Staat­li­che För­der­mög­lich­kei­ten und die Bera­tung der Wei­ter­bil­dung für Ober­fran­ken helfen

Symbolbild Bildung

Wei­ter­bil­dung finan­zie­ren – aber wie?

Mit dem Aufstiegs-BAföG ließen sich für Jasmin Fleßa sehr hohe Kosten für eine Weiterbildung auf einen geringen Eigenanteil reduzieren. Das Rechenbeispiel von Thorsten Skripalle hatte auch sie bei einem Infoabend der Weiterbildung für Oberfranken überzeugt.

Mit dem Auf­stiegs-BAföG lie­ßen sich für Jas­min Fleßa sehr hohe Kosten für eine Wei­ter­bil­dung auf einen gerin­gen Eigen­an­teil redu­zie­ren. Das Rechen­bei­spiel von Thor­sten Skri­pal­le hat­te auch sie bei einem Info­abend der Wei­ter­bil­dung für Ober­fran­ken überzeugt.

Aktu­el­les berufs­spe­zi­fi­sches Fach­wis­sen gilt in Zei­ten stei­gen­der Anfor­de­run­gen in der Arbeits­welt als zusätz­li­cher Garant für die eige­ne Qua­li­fi­ka­ti­on. Vie­le Arbeit­neh­mer haben die­se Chan­ce erkannt und möch­ten sich wei­ter­qua­li­fi­zie­ren. Jedoch ver­fü­gen nicht alle von ihnen über aus­rei­chend finan­zi­el­le Mit­tel. Dabei gibt es durch­aus eini­ge För­der­mög­lich­kei­ten, die noch zu wenig bekannt sind.

Die Zei­chen der Zeit ste­hen auf Ver­än­de­rung und Fort­schritt: Neue Tech­no­lo­gien und Arbeits­pro­zes­se hal­ten Ein­zug in unse­re gesam­te Wirt­schaft. Eine gro­ße Mehr­heit von Mit­ar­bei­tern weiß um die Her­aus­for­de­run­gen und sieht sich selbst in der Ver­ant­wor­tung, neue Skills zu ent­wickeln. Meh­re­re Tau­send Euro für eine beruf­li­che Wei­ter­qua­li­fi­zie­rung kön­nen sich vie­le Ange­stell­te aller­dings nicht so ohne wei­te­res lei­sten – selbst wenn das Unter­neh­men einen Teil der Kosten über­nimmt. Wer einen Kurs der Höhe­ren Berufs­bil­dung über meh­re­re Mona­te hin­weg absol­vie­ren möch­te, muss zu finan­zi­el­len Inve­sti­tio­nen bereit sein. Ein Blick auf staat­li­che För­der­pro­gram­me kann sich daher loh­nen. Denn man soll­te wis­sen, wel­che Töp­fe zur Ver­fü­gung ste­hen. Genug Mög­lich­kei­ten gibt es jeden­falls, über die auch das Team der Wei­ter­bil­dung der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth Infor­ma­tio­nen bereithält.

Ent­wick­lungs­chan­cen mit dem Aufstiegs-BAföG

Gera­de für Arbeit­neh­mer, die mit einer Wei­ter­bil­dung zum Mei­ster, Fach­wirt oder Betriebs­wirt den näch­sten Schritt in ihrem per­sön­li­chen und beruf­li­chen Wer­de­gang gehen wol­len, gibt es eine Opti­on der Finan­zie­rung, die viel Ent­la­stung schaf­fen kann. Bereits seit den neun­zi­ger Jah­ren unter­stüt­zen Bund und Län­der wiss­be­gie­ri­ge Fach­kräf­te bei ihrem Wunsch nach Wei­ter­qua­li­fi­zie­rung im Bereich der Höhe­ren Berufs­bil­dung: Das Auf­stiegs-BAföG als alters- und ein­kom­mens­un­ab­hän­gi­ges För­der­mit­tel ermög­licht zahl­rei­chen Inter­es­sier­ten die Teil­nah­me an Kur­sen und Prü­fun­gen mit dem Ziel eines IHK-Abschlus­ses auf Uni­ver­si­täts- oder Hoch­schul­ni­veau. Mit attrak­ti­ven För­der­sät­zen, Zuschuss­an­tei­len und Frei­be­trä­gen pro­fi­tie­ren Wei­ter­bil­dungs­ab­sol­ven­ten von gleich­wer­ti­gen För­der­be­din­gun­gen wie sie Stu­die­ren­de eben­falls mit dem BAföG erhal­ten. Sind die ent­spre­chen­den Vor­aus­set­zun­gen gege­ben, kön­nen Teil­neh­mer im Schnitt mit Ent­la­stun­gen bis zu 64 Pro­zent der Gesamt­ko­sten rech­nen. Allein 2017 wur­den rund 165.000 Per­so­nen mit Geld­lei­stun­gen des Auf­stiegs­fort­bil­dungs­för­de­rungs­ge­set­zes unter­stützt. Seit Bestehen der gesetz­li­chen Rege­lun­gen konn­ten laut Bun­des­mi­ni­ste­ri­um für Bil­dung und For­schung so über 2,6 Mio. beruf­li­che Wei­ter­bil­dun­gen zu Fach- und Füh­rungs­kräf­ten mit einer För­der­lei­stung von ins­ge­samt rund 8,6 Mrd. Euro ermög­licht werden.

Alter­na­ti­ve Finan­zie­rungs­we­ge nutzen

Mit dem Auf­stiegs-BAföG war es auch für Jas­min Fleßa mög­lich, den Wunsch nach einer beruf­li­chen Wei­ter­ent­wick­lung zu rea­li­sie­ren. Die gelern­te Indu­strie­kauf­frau ent­schied sich nach ihrer Aus­bil­dung und den ersten Jah­ren im Beruf für den Weg der Höhe­ren Berufs­bil­dung. Bereits beim Wirt­schafts­fach­wirt (IHK), der das nächst höhe­re Niveau im Deut­schen Qua­li­fi­ka­ti­ons­rah­men (DQR) dar­stellt und gut zu ihren beruf­li­chen Vor­stel­lun­gen bei der Specht und Sohn GmbH in Selb pass­te, infor­mier­te sich die jun­ge Frau über zusätz­li­che Finan­zie­rungs­mög­lich­kei­ten. Anhand einer Bei­spiel­rech­nung wur­den die Vor­tei­le des För­der­an­ge­bots deut­lich: Für sie bot das staat­li­che För­der­mo­dell eine spür­ba­re finan­zi­el­le Ent­la­stung. Über das Auf­stiegs-BAföG lie­ßen sich die Gesamt­ko­sten des Kur­ses für Jas­min Fleßa um ein Viel­fa­ches redu­zie­ren. Mit dem zins­gün­sti­gen Dar­le­hen der Kre­dit­an­stalt für Wie­der­auf­bau (KfW) und den Zuschüs­sen redu­ziert sich der Eigen­an­teil noch wei­ter. Zudem pro­fi­tier­te die Wei­ter­bil­dungs­ab­sol­ven­tin nach ihrer erfolg­reich abge­leg­ten Prü­fung vom Dar­le­henser­lass von 40 Pro­zent und der Aus­zah­lung des Mei­ster­bo­nus in Höhe von 1.500 Euro. Auch wegen des unkom­pli­zier­ten Ablaufs bei der Bean­tra­gung wür­de sie das Auf­stiegs-BAföG jeder­zeit wie­der in Anspruch neh­men und ande­ren Wei­ter­bil­dungs­in­ter­es­sen­ten raten, sich schlau zu machen: „Gera­de weil man hier vom Staat in sei­nen Vor­ha­ben unter­stützt wird, soll­ten die­se Finan­zie­rungs­we­ge auch genutzt wer­den.“ Als die frisch gebacke­ne Fach­wir­tin wenig spä­ter den Betriebs­wirt (IHK) anstrebt, ist der För­der­topf ein wei­te­res Mal sehr hilf­reich. Denn für sie ist es nicht das letz­te Ziel, son­dern nur eine wei­te­re Stu­fe in der eige­nen Entwicklung.

Indi­vi­du­el­le Bera­tung vor Ort

Wäh­rend vie­le den­ken, dass sie für eine För­de­rung nicht infra­ge kom­men, ist es emp­feh­lens­wert, die Vor­aus­set­zun­gen in einem Bera­tungs­ge­spräch bei der Wei­ter­bil­dung für Ober­fran­ken zu klä­ren und sich über die ver­schie­de­nen Unter­stüt­zungs­an­ge­bo­te zu infor­mie­ren. „Vor allem das Auf­stiegs-BAföG ist für den größ­ten Teil unse­rer Kun­den sehr inter­es­sant und kommt auch für sie in Betracht. Je nach indi­vi­du­el­ler Lauf­bahn und Lebens­si­tua­ti­on rech­net sich die staat­li­che Unter­stüt­zung für Ein­zel­per­so­nen und bie­tet die Chan­ce auf eine Fort­bil­dung mit höhe­rer Qua­li­fi­ka­ti­ons­stu­fe“, betont Thor­sten Skri­pal­le, Kun­den­be­ra­ter im Team Wei­ter­bil­dung. In zahl­rei­chen Bera­tun­gen konn­ten bereits eini­gen Inter­es­sen­ten wert­vol­le Wege auf­ge­zeigt werden.

Mei­ster­bo­nus steigt in den näch­sten Mona­ten an

Der Mei­ster­bo­nus der Baye­ri­schen Staats­re­gie­rung ist ein För­der­mit­tel zur Refi­nan­zie­rung von Wei­ter­bil­dungs­maß­nah­men. Jeder erfolg­rei­che Absol­vent zum Mei­ster oder zu einem gleich­wer­ti­gen Abschluss erhält die­sen Bonus. Zum 1. Janu­ar 20198 wur­de er zuletzt auf 1.500 Euro ange­ho­ben. Nun steht laut einer Absichts­er­klä­rung der Regie­rung eine erneu­te Erhö­hung auf 2.000 Euro an. Es steht der­zeit noch kein genau­er Stich­tag fest, der Früh­som­mer 2019 dürf­te aber eine rea­li­sti­sche Zeit­span­ne sein.