Forch­hei­mer Wirt­schaft ist ober­frän­ki­scher „Muster­schü­ler“

Dr. Michael Waasner

Dr. Micha­el Waasner

Die Unter­neh­men aus dem Land­kreis Forch­heim war­ten in der aktu­el­len Kon­junk­tur­um­fra­ge der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth mit Top­wer­ten auf. Vor allem die Bewer­tung der aktu­el­len Geschäfts­la­ge kann über­zeu­gen und lie­fert den besten Wert, der im IHK-Gre­mi­um Forch­heim in den letz­ten zwei Jahr­zehn­ten gemes­sen wur­de. „Die Wirt­schaft aus der Regi­on Forch­heim ist zum Jah­res­wech­sel bester Stim­mung und star­tet mit viel Schwung ins neue Jahr“, freut sich Dr. Micha­el Waas­ner, IHK-Vize­prä­si­dent und Vor­sit­zen­der des IHK-Gre­mi­ums Forchheim.

Auch die Erwar­tun­gen für 2019 bestä­ti­gen die gute Ein­schät­zung aus der Herbst­um­fra­ge und so klet­tert der Kon­junk­tur­kli­ma­in­dex für den IHK-Gre­mi­ums­be­zirk Forch­heim um einen wei­te­ren Zäh­ler auf nun sehr hohe 136 Punkte.

Die Unter­neh­men aus dem Land­kreis Forch­heim sind zu Beginn des Jah­res 2019 wei­ter posi­tiv gestimmt, was sich auch in der Bewer­tung der aktu­el­len Geschäfts­la­ge wider­spie­gelt. 61 Pro­zent aller befrag­ten Unter­neh­men geben eine posi­ti­ve Geschäfts­la­ge zu Pro­to­koll. Wei­te­re 37 Pro­zent beur­tei­len die­se befrie­di­gend und gera­de ein­mal zwei Pro­zent stu­fen ihre der­zei­ti­ge wirt­schaft­li­che Situa­ti­on schlecht ein. Das ist die beste Bewer­tung im gesam­ten Kammerbezirk.

Spit­zen­wert bei der Auslastung

Waas­ner: „Dass sich der Wirt­schaft­raum Forch­heim posi­tiv ent­wickelt, zei­gen auch Auf­trags­ent­wick­lung und Kapa­zi­täts­aus­la­stung.“ 97 Pro­zent aller Befrag­ten mel­den eine vol­le oder befrie­di­gend vol­le Auf­trags­bü­cher; wie­der­um ein Spit­zen­wert für Oberfranken.

Forch­hei­mer Wirt­schaft opti­mi­stisch trotz Brexit und Trump

73 Pro­zent der befrag­ten Unter­neh­men rech­nen für die anste­hen­den zwölf Mona­te mit einer unver­än­der­ten Geschäfts­la­ge. Dazu gesel­len sich 22 Pro­zent, die mit einer wei­te­ren Ver­bes­se­rung der geschäft­li­chen Situa­ti­on kal­ku­lie­ren. Mit einer Ver­schlech­te­rung rech­nen fünf Pro­zent. „Die Erwar­tun­gen an die kom­men­den Mona­te sind im Sal­do wei­ter­hin sehr posi­tiv und zei­gen, wie stark die Forch­hei­mer Unter­neh­men in ihren Märk­ten posi­tio­niert sind“, erläu­tert Dr. Waas­ner. „Die­se opti­mi­sti­sche Ein­schät­zung zeigt vor dem Hin­ter­grund von Brexit, den aktu­el­len Han­dels­kon­flik­ten, dem ‚govern­ment shut­down‘ in den USA und der Kon­junk­tur­ein­trü­bung in Chi­na, wie gut die Forch­hei­mer Wirt­schaft auf­ge­stellt ist.“

Inve­sti­ti­ons­ni­veau hal­ten, Mit­ar­bei­ter einstellen

Die gute Wirt­schafts­la­ge und die posi­ti­ve Erwar­tungs­hal­tung an die kom­men­den Mona­te füh­ren auch zu einer Bei­be­hal­tung des aktu­el­len Inve­sti­ti­ons­ni­veaus. „Berück­sich­tigt man, dass die Wirt­schaft seit Jah­ren am Stand­ort Forch­heim über­durch­schnitt­lich inve­stiert, ist ein gleich­blei­ben­des Inve­sti­ti­ons­ni­veau eine gute Nach­richt“, so Dr. Waas­ner. Zule­gen möch­ten die Unter­neh­men hin­ge­gen beim Per­so­nal­be­stand. Auch 2019 pla­nen die Forch­hei­mer Unter­neh­men, die Mit­ar­bei­ter­zahl zu erhöhen.

„Das Kon­junk­tur­kli­ma wird rau­er, die Auto­mo­bil­in­du­strie steht unter hohem Druck und redu­ziert ihre Lie­fer­ab­ru­fe, umso wich­ti­ger ist es, dass die Rah­men­be­din­gun­gen pas­sen“, betont der IHK-Gre­mi­ums­vor­sit­zen­de. „Die Bun­des­re­gie­rung hat in den ver­gan­ge­nen Jah­ren von der Sub­stanz gelebt. Bevor es zu einer Rezes­si­on kommt, ist es wich­tig, ver­schie­de­ne Wei­chen zu stel­len.“ Ganz oben auf der Agen­da ste­hen dabei Breit­band- und Mobil­funk­ver­sor­gung. „Gera­de im länd­li­chen Raum ist das Poten­ti­al der Digi­ta­li­sie­rung beson­ders hoch, des­halb dür­fen wir hier kei­nes­falls abge­hängt werden.“

Der inter­na­tio­na­le Wett­be­werbs­druck wer­de stär­ker. Wol­le Deutsch­land wett­be­werbs­fä­hig blei­ben, müs­sen die Rah­men­be­din­gun­gen stim­men, Waas­ner nennt hier die Höhe der Unter­neh­mens­steu­ern, aber auch die Ener­gie­prei­se, die gera­de für Indu­strie­un­ter­neh­men immer mehr zum Wett­be­werbs­fak­tor werden.

Hin­weis: Die Kon­junk­tur­be­fra­gung der IHK für Ober­fran­ken wird drei­mal jähr­lich durch­ge­führt. Die letz­te Befra­gung erfolg­te zur Jah­res­wen­de 2018/2019, also vor der Ableh­nung des Brexit-Abkom­mens durch das bri­ti­sche Unter­haus am 15. Janu­ar 2019.