Der regio­na­le Pla­nungs­ver­band Ober­fran­ken-West sieht durch Vor­rang­ge­bie­te für Wind­kraft in Thü­rin­gen den Fran­ken­wald beeinträchtigt

Land­schafts­bild und Arten­schutz gefährdet

6. Planungsausschusssitzung in Bamberg (Quelle: LRA Bamberg)

6. Pla­nungs­aus­schuss­sit­zung in Bam­berg (Quel­le: LRA Bamberg)

Der Pla­nungs­aus­schuss des Regio­na­len Pla­nungs­ver­ban­des Ober­fran­ken-West spricht sich gegen ein Vor­rang­ge­biet für Wind­kraft bei Juden­bach-Föritz im Land­kreis Son­ne­berg aus. Das Gre­mi­um begrün­de­te dies am Frei­tag­vor­mit­tag damit, dass durch rund 200 Meter hohe Wind­rä­der auf dem Höhen­zug „Kon­reuth“ das Land­schafts­bild und der Arten­schutz im Fran­ken­wald beein­träch­tigt werden.

Der Pla­nungs­aus­schuss befass­te sich im Land­rats­amt Bam­berg mit der Regio­nal­pla­nung der Nach­barn in Thü­rin­gen. Das Gre­mi­um leg­te unter Vor­sitz des Bam­ber­ger Land­ra­tes Johann Kalb dabei Wert auf die Fest­stel­lung, dass mit die­sem Beschluss nicht zum Aus­druck kom­me, dass der Pla­nungs­ver­band gegen Wind­kraft ist. Im Gegen­teil: Der Pla­nungs­ver­band hat in sei­nem Zustän­dig­keits­be­reich selbst Vor­rang­flä­chen für Wind­kraft aus­ge­wie­sen. Das geplan­te Vor­rang­ge­biet in Thü­rin­gen beein­träch­ti­ge aller­dings den Fran­ken­wald in einer nicht akzep­ta­blen Weise.

„Der regio­na­le Pla­nungs­ver­band hat sich selbst auf­er­legt, im Natur­park Fran­ken­wald kei­ne Flä­chen für Wind­kraft­an­la­gen aus­zu­wei­sen“, dank­te der Kro­na­cher Land­rat Klaus Löff­ler für den Schul­ter­schluss der Mit­glie­der des Pla­nungs­aus­schus­ses. Löff­ler ist sich nach eige­ner Aus­sa­ge selbst mit sei­nem Kol­le­gen in Sonneberg/​Thüringen einig, dass sich der Höhen­zug „Kon­reuth“ nicht für Wind­kraft­an­la­gen eig­ne. „Wir wol­len grenz­über­grei­fend den Schutz des Grü­nen Ban­des sicherstellen.“

Der Pla­nungs­aus­schuss begrün­det sei­ne ableh­nen­de Hal­tung unter ande­rem damit, dass der Steil­hang­be­reich die­ses Höhen­zu­ges „Kon­reuth“ eine visu­el­le Leit­li­nie mit sehr hoher Fern­wir­kung dar­stel­le. Der auf baye­ri­scher Sei­te angren­zen­de Bereich bei Welit­sch habe eine hohe Bedeu­tung für das Land­schafts­bild. Zudem gibt es laut unte­rer Natur­schutz­be­hör­de beim Land­kreis Kro­nach in einer Ent­fer­nung von maxi­mal drei Kilo­me­tern zum geplan­ten Vor­rang­ge­biet auf baye­ri­scher Sei­te Vor­kom­men von fünf gefähr­de­ten Arten wie Schwarz­storch, Uhu, Baum­fal­ke, Wes­pen­bus­sard oder Rotmilan.

Mit der Ableh­nung des zwei­ten Vor­rang­ge­bie­tes für Wind­kraft bei Grä­fen­thal habe bereits eine Kata­stro­phe für die Regi­on rund um die Burg Lau­en­stein ver­hin­dert wer­den kön­nen, so Kro­nachs Land­rat Löff­ler. Der Thü­rin­ger Pla­nungs­ver­band habe die­ses Vor­rang­ge­biet inzwi­schen auf­ge­ge­ben, nach­dem es auch hier Wider­spruch aus Fran­ken gege­ben habe.

Der Pla­nungs­aus­schuss ver­ab­schie­de­te auch den Haus­halt für das Jahr 2019 und gab grü­nes Licht dafür, ein Gut­ach­ten erar­bei­ten zu las­sen, in dem eine Ana­ly­se der Daseins­vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen im Gebiet des Pla­nungs­ver­ban­des Ober­fran­ken-West erfolgt.