Land­rats­amt Bam­berg zur Sich­tung eines Wol­fes in Ober­haid: „Lebens­raum für Mensch und Tier“

Die Sich­tung eines Wol­fes ist ein gutes Zei­chen für den Arten­schutz in Bay­ern. Panik ist nicht ange­bracht. Die Sicher­heit der Men­schen hat immer ober­ste Priorität

Am Diens­tag tausch­ten sich die Fach­stel­len auf Ein­la­dung von Land­rat Hans Kalb ihre Erkennt­nis­se zur Wolfs­sich­tung aus. „Die Sich­tung eines Wol­fes ist ein Beleg dafür, dass der Arten­schutz greift. Es gibt kei­nen Grund zur Panik“, teil­te der Land­kreis­chef die Bewer­tung des LfU. Nach­dem es sich um die erste gesi­cher­te Wolfs­sich­tung im Kreis han­de­le, müs­se natür­lich auch den Sicher­heits­be­dürf­nis­sen der Men­schen Rech­nung getra­gen werden.

Nach Kalbs Wor­ten war es zu erwar­ten, dass der Wolf irgend­wann auch im Kreis Bam­berg auf­taucht. Man wer­de nun ver­nünf­tig und ohne Hek­tik den Akti­ons­plan Wolf des Lan­des­am­tes für Umwelt abar­bei­ten. Die­ser sieht auch eine Sen­si­bi­li­sie­rung der Öffent­lich­keit vor. Für Don­ners­tag­vor­mit­tag lädt die Unte­re Natur­schutz­be­hör­de beim Land­rats­amt Bam­berg des­halb das Lan­des­amt für Umwelt, die Gemein­de Ober­haid, die Poli­zei sowie Ver­ant­wort­li­che aus Jagd, Land­wirt­schaft und Nutz­tier­hal­tung zu einem Infor­ma­ti­ons­aus­tausch ein.

Nach der­zei­ti­gem Kennt­nis­stand geht das Lan­des­amt für Umwelt davon aus, dass es sich um ein ein­zel­nes durch­zie­hen­des Tier han­delt. Wöl­fe, so die Exper­ten der Fach­be­hör­de, kön­nen täg­lich 50 bis 70 km oder mehr zurück­le­gen. Der Wolf ist von Natur aus vor­sich­tig und weicht dem Men­schen aus. Beim Anblick von Men­schen, ergreift er nicht immer sofort die Flucht. Oft zieht sich das Tier lang­sam und gelas­sen zurück.

Bei einer Begeg­nung mit einem Wolf, emp­fiehlt das Lan­des­amt für Umwelt:

  • Haben Sie Respekt vor dem Tier.
  • Lau­fen Sie nicht weg. Wenn Sie mehr Abstand möch­ten, zie­hen Sie sich lang­sam zurück.
  • Falls Sie einen Hund dabei haben, soll­ten Sie die­sen in jedem Fall anlei­nen und nahe bei sich behalten.
  • Wenn Ihnen der Wolf zu nahe erscheint, machen Sie auf sich auf­merk­sam. Spre­chen Sie laut, gesti­ku­lie­ren Sie oder machen Sie sich ander­wei­tig deut­lich bemerkbar.
  • Lau­fen Sie dem Wolf nicht hinterher.
  • Füt­tern Sie nie­mals Wöl­fe – die Tie­re ler­nen sonst sehr schnell, mensch­li­che Anwe­sen­heit mit Fut­ter zu ver­bin­den und suchen dann even­tu­ell aktiv die Nähe von Menschen.

Mel­dun­gen von Sich­tun­gen oder Hin­wei­sen nimmt das Baye­ri­sche Lan­des­amt für Umwelt unter der Ruf­num­mer 09281/1800–4640 oder per E‑Mail an wildtiermanagement@​lfu.​bayern.​de entgegen.