Bay­reu­ther Schü­ler blicken hin­ter die Kulis­sen einer Bäckerei

Symbolbild Bildung

Pro­jekt im Auf­trag des Baye­ri­schen Staats­mi­ni­ste­ri­ums für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und Forsten

Ernäh­rungs­hand­werk erle­ben – Ernäh­rung macht Schule

Die Schüler der Dietrich-Bonhoeffer-Schule wissen nun, wie man Brezen und Zöpfe formt.

Die Schü­ler der Diet­rich-Bon­hoef­fer-Schu­le wis­sen nun, wie man Bre­zen und
Zöp­fe formt.

Der 12. März soll für die Schü­le­rin­nen und Schü­ler der 7. und 8. Klas­se der Diet­rich­Bon­hoef­fer­Schu­le Bay­reuth kein gewöhn­li­cher Schul­tag im Klas­sen­zim­mer wer­den. Sie haben sich zusam­men mit ihren Leh­re­rin­nen Ulla Reuß und Isa­bel­le Schu­mann auf den Weg nach Lain­eck gemacht, um dort das Bäcker­hand­werk in Fuhrmann’s Back­pa­ra­dies haut­nah mit­zu­er­le­ben. Der Ober­mei­ster der Bay­reu­ther Bäcker­innung und Inha­ber der Bäcke­rei, Micha­el Rind­fleisch, hat für die Schü­ler und Schü­le­rin­nen einen inter­es­san­ten Vor­mit­tag vor­be­rei­tet. Nach­dem alle mit Schür­zen aus­ge­stat­tet sind, geht’s auch schon los. Zuerst steht das Backen von Bro­ten auf dem Pro­gramm. Der Bäcker­mei­ster erklärt den Jugend­li­chen, wel­che Zuta­ten benö­tigt wer­den, und was das Beson­de­re an einem Sau­er­teig ist. Jeder darf ein klei­nes biss­chen davon pro­bie­ren, und vie­le ver­zie­hen das Gesicht. „Der schmeckt ja wirk­lich sau­er“, stel­len die Schü­ler fest. „Im fer­ti­gen Brot sorgt der Sau­er­teig für die nöti­ge Wür­ze, sau­er schmeckt er dann nicht mehr“, erklärt Micha­el Rind­fleisch. Nach­dem der Teig in einer Maschi­ne zusam­men­ge­mischt und aus­rei­chend lan­ge gekne­tet wur­de, dür­fen die Schü­ler und Schü­le­rin­nen ein­zel­ne Teig­por­tio­nen abwie­gen, zu run­den Lai­bern for­men und in klei­ne Körb­chen legen. Dar­in muss der Teig nun erst­mal eini­ge Zeit gären. In der Zwi­schen­zeit berei­tet der Lehr­ling von Fuhrmann’s Back­pa­ra­dies zusam­men mit den Jugend­li­chen einen wei­te­ren Teig zu, aus dem spä­ter Bre­zen und Zöp­fe geformt wer­den sol­len. Micha­el Rind­fleisch und sein Azu­bi machen vor, wie man Bre­zen schmeißt und schlingt, und einen Zopf aus einem Strang flech­tet. Nun sind die Schü­ler dran. Kei­ne leich­te Auf­ga­be für die Jun­gen und Mäd­chen, aber nach ein oder zwei Exem­pla­ren geht es schon viel leich­ter von der Hand. „Man muss den Teig rich­tig in die Län­ge rol­len, dann geht es bes­ser“, erkennt eine Schü­le­rin. Die Teig­lin­ge wer­den auf gro­ßen Ble­chen gesam­melt und war­ten nur dar­auf, in den Ofen gescho­ben zu wer­den. Aber vor­her müs­sen sie im Gär­raum aufquellen.

Die anfangs geform­ten Bro­te sind nun schon so weit, gebacken zu wer­den. Der Bäcker­mei­ster schiebt sie in den Ofen und erklärt den Back­pro­zess. In der War­te­zeit dür­fen die Jugend­li­chen ihre Fra­gen stel­len. „Woll­ten Sie schon immer Bäcker wer­den?“, woll­ten eini­ge wis­sen. Ver­blüff­tes Stau­nen geht durch die Run­de, als Micha­el Rind­fleisch erzählt, dass sein Arbeits­tag bereits um halb zwei Uhr nachts beginnt. So früh auf­ste­hen, das kön­nen sich die Schü­ler gar nicht vorstellen.

Die fer­ti­gen Bro­te müs­sen anschlie­ßend mit­hil­fe eines Brot­schie­bers aus dem Ofen geholt wer­den. Am Anfang sind die Jugend­li­chen noch etwas zöger­lich, aber nach­dem sich ein paar Muti­ge an den Ofen her­an­ge­wagt haben, will jeder ein Brot her­aus­ho­len. Die auf­ge­quol­le­nen Bre­zen und Zöp­fe sind als näch­stes dran. Nach 20 Minu­ten sind auch sie gold­braun gebacken und es riecht herr­lich in der Back­stu­be. Micha­el Rind­fleisch bringt den Schü­lern Papier­tü­ten, damit sie ihre selbst­ge­mach­ten Back­wa­ren ein­packen kön­nen. Eini­ges wird natür­lich sofort ver­zehrt. „Die rest­li­chen Bro­te neh­men wir für mor­gen mit und machen ein gemein­sa­mes Früh­stück“, freut sich Leh­re­rin Schumann.

Nach­dem Sich die Jugend­li­chen bei Micha­el Rind­fleisch noch über Prak­ti­ka und die Berufs­aus­bil­dung infor­miert haben, tre­ten sie auch schon voll­be­packt den Nach­hau­se­weg an.

„Vie­len Dank, das Sie sich für uns Zeit genom­men haben“, bedankt sich eine Schü­le­rin zum Schluss bei dem Bäckermeister.

Der Besuch der Schul­klas­se fand im Rah­men des Pro­jekts „Ernäh­rungs­hand­werk erle­ben – Ernäh­rung macht Schu­le“ statt. Zen­tra­les Ele­ment ist, neben der theo­re­ti­schen Vor­be­rei­tung im Unter­richt, der prak­ti­sche Besuch beim Ernährungshandwerker.

Dabei sein

Inter­es­sier­te Ernäh­rungs­hand­wer­ker und Lehr­kräf­te erhal­ten beim Fach­zen­trum Ernährung/​Gemein­schafts­ver­pfle­gung Bay­reuth wei­ter Infor­ma­tio­nen. Anmel­dun­gen sind per Mail an die Pro­jekt­lei­tung Eva­Ma­ria Stemp (EvaMaria.​Stemp@​aelfby.​bayern.​de) oder tele­fo­nisch unter 0921591313 möglich.