Bam­ber­ger Grü­ne wol­len Arten­schutz als Lang­zeit­auf­ga­be in der Stadt­ver­wal­tung etablieren

„Blüh­of­fensi­ve“ soll mehr als Ein­tags­flie­ge sein

Arten­schutz boomt, die Ret­tung der Bie­nen liegt allen am Her­zen, und Natur­schutz wird als poli­ti­sches Ziel so hoch geschätzt wie sel­ten zuvor – wen unter den Par­tei­en soll­te das mehr freu­en als die Grü­nen. Auch die Bam­ber­ger GAL ist des­halb voll des Lobes für die vor kur­zem aus­ge­ru­fe­ne „Blüh­of­fensi­ve“ des Bam­ber­ger Umwelt­amts und möch­te die­se mit einem Antrag noch mas­siv verstärken.

Laut einer städ­ti­schen Pres­se­mit­tei­lung soll auf fünf öffent­li­chen Grün­flä­chen die Mahd redu­ziert wer­den, um hoch­wer­ti­gen Lebens­raum für Pflan­zen und Insek­ten zu schaf­fen. Und die Stadt ruft auch ande­re Grün­flä­chen-Besit­zen­de, etwa Fir­men, dazu auf, insek­ten­schüt­zen­de Blüh­flä­chen zu schaffen.

„Jetzt möch­ten wir ger­ne wis­sen, wel­che fünf Flä­chen das denn sind“, mei­nen Ger­trud Leu­mer und Petra Fried­rich von der GAL-Stadt­rats­frak­ti­on. Luis Reit­h­mei­er vom GAL-Bei­rat hat noch meh­re­re Flä­chen ins Auge gefasst, wo er sich Blüh­strei­fen vor­stel­len kann: „Am Rhein-Main-Donau-Kanal­ufer, in Hain- und ERBA-Park, in Bam­berg-Ost z.B. am Trop­pau­platz oder am Grün­zug beim Maler­vier­tel – über­all da, wo die Flä­chen nicht oder nicht kom­plett zum Spie­len oder Sit­zen und Hin­le­gen benutzt werden.“

Denn auch klei­ne bzw. schma­le Strei­fen kön­nen für Insek­ten wert­vol­le Bestand­tei­le ihres Lebens­raums sein, in die­ser Ein­schät­zung bestärkt Ger­trud Leu­mer das Umwelt­amt aus­drück­lich. Die Natur­schüt­zer in der Stadt­ver­wal­tung bezeich­nen bei­spiels­wei­se die Blüh­strei­fen in den Stra­ßen­be­gleit­strei­fen am Ber­li­ner Ring als vor­bild­lich. Ger­trud Leu­mer des­halb: „Mehr davon, bitte!“

Ein beson­de­res Dorn im Auge sind den Grü­nen die zuge­schot­ter­ten Qua­si-Grün­flä­chen, wie es sie neu­er­dings am Ran­de gro­ßer Park­plät­ze etwa von Super­märk­ten oder ande­ren Gewer­be­trei­ben­den, aber auch in Vor­gär­ten von Pri­vat­häu­sern gibt. „Sol­che mit Stei­nen oder Kies zuge­schüt­te­ten Flä­chen sind öko­lo­gisch völ­lig wert­los, und auch wenn der ein oder ande­re Busch dort wächst, für den Arten­schutz ist das eine Null­num­mer“, stellt Ger­trud Leu­mer fest. Sie wünscht sich eine offen­si­ve Infor­ma­ti­ons­kam­pa­gne des Umwelt­amts, die dar­über auf­klärt, und sieht gera­de jetzt die Zeit reif dafür.

„Die von der Stadt aus­ge­ru­fe­ne Blüh­of­fensi­ve darf kei­ne Ein­tags­flie­ge blei­ben. Wir müs­sen alle gemein­sam kon­se­quent an dem The­ma dran blei­ben“, for­dern die Grünen.