Heinz Mar­quart als Vor­sit­zen­der des CSU-AK Umwelt im Land­kreis Forch­heim bestätigt

Volks­be­geh­ren „Ret­tet die Bie­nen“ berei­tet Sorgen

Heinz Mar­quart ist auch wei­ter­hin Lei­ter des Umwelt­ar­beits­krei­ses der CSU im Land­kreis Forch­heim. Die Mit­glie­der wähl­ten ihn ein­stim­mig für wei­te­re zwei Jah­re zum Vor­sit­zen­den. Als Stell­ver­tre­ter wur­den Rein­hold Mül­ler und Mar­ga­re­te Los­karn gewählt. Die Kas­se führt wei­ter­hin Her­mann Vort­mann, als Schrift­füh­rer stell­te sich der ehe­ma­li­ge Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Wal­ter Hof­mann zur Verfügung.

Die Umwelt­freun­de der CSU dis­ku­tier­ten neben der Jah­res­pla­nung, die auch die kom­men­den Kom­mu­nal­wah­len in den Blick neh­men soll, inten­siv über das der­zeit lau­fen­de Volks­be­geh­ren „Ret­tet die Bie­nen!“. Heinz Mar­quart zeig­te sich davon über­zeugt, dass die Initia­ti­ve den fal­schen Weg ein­schlägt: „Bevor pri­va­te Flä­chen zwangs­wei­se bewirt­schaf­tet wer­den, ist es unver­zicht­bar, die öffent­li­chen Flä­chen durch sorg­sa­me Pfle­ge als Lebens­raum für Bie­nen und Insek­ten zu ver­bes­sern!“. Insek­ten­schutz per Gesetz zu ver­ord­nen sei der fal­sche Weg. Die Initia­ti­ve, so ist sich der Arbeits­kreis einig, sei grund­sätz­lich zwar gut, die Aus­füh­rung aber fach­lich und recht­lich mehr als frag­wür­dig. Sor­ge berei­tet Mar­quart, dass erfah­re­ne Natur­schutz­ver­bän­de trotz der zwei­fel­haf­ten Inhal­te der Geset­zes­in­itia­ti­ve so ein­fach zuge­stimmt hät­ten. Das stärkt in sei­nen Augen nicht gera­de das Ver­trau­en in eine kom­pe­ten­te Bera­tung der Öffent­lich­keit in Naturschutzfragen.

Wal­ter Hof­mann ergänz­te, dass selbst das Umwelt­bun­des­amt über ein Dut­zend Fak­ten und Ursa­chen auf­li­ste, die für den Arten­rück­gang ver­ant­wort­lich sei­en. Das Gesetz aber zie­le fast aus­schließ­lich auf die Land­wirt­schaft. Kon­ven­tio­nel­le Land­wir­te wür­den dis­kri­mi­niert und die Öko­land­wirt­schaft wer­de durch die vor­ge­ge­be­ne Plan­wirt­schaft gefähr­det. Voll­stän­dig igno­riert wer­de, dass zum Bei­spiel durch gro­ße Glas­flä­chen etwa 18 Mil­lio­nen Vögel getö­tet wür­den. Selbst Wind­rä­der sei­en für den Tod von ca. 130.000 Vögeln ver­ant­wort­lich. Arten­schutz und Wind­kraft­an­la­gen pass­ten nicht zusam­men. Das müss­ten auch jene zur Kennt­nis neh­men, die noch vor kur­zem 40 Wind­rä­der im Land­kreis auf­stel­len woll­ten. Gleich­zei­tig wür­den durch Kunst­licht und Luft­ver­schmut­zung täg­lich ca. 1 Mil­li­ar­de Tie­re ver­nich­tet. Hof­mann dazu: „So vie­le Ler­chen­fen­ster und Blüh­wie­sen kann die Land­wirt­schaft gar nicht anle­gen, um die Ver­lu­ste auszugleichen.“.

Ger­hard Rei­chelt ver­wies dar­auf, dass der Frei­staat Bay­ern im Ver­gleich zu ande­ren Bun­des­län­dern in den mei­sten Berei­chen mit posi­ti­ven Spit­zen­wer­ten glän­zen kön­ne. Der bis­he­ri­ge Weg des koope­ra­ti­ven Mit­ein­an­ders kön­ne daher nicht falsch gewe­sen sein.

Im Arbeits­kreis wur­de auch kri­ti­siert, dass mit dem Geset­zes­ent­wurf in 12 Jah­ren min­de­stens 30% der land­wirt­schaft­li­chen Flä­chen per Gesetz auf Öko umge­stellt wer­den sol­len. Für den Land­kreis Forch­heim bedeu­te­te das: über 100 Land­wir­te müss­ten gezwun­gen wer­den auf Öko­an­bau umzu­stel­len, obwohl der­zeit der Markt die Nach­fra­ge gar nicht her­ge­be, wie zum Bei­spiel der Markt für Öko­milch zei­ge. Wer ver­ord­ne dann, wel­cher Land­wirt umstel­len müs­se und wo dies zu gesche­hen habe?

Der AK Umwelt wer­de eige­ne Vor­schlä­ge für den Arten­schutz erar­bei­ten und über den Forch­hei­mer Stimm­kreis-Abge­ord­ne­ten Micha­el Hof­mann in den Baye­ri­schen Land­tag ein­brin­gen. Ziel müs­se es sein, dass in den Regio­nen alle Kräf­te bei der Bekämp­fung der Ursa­chen des Arten­ster­bens gebün­delt wer­den. Auch wenn die Unter­schrif­ten inzwi­schen erreicht wor­den sei­en, müs­se der Land­tag sei­ne eige­nen Vor­stel­lun­gen zur Dis­kus­si­on stel­len. MdL Hof­mann sag­te dies zu. In dem wei­te­ren Ver­lauf bestehe auch die Chan­ce, die ange­sto­ße­ne Dis­kus­si­on von der Basis in den Land­tag mit wei­te­ren Ideen zu ver­fei­nern. Immer­hin hät­ten selbst die Orga­ni­sa­to­ren ein­ge­räumt, dass der Geset­zes­ent­wurf alles ande­re als opti­mal sei. Zudem stün­den für den Arten­schutz mehr als 100.000 Hekt­ar öffent­li­cher Flä­chen im Frei­staat zur Ver­fü­gung, um die­se nach den Grund­sät­zen des Stan­des der Wis­sen­schaft zu arten­rei­chen Lebens­räu­men zu entwickeln.