­an sei­en die extre­men Wet­ter­be­din­gun­gen, wie Stür­me und lan­ge Trocken­heit. Immer stär­ker ver­brei­te sich zudem in den frän­ki­schen Wäl­dern der Bor­ken­kä­fer, der über die Jah­re für eini­ge Kahl­flä­chen in der Regi­on sor­gen wer­de. Mat­thi­as Kraft warnt davor, befal­le­nes Holz im Wald lie­gen zu las­sen, um dem Käfer kei­nen wei­te­ren Nähr­bo­den zu schaf­fen. In Mit­tel­eu­ro­pa muss­ten im ver­gan­ge­nen Jahr auf­grund von Stür­men und dem Käfer ins­ge­samt 51 Mil­lio­nen Fest­me­ter Holz zwangs­wei­se dem Holz­markt zuge­führt wer­den. „Es macht kei­nen Spaß mehr, Holz zu machen. Der Preis ist mitt­ler­wei­le egal, wir müs­sen den Wald erhal­ten“, so Mat­thi­as Kraft. Egal ist der Holz­preis den Wald­be­sit­zern aus dem Forch­hei­mer Land­kreis jedoch nicht. Die Ver­mark­tungs­men­ge, sowie die Prei­se für das Holz erreich­ten 2018 einen neu­en Tiefst­stand. Geschäfts­füh­rer der WBV, Mat­thi­as Kraft, rät daher: „Sägen Sie nicht nur, wenn das Holz vom Käfer befal­len ist. Neh­men Sie die Säge in die Hand, wenn der Preis gut ist und das Holz was kostet.“ Um die Wäl­der schnel­ler und vor allem gemein­sam gegen die bevor­ste­hen­den Schä­den zu rüsten, sol­len sich in Zukunft soge­nann­te Wald­wa­r­te der WBV in den Wäl­dern genau­er umschau­en. Sie sol­len Bestän­de aus­zeich­nen, Holz mes­sen, aber vor allem einen schnel­le­ren Kon­takt zur Geschäfts­stel­le der WBV her­stel­len. „Wir müs­sen effi­zi­en­ter und stär­ker zusam­men­ar­bei­ten“, so Kraft.

Forst­amts­rat Mat­thi­as Jes­sen vom Amt für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und For­sten, Bam­berg, mach­te bei der Jah­res­haupt­ver­samm­lung in sei­nem Vor­trag „Kli­ma­wan­del und Wan­del­kli­ma – Die WBV stellt sich (auf)“ noch­mal deut­lich, wel­che Aus­wir­kun­gen der Kli­ma­wan­del haben wird. Er ist sich sicher, dass kein Leben mehr mög­lich sei, wenn der Wald erst­mal gestor­ben ist, da die Bäu­me essen­ti­ell für die Was­ser­spei­che­rung sei­en. „Wir kön­nen auf kei­nen Hekt­ar Wald ver­zich­ten“, so Jes­sen. Gera­de im Land­kreis Forch­heim wird es den Wäl­dern in Zukunft an den Kra­gen gehen: „Durch die spe­zi­el­le geo­lo­gi­sche Lage wird der Land­kreis Forch­heim vom Kli­ma­wan­del einer der stärk­sten betrof­fe­nen Regio­nen in Bay­ern sein.“ – zum Leid­we­sen der Wald­be­sit­zer. „Den in Not gera­te­nen Wald­be­sit­zern muss schnell, unbü­ro­kra­tisch und aus­rei­chend gehol­fen wer­den“, for­dert Mat­thi­as Jes­sen. Dabei müs­se auch die Poli­tik die Wald­be­sit­zer und Wald­be­sit­zer­ver­ei­ni­gun­gen mehr unter­stüt­zen. Land­tags­ab­ge­ord­ne­ter Micha­el Hof­mann (CSU), ver­si­cher­te bei der Jah­res­haupt­ver­samm­lung, dass die För­de­rung der Wald­be­sit­zer­ver­ei­ni­gung durch den Staat für die näch­sten Jah­re ste­he. „Dass die För­de­rung gesi­chert ist, ist wich­tig für uns. Wir brau­chen die Unter­stüt­zung für unse­re Revier­för­ster. Außer­dem set­zen sich die Wald­bau­ern so stark für die All­ge­mein­heit ein und sor­gen dafür, dass die Wäl­der nach­hal­tig bear­bei­tet wer­den“, erklärt Lud­wig Thiem, erster Vor­sit­zen­der der WBV.

Tur­nus­mä­ßig wähl­ten die knapp 150 anwe­sen­den Mit­glie­der bei der Jah­res­haupt­ver­samm­lung einen neu­en Vor­stand und Aus­schuss. Erster Vor­sit­zen­der der WBV bleibt Lud­wig Thiem, der von Heinz Pöhl­mann, Kon­rad Hell­dör­fer und Tho­mas Sieg in Zukunft unter­stützt wird. Die bei­den Kas­sen­prü­fer, Tho­mas Kor­mann und Johann Heu­mann, wur­den noch­mals für den Posten gewählt. Der neue Aus­schuss der Wald­be­sit­zer­ver­ei­ni­gung Frän­ki­sche Schweiz besteht ab sofort aus Dani­el Schmitt, Flo­ri­an Nüt­zel, Hei­ko Schüp­fer­ling, Mar­kus Neu­ner, Ste­fan Mehl, Wer­ner Deu­er­lein, Clau­dio Kei­ner, Dr. Hans Hop­fen­gärt­ner, Alwin Erl­wein und Peter Kraus.

Auf­grund der schlech­ten Erträ­ge durch Sturm, Dür­re und Käfer muss­te die WBV eini­ge Ein­bu­ßen in ihren Finan­zen ver­zeich­nen. Knapp 30.000 Euro fehl­ten der Ver­ei­ni­gung am Ende 2018. Des­halb wur­de auf der Jah­res­haupt­ver­samm­lung nun über die Erhö­hung des Mit­glieds­bei­tra­ges ent­schie­den: Statt 19 Euro kostet die Mit­glied­schaft in der Wald­be­sit­zer­ver­ei­ni­gung Frän­ki­sche Schweiz nun 29 Euro Grund­preis. „Wir legen uns ins Zeug, aber wir müs­sen alle zusam­men­hel­fen, damit die WBV nicht Stück für Stück aus­blu­tet“, so Geschäfts­füh­rer Mat­thi­as Kraft. Für die Arbeit, die Wald­be­sit­zer und För­ster lei­sten, bedank­ten sich an dem Abend unter ande­rem auch Land­rat Dr. Her­mann Ulm und die Bür­ger­mei­ste­rin von Pretz­feld, Rose Stark.

Nina Eichen­mül­ler