Bam­berg und Bird brin­gen zum ersten Mal in Deutsch­land E‑Scooter in den Straßenverkehr

Foto: Matthias Hoch
Foto: Matthias Hoch

Im ober­frän­ki­schen Bam­berg wur­den deutsch­land­weit die ersten E‑Scooter für den Stra­ßen­ver­kehr zuge­las­sen. An die­sem Frei­tag ist auf Basis einer Son­der­ge­neh­mi­gung der Test­be­trieb für 15 Fahr­zeu­ge des E‑S­coo­ter-Sha­ring- Markt­füh­rers Bird gestar­tet. Mit dem Test wol­len die Stadt­wer­ke Bam­berg Erfah­run­gen sam­meln, ob ein kom­bi­nier­tes Ange­bot aus ÖPNV und Elek­trot­ret­rol­lern die Bür­ger dazu bewegt, auf Fahr­ten mit dem eige­nen Auto zu ver­zich­ten. Der Test fin­det noch vor der offi­zi­el­len Zulas­sung von E‑Scootern für den bun­des­wei­ten Stra­ßen­ver­kehr statt, die vor­aus­sicht­lich im Som­mer erfol­gen soll.

Die Bam­ber­ger Test­fah­rer wer­den im März und April die Bird-E-Scoo­ter auf Rad­we­gen, Rad­fahr­strei­fen und Fahr­rad­stra­ßen aus­pro­bie­ren. Sind sol­che nicht vor­han­den, darf auf Fahr­bah­nen oder in ver­kehrs­be­ru­hig­ten Berei­chen gefah­ren wer­den. Die Fahr­zeu­ge sind auf eine Höchst­ge­schwin­dig­keit von 20 km/​h begrenzt. Alle Benut­zer müs­sen bestä­ti­gen, dass sie voll­jäh­rig sind und einen Füh­rer­schein der Klas­se B (Pkw bis 3,5 Ton­nen) besit­zen. Die Son­der­ge­neh­mi­gung schreibt vor, dass die Test­fah­rer einen Fahr­rad­helm tra­gen müs­sen. Die Stadt­wer­ke und Bird stat­ten die Fah­rer bei Bedarf kosten­los mit einem Helm aus.

Inter­es­sier­te Test­kun­den kön­nen sich bei den Stadt­wer­ken Bam­berg aus­schließ­lich online unter www​.stadt​wer​ke​bam​berg​.de/​b​ird bewer­ben. Dar­über hin­aus wer­den die Stadt­wer­ke in den kom­men­den Wochen an ver­schie­de­nen Stel­len im Stadt­ge­biet Bird-Test­ak­tio­nen anbie­ten. Die näch­ste Mög­lich­keit zum kosten­lo­sen Test der E‑Scooter besteht bei der Mes­se „Fran­ken Aktiv und Vital“ vom 15. bis zum 17. März in der Bam­ber­ger Bro­se Arena.

Ist die­ser Feld­test erfolg­reich, soll das Pro­jekt in die Pilot­pha­se über­ge­hen. Sobald die Elek­tro­kleinst­fahr­zeu­ge-Ver­ord­nung vor­aus­sicht­lich im Som­mer deutsch­land­weit das Fah­ren von E‑Scootern erlaubt, sol­len in der Dom­stadt 100 Fahr­zeu­ge über die kosten­lo­se Bird-App aus­ge­lie­hen wer­den kön­nen. In der App wer­den die näch­sten E‑Scooter ange­zeigt, der Bird-Nut­zer kann das Fahr­zeug über sein Smart­phone ent­sper­ren und zum gewünsch­ten Ziel fah­ren. Nach Been­di­gung der Fahrt muss das Fahr­zeug an einem siche­ren Ort behin­de­rungs­frei abge­stellt wer­den. In die­ser Pilot­pha­se wird ein Start­preis von einem Euro sowie 15 Cent pro Minu­te fäl­lig, die Kosten wer­den über die App abge­rech­net. Damit wird Bam­berg die erste Stadt in Deutsch­land sein, in der Scoo­ter als neue Form der Mobi­li­tät eta­bliert werden.

Zu Bird: Bird hat im Sep­tem­ber 2017 den E‑S­coo­ter-Sha­ring Ser­vice als umwelt­freund­li­che Trans­portal­ter­na­ti­ve ein­ge­führt und seit­her in mehr als 100 Städ­ten auf der gan­zen Welt, dar­un­ter Paris, Wien, Zürich, Brüs­sel, Ant­wer­pen, Madrid und Lon­don, expan­diert. Somit wur­de ver­hin­dert, dass mehr als 5.440 Ton­nen CO2-Emis­sio­nen in die Luft frei­ge­setzt wur­den. Gleich­zei­tig trägt Bird dazu bei, die Über­la­stung der Stadt­zen­tren zu ver­rin­gern und Park­plät­ze zu schaffen.

Dr. Chri­sti­an Geß­ner, Geschäfts­füh­rer von Bird in Deutsch­land, Öster­reich und der Schweiz: „Heu­te schrei­ben wir Geschich­te in Bam­berg: Zum ersten Mal dür­fen Bird-E-Scoo­ter in Deutsch­land auf den Stra­ßen fah­ren. Nach eini­gen 3 Mona­ten inten­si­ver Vor­be­rei­tung freu­en wir uns sehr, den offi­zi­el­len Start des Feld­tests bekannt zu machen und allen Bür­gern und Besu­chern Bam­bergs eine wei­te­re Opti­on für inte­grier­te Mobi­li­tät in der Stadt anzu­bie­ten.“ Und er fährt fort: „Wenn unse­re Bird-Scoo­ter Leu­te dazu inspi­rie­ren, das Auto für unnö­ti­ge Fahr­ten vor der Tür zu las­sen, so kön­nen wir alle gemein­sam die Zie­le hin­sicht­lich Ver­kehrs­re­du­zie­rung und Nach­hal­tig­keit erreichen.”

Andre­as Star­ke, Ober­bür­ger­mei­ster von Bam­berg: „Der Test von E‑Scootern ist nur ein Teil unse­res Enga­ge­ments für nach­hal­ti­ge Mobi­li­tät. In ande­ren Städ­ten Euro­pas sind sie ein vol­ler Erfolg. War­um nicht bei uns? Dank der Koope­ra­ti­on mit „Bird“ kön­nen wir auf schnel­le und unkom­pli­zier­te Wei­se testen, ob E‑Scooter ein wei­te­res nach­hal­ti­ges Mobi­li­täts­an­ge­bot für unse­re Bür­ge­rin­nen und Bür­ger dar­stel­len, mit dem wir den moto­ri­sier­ten Indi­vi­du­al­ver­kehr redu­zie­ren kön­nen. Es ist erklär­tes Ziel der Stadt, mög­lichst vie­le umwelt­freund­li­che Ver­kehrs­mit­tel anzu­bie­ten, um vor allem auf den Kurz­strecken auf das Auto ver­zich­ten zu können.“

Dr. Micha­el Fie­del­dey, Geschäfts­füh­rer der Stadt­wer­ke Bam­berg: „Für immer mehr Bür­ger ist es selbst­ver­ständ­lich, kein eige­nes Auto zu besit­zen. Um gün­stig und effi­zi­ent ans Ziel zu kom­men, ver­knüp­fen sie ver­schie­de­ne Ver­kehrs­mit­tel mit­ein­an­der – bei­spiels­wei­se Bus, Bahn, Fahr­rad, Car­sha­ring – oder eben E‑Scooter. Unse­re Visi­on ist es, alle Mobi­li­täts­an­ge­bo­te in einer App zu ver­ei­nen und die Aus­wahl und die Bezah­lung der Ange­bo­te so kom­for­ta­bel wie mög­lich zu machen. Ob sich die E‑Roller in Bam­berg bewäh­ren, wird der Test der Birds in den kom­men­den Mona­ten zeigen.“