Son­der­aus­stel­lung Spinn­rä­der: „Flach­sen, spin­nen, waa­fen“ im Bau­ern­mu­se­um Frensdorf

Alles über Fasern, Fäden und ihre Bedeu­tung vom 31. März bis 3. Novem­ber 2019

Sonderausstellung Spinnräder 2019 (Bertram Popp)

Son­der­aus­stel­lung Spinn­rä­der 2019 (Bert­ram Popp)

Am Anfang ist der Faden: Bevor ein Hemd gewebt oder ein Strumpf gestrickt wer­den kann, muss erst ein lan­ger Faden gespon­nen wer­den. Dies war frü­her die mono­to­ne Win­ter­ar­beit der Mäd­chen und Frau­en. Die Ver­ar­bei­tung von Flachs, Hanf und Wol­le war lang­wie­rig und geschah meist gemein­schaft­lich. Dabei wur­de erzählt und gesun­gen. Die Hei­rats­chan­cen eines Mäd­chens hin­gen auch von ihrer Lei­stung als Spin­ne­rin ab, denn aus dem Garn wur­de die Aus­steu­er­wä­sche gewebt. Schön ver­zier­te Spinn­rä­der und Wei­fen, gefer­tigt vom Drechs­ler, waren häu­fig Liebesgaben.

Spin­del, Spinn­rad, Faden und Garn spiel­ten eine bedeut­sa­me Rol­le in Mythen, Mär­chen und Volks­glau­ben. Bis heu­te ver­wen­den wir zahl­rei­che Begrif­fe aus der tex­ti­len Arbeit in unse­rer Spra­che, etwa den Gedulds­fa­den oder den Thre­at bei Online-Diskussionen.

Die Aus­stel­lung stellt die wich­tig­sten Faser­pflan­zen vor und zeigt den Weg der Bear­bei­tung zusam­men mit den histo­ri­schen Werk­zeu­gen bis hin zu den fer­ti­gen Pro­duk­ten auf. Fühl- und Hör­sta­tio­nen sowie Film­bei­trä­ge erschlie­ßen wei­te­re Facet­ten des span­nen­den The­mas. Im Som­mer wach­sen und blü­hen im Muse­ums­gar­ten Faser- und Färbepflanzen.