Land­rats­amt Bam­berg: „Über 1,2 Mil­lio­nen Euro zusätz­lich für den frei­wil­li­gen Natur­schutz in der Landwirtschaft“

Wunderschön blühende Wiesen mit einer reichen Tierwelt wie diese Wiese im Sauersgrund bei Roßdach sind das Ergebnis einer naturschonenden Bewirtschaftungsweise. Das bayerische Vertragsnaturschutzprogramm honoriert die freiwilligen Leistungen der Landwirte für den Naturschutz und trägt damit zum Erhalt der fränkischen Kulturlandschaft bei. (Quelle: Landratsamt Bamberg)

Wun­der­schön blü­hen­de Wie­sen mit einer rei­chen Tier­welt wie die­se Wie­se im Sau­ers­grund bei Roß­dach sind das Ergeb­nis einer natur­scho­nen­den Bewirt­schaf­tungs­wei­se. Das baye­ri­sche Ver­trags­na­tur­schutz­pro­gramm hono­riert die frei­wil­li­gen Lei­stun­gen der Land­wir­te für den Natur­schutz und trägt damit zum Erhalt der frän­ki­schen Kul­tur­land­schaft bei. (Quel­le: Land­rats­amt Bamberg)

Seit vie­len Jah­ren wer­den mit Hil­fe des Baye­ri­schen Ver­trags­na­tur­schutz­pro­gramms öko­lo­gisch wert­vol­le Lebens­räu­me wie blü­ten­rei­che Mäh­wie­sen und Wei­den erhal­ten, die auf eine natur­scho­nen­de Bewirt­schaf­tung ange­wie­sen sind.

Land­wir­te, die auf frei­wil­li­ger Basis ihre Flä­chen nach den Zie­len des Natur­schut­zes bewirt­schaf­ten, erhal­ten für ihre Lei­stung eine För­de­rung. Im ver­gan­ge­nen Herbst stieß der dama­li­ge Umwelt­mi­ni­ster Dr. Mar­cel Huber eine Initia­ti­ve an, die nun durch die unte­ren Natur­schutz­be­hör­den umge­setzt wur­de: Im Rah­men der Natur­of­fen­si­ve Bay­ern wur­de der Ver­trags­na­tur­schutz um wei­te­re 10 Mil­lio­nen Euro pro Jahr auf­ge­stockt. Ins­ge­samt ste­hen damit rund 60 Mil­lio­nen Euro jähr­lich für eine natur­na­he Bewirt­schaf­tung land­wirt­schaft­li­cher Flä­chen zur Verfügung.

Nach Ende des Antrags­zeit­raums für das Ver­trags­na­tur­schutz­pro­gramm zieht die unte­re Natur­schutz­be­hör­de im Land­rats­amt Bam­berg Bilanz: Mehr als 1,2 Mio. Euro zusätz­li­che För­der­mit­tel wer­den in den kom­men­den fünf Jah­ren an Land­wir­te im Land­kreis Bam­berg flie­ßen, die ihre Flä­chen natur­scho­nend bewirt­schaf­ten. Zusätz­lich zu den bereits vor­han­de­nen rund 1.000 Hekt­ar land­wirt­schaft­li­chen Flä­chen im Ver­trags­na­tur­schutz­pro­gramm wer­den ab die­sem Jahr wei­te­re 440 Hekt­ar nach des­sen Richt­li­ni­en bear­bei­tet. Mit rund 140 Land­wir­ten wur­den neue Ver­ein­ba­run­gen für rund 580 neue Feld­stücke geschlossen.

Aus Sicht der unte­ren Natur­schutz­be­hör­de hat sich der Kraft­akt – mehr als 250 Land­wir­te wur­den in den letz­ten Wochen per­sön­lich und tele­fo­nisch bera­ten – gelohnt. Damit sei ein wich­ti­ger Schritt in Rich­tung Erhalt der frän­ki­schen Kul­tur­land­schaft gelei­stet wor­den, fasst Bri­git­te Wein­brecht vom Fach­be­reich Umwelt­schutz zusam­men. Einen gro­ßen Anteil am Erfolg hät­ten auch die Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen am Amt für Land­wirt­schaft und Ernäh­rung, wie das Team der Unte­ren Natur­schutz­be­hör­de betont, denn die­se müss­ten die Ver­trä­ge letz­ten Endes unter Dach und Fach brin­gen. Die gute Zusam­men­ar­beit der bei­den Behör­den sei an die­ser Stel­le zu beto­nen, so die Naturschutz-Fachleute.

Mehr als 18.000 bäu­er­li­che Fami­li­en­be­trie­be betei­li­gen sich in ganz Bay­ern am Ver­trags­na­tur­schutz­pro­gramm. Im Land­kreis Bam­berg sind der Ver­zicht auf Spritz- und Dün­ge­mit­tel bei der Wie­sen­be­wirt­schaf­tung kom­bi­niert mit einer spä­ten Mahd oder die För­de­rung der exten­si­ven Wei­de­nut­zung typi­sche Maß­nah­men. Damit kön­nen bun­te Wie­sen mit ihrer reich­hal­ti­gen Insek­ten­welt erhal­ten und geför­dert wer­den. Aber auch rund 30 Äcker wer­den in den näch­sten fünf Jah­ren so bewirt­schaf­tet, dass die hoch­be­droh­ten Acker­wild­kräu­ter, aber auch die Feld­ler­che und das Reb­huhn wie­der eine Chan­ce bekommen.

Der Antrags­zeit­raum für eine För­de­rung im Rah­men des Ver­trags­na­tur­schutz­pro­gramm ist zwar nun been­det, wer Fra­gen zu einer natur­scho­nen­den und die Arten­viel­falt för­dern­den Bewirt­schaf­tungs­wei­se sei­ner Flä­chen hat, kann sich ger­ne an die unte­re Natur­schutz­be­hör­de im Land­rats­amt Bam­berg wenden.