Hei­mat­preis Nord­bay­ern für Bam­ber­ger Sandkerwa

„Hei­mat­preis Nord­bay­ern“ für Berg­wald­thea­ter Wei­ßen­burg, Bür­ger­mei­ster­chor im Land­kreis Ans­bach e.V., Bam­ber­ger Sand­ker­wa, Kulm­ba­cher Bier­wo­che Fran­ken­fest­spie­le Röt­tin­gen, Jugend­mu­sik­korps der Stadt Bad Kis­sin­gen, Histo­ri­sches Til­ly­fest Brei­ten­brunn, Ober­pfäl­zer Zoiglkultur

Bay­ern ist für sei­ne Natur, sei­ne Kul­tur und sei­ne Tra­di­tio­nen auf der gan­zen Welt berühmt. Sein Nor­den ist beson­ders reich an ein­zig­ar­ti­gen Bau­denk­mä­lern. „Unser stei­ner­nes Ver­mächt­nis wie die Kai­ser­burg ist zwar ein idea­ler Rah­men für den Fest­akt ‚Hei­mat Bay­ern‘. Heu­te steht aber nicht die Burg im Mit­tel­punkt, son­dern die Wür­di­gung unse­rer Mit­men­schen, die sich ehren­amt­lich für unse­re Hei­mat Nord­bay­ern enga­gie­ren. Das kul­tu­rel­le Erbe Bay­erns mit sei­nen viel­fäl­ti­gen Bräu­chen, Tra­di­tio­nen und Fer­tig­kei­ten zu bewah­ren ist wesent­li­cher Bestand­teil der Hei­mat Bay­ern. Hei­mat ist eine Lebens­art, die in den Her­zen der Men­schen ver­an­kert ist. Zum baye­ri­schen Hei­mat­ge­fühl gehört es, Welt­of­fen­heit, Fort­schritt und Tra­di­ti­ons­lie­be mit­ein­an­der zu ver­bin­den. Mit dem Hei­mat­preis ehren wir Men­schen, die unse­re Lebens­art und Tra­di­tio­nen pfle­gen und unse­re kul­tu­rel­le Viel­falt berei­chern und erhal­ten. Sie sor­gen dafür, dass unse­re Bräu­che fort­be­stehen und an zukünf­ti­ge Gene­ra­tio­nen wei­ter­ge­ge­ben wer­den. Bay­ern soll für die Bewoh­ner in allen Lan­des­tei­len eine attrak­ti­ve und star­ke Hei­mat blei­ben. Das ist auch eine wich­ti­ge Auf­ga­be und eine beacht­li­che Her­aus­for­de­rung für das Hei­mat­mi­ni­ste­ri­um in Bay­ern.“, stell­te Finanz- und Hei­mat­mi­ni­ster Albert Für­acker bei der Ver­lei­hung des „Hei­mat­prei­ses Nord­bay­ern“ im Rah­men des Fest­akts „HEI­MAT BAY­ERN“ in Nürn­berg am Mon­tag (8.4.) fest

Den „HEI­MAT­PREIS Nord­bay­ern“ erhalten:

Berg­wald­thea­ter Weißenburg

Auf dem Gelän­de eines alten Stein­bruchs am Ran­de des Wei­ßen­bur­ger Stadt­walds fin­den seit der Grün­dung des Berg­wald­thea­ters vor genau 90 Jah­ren mit viel Enga­ge­ment natur­na­he Fest­spie­le statt. Die Wur­zeln des tra­di­ti­ons­rei­chen Frei­licht­thea­ters rei­chen sogar bis in das 18. Jahr­hun­dert zurück. Der jähr­li­che Tra­di­ti­ons­fest­spiel­som­mer von Mai bis August bie­tet unter dem Mot­to „Kul­tur trifft Natur“ mit­ten im Wald Kunst­ge­nuss unter frei­em Him­mel – ein ein­zig­ar­ti­ger Kul­tur­ort. Neben Thea­ter­stücken, wie „Der Leb­ku­chen­mann“ oder „Der Brand­ner Kas­par“ ste­hen in die­sem Jahr auch eine Musi­cal Night und Kaba­rett auf dem Spielplan.

Bür­ger­mei­ster­chor im Land­kreis Ans­bach e.V.

Ehren­amt­li­ches und sozia­les Enga­ge­ment ver­bin­den die sin­gen­den Bür­ger­mei­ster aus dem Land­kreis Ans­bach. Bei einem Bür­ger­mei­ster­aus­flug 1989 ent­stand die Grün­dungs­idee für einen Bür­ger­mei­ster­chor, einer Gemein­schaft musi­ka­li­scher und sozi­al enga­gier­ter Poli­ti­ker mit Freu­de am Gesang aktiv für den guten Zweck. Seit sei­nem ersten Auf­tritt im April 1990 bei der Ver­ab­schie­dung des frü­he­ren Land­rats des Land­krei­ses Ans­bach, Georg Ehnes, folg­ten neben meh­re­ren Auf­trit­ten auch Auf­nah­men von CDs. Das brei­te Reper­toire des Cho­res reicht von geist­li­chen bis hin zu gesel­li­gen Lie­dern. Der Erlös kommt vor allem sozia­len Ein­rich­tun­gen im Land­kreis Ans­bach zu Gute. Der Ans­ba­cher Bür­ger­mei­ster­chor war aber auch bereits Gast­ge­ber für ein gemein­sa­mes Bene­fiz­kon­zert von fünf wei­te­ren Bür­ger­mei­ster­chö­ren aus Bay­ern zugun­sten einer Schu­le in Tansania.

Bam­ber­ger Sandkerwa

Die Tra­di­ti­ons­ver­an­stal­tung ist ein wich­ti­ger Teil der frän­ki­schen Kirch­weih­tra­di­ti­on mit über­re­gio­na­ler Bedeu­tung. Die­ses tra­di­tio­nel­le Bam­ber­ger Volks­fest ist eine bun­te Mischung aus Kirch­weih­fest, Stra­ßen­fest und Bier­fest mit regio­na­ler Bier­viel­falt und stärkt als Treff­punkt für Jung und Alt die Hei­mat­ver­bun­den­heit. Die histo­ri­sche Bam­ber­ger Alt­stadt, seit 1993 UNESCO-Welt­kul­tur­er­be, bie­tet dafür einen ein­zig­ar­ti­gen Rah­men. Die Sand­ker­wa gilt als unver­zicht­ba­rer Pflicht­ter­min im Bam­ber­ger Ver­an­stal­tungs­ka­len­der. Daher ver­sam­mel­ten sich auch 2017 zahl­rei­che Bam­ber­ger im Sand­ge­biet zum Fei­ern – ohne offi­zi­el­le Sand­ker­wa. Damit leg­ten die Bür­ger ein star­kes Bekennt­nis zu „ihrer“ Sand­ker­wa ab, so dass durch die Betei­li­gung der Stadt Bam­berg die seit 1951 bestehen­de Tra­di­ti­on bereits 2018 wie­der auf­le­ben konn­te. Die­ses Bei­spiel zeigt auch, dass die Durch­füh­rung und Bewah­rung einer belieb­ten Tra­di­ti­ons­ver­an­stal­tung weder Selbst­ver­ständ­lich­keit noch Selbst­läu­fer ist.

Hier­zu gra­tu­liert Staats­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml herz­lich. Sie sagt:

„Die Aus­zeich­nung unse­rer Bam­ber­ger Sand­ker­wa mit dem Hei­mat­preis Nord­bay­ern, freut mich als Schirm­her­rin sehr. Gera­de dem Enga­ge­ment des Bür­ger­ver­eins Sand haben wir es zu ver­dan­ken, dass die­se Kirch­weih eine ganz beson­de­re ist. Denn neben der wun­der­ba­ren Kulis­se unse­rer histo­ri­schen Alt­stadt machen für mich gera­de auch die tra­di­tio­nel­len Höhe­punk­te, wie bei­spiels­wei­se das Fischer­ste­chen, unse­re Sand­ker­wa aus. Des­halb gra­tu­lie­re ich den Orga­ni­sa­to­ren zu die­ser Aus­zeich­nung und dan­ke allen Hel­fern ganz herz­lich für ihr Engagement.“

Kulm­ba­cher Bierwoche

Die geleb­te Fest- und Bier­kul­tur Ober­fran­kens wird auch bei der Kulm­ba­cher Bier­wo­che sicht­bar. Die Genuss­re­gi­on Ober­fran­ken kann mit der höch­sten Braue­rei­dich­te der Welt als Hei­mat der Bie­re ange­se­hen wer­den. Im Her­zen der Mark­gra­fen­stadt Kulm­bach unter­halb der Plas­sen­burg fei­ern jähr­lich ca. 120.000 Besu­cher das ober­frän­ki­sche Genuss- und Hei­mat­fest. Statt Fahr­ge­schäf­te locken ein tra­di­tio­nel­ler Fest­zug der loka­len Braue­rei­en und urfrän­ki­sche Gemüt­lich­keit im Fest­zelt. In die­sem Jahr fin­det bereits die 70. Kulm­ba­cher Bier­wo­che statt.

Fran­ken­fest­spie­le Röttingen

Die jähr­li­chen Fran­ken­fest­spie­le sind ein kul­tu­rel­les High­light und Aus­hän­ge­schild der Euro­pa­stadt Röt­tin­gen an der Roman­ti­schen Stra­ße im Tau­ber­tal. Seit 1984 fin­den außer­ge­wöhn­li­che Thea­ter­auf­füh­run­gen im male­ri­schen Hof der Burg Brat­ten­stein statt. Das inzwi­schen brei­te Reper­toire der Fest­spie­le umfasst Musi­cal, Ope­ret­te, Schau­spiel, Komö­die, Kon­zert­aben­de, Lesun­gen, Kaba­rett sowie jun­ges Frei­licht­thea­ter mit Kin­der­thea­ter und Work­shops. Die Fran­ken­fest­spie­le Röt­tin­gen sind ein wich­ti­ger Bestand­teil der Kul­tur­sze­ne in Fran­ken. Das viel­fäl­ti­ge Fest­spiel­pro­gramm begei­stert Jung und Alt gleichermaßen.

Jugend­mu­sik­korps der Stadt Bad Kissingen

Das Jugend­mu­sik­korps pflegt seit 55 Jah­ren die Musik­tra­di­ti­on in Bad Kis­sin­gen. Das her­aus­ra­gen­de Enga­ge­ment zur För­de­rung musi­ka­li­scher Talen­te ist beson­ders wich­tig als Fun­da­ment für unse­ren leben­di­gen Kul­tur­staat Bay­ern. Die jugend­li­che Stadt­ka­pel­le des Staats­ba­des hat eine star­ke iden­ti­täts­stif­ten­de Funk­ti­on und för­dert Hei­mat­ver­bun­den­heit und Gemein­schafts­sinn von klein auf. Das musi­ka­li­sches Aus­hän­ge­schild des bekann­ten unter­frän­ki­schen Kur­or­tes reprä­sen­tiert Stadt und Musik­schu­le Bad Kis­sin­gen bei zahl­rei­chen Kon­zert­rei­sen und Auf­trit­te im In- und Aus­land. Die Auf­trit­te der Tra­di­ti­ons­ka­pel­le in far­ben­präch­ti­gen Uni­for­men eines groß­her­zog­lich-würz­bur­gi­schen Regi­ments von 1812 sind Augen­wei­de und hoch­klas­si­ger Kunstgenuss.

Histo­ri­sches Til­ly­fest Breitenbrunn

Das durch die Gemein­de Brei­ten­brunn mit zahl­rei­chen Ver­ei­nen orga­ni­sier­te Til­ly­fest erin­nert an den her­aus­ra­gen­den Feld­herrn im Drei­ßig­jäh­ri­gen Krieg Graf von Til­ly. Der Graf erhielt 1624 Brei­ten­brunn als Dank vom Kur­für­sten Maxi­mi­li­an von Bay­ern. Er und sei­ne Erben haben für Brei­ten­brunn und Umge­bung viel gelei­stet, wie den Bau eini­ger Kir­chen und finan­zi­el­le Unter­stüt­zung. Das spek­ta­ku­lä­re Histo­ri­en­fest ermög­licht zwei Tage lang mit histo­ri­schem Lager und Umzug eine beein­drucken­de Zeit­rei­se und macht Dank des groß­ar­ti­gen Enga­ge­ments der zahl­rei­chen Mit­wir­ken­den ein Stück Hei­mat der Ver­gan­gen­heit in Gegen­wart und Zukunft erlebbar.

Ober­pfäl­zer Zoiglkultur

Der Zoigl – auch Kom­mun­bier genannt – bringt Ober­pfäl­zer Lebens­ge­fühl und geleb­te Tra­di­ti­on mit gemein­sa­men Bier­brau­en und Genuss mit bester Qua­li­tät zusam­men. Das Zoigl-Brau­recht bleibt mit Haus und Grund­stück ver­bun­den und ist offi­zi­ell im Grund­buch ein­ge­tra­gen. Es ist damit meist Ehren- und Fami­li­en­an­ge­le­gen­heit. Zoigl-Brau­en ist fester Bestand­teil der Ober­pfäl­zer Hei­mat und Geschich­te mit jahr­hun­der­te­al­ten Brau­rech­ten der Kom­mun­brau­häu­ser. Das älte­ste Brau­recht datiert aus dem Jahr 1415. Die Ober­pfäl­zer Zoi­gl­kul­tur ist ein­zig­ar­tig und steht daher zu Recht seit ver­gan­ge­nem Jahr im baye­ri­schen und bun­des­wei­ten Ver­zeich­nis des imma­te­ri­el­len Kulturerbes.