BN Kreis­grup­pe Forch­heim zum „Volks­be­geh­ren für Arten­viel­falt – Ret­tet die Bienen!“

Der BUND Natur­schutz als Grün­der des Akti­ons­bünd­nis­ses Forch­heim zum Volks­be­geh­ren „Arten­viel­falt – Ret­tet die Bie­nen“ freut sich über die brei­te Zustim­mung, wel­che den Akti­ven in Gesprä­chen in der Fuß­gän­ger­zo­ne Forch­heim von den mei­sten der erreich­ten Bür­ger ent­ge­gen kommt. Trotz­dem ist wei­te­re Anstren­gung ange­sagt, weil vie­le Bür­ger Auf­klä­rung suchen. Das Volks­be­geh­ren ist ein Vor­gang des demo­kra­ti­schen Staats und geht des­we­gen alle an.

„Es besteht drin­gen­der Hand­lungs­be­darf, um das dra­ma­ti­sche Arten- und Insek­ten­ster­ben zu bekämp­fen. Denn die Fol­gen für Natur und Umwelt zei­gen sich schon jetzt. Die Nah­rungs­ket­te vie­ler Lebe­we­sen wird durch den Rück­gang der Insek­ten nega­tiv beein­flusst, die Vögel oder die Eidech­sen wer­den zum Bei­spiel immer weni­ger. Etwa 75 Pro­zent unse­rer Nutz­pflan­zen sind auf die Insek­ten­be­stäu­bung ange­wie­sen, es dro­hen uns Ver­hält­nis­se wie in Chi­na, wo das schon nicht mehr klappt. Beun­ru­hi­gend ist, dass selbst in Natur­schutz­ge­bie­ten ein Rück­gang der Insek­ten­viel­falt fest­ge­stellt wur­de.“, fasst Richard Mer­gner, Lan­des­vor­sit­zen­der des BUND Natur­schutz Bay­ern die Situa­ti­on zusammen.

„Der Apollofal­ter war in der Frän­ki­schen Schweiz einst ver­brei­tet. Heu­te hat er hier nur noch ein ein­zi­ges Kern­vor­kom­men,“ so Juli­an Bit­ter­mann, Exper­te für Schmetterlingskunde.

Das treibt die Mit­glie­der des Bünd­nis­ses an. Tie­re und Pflan­zen ver­schwin­den meist lei­se aus ihren ange­stamm­ten Lebens­räu­men, da die­se unbe­wohn­bar gemacht wur­den oder ver­schwun­den sind. Die Grup­pe der Insek­ten ver­zeich­ne­te einen Bestands­rück­gang um 75%, die Hälf­te unse­rer hei­mi­schen Wild­bie­nen­ar­ten sind aktu­ell vom Aus­ster­ben bedroht. Auch hat die Anzahl der Gar­ten­vö­gel dra­stisch abge­nom­men, wie die jähr­lich auf­ge­leg­ten Zäh­lun­gen bele­gen. Und die­ser besorg­nis­er­re­gen­de Trend gilt nicht nur für Bay­ern, nicht nur für Deutsch­land und Euro­pa – er gilt weltweit!

Wie der jahr­zehn­te­lan­ge Umgang mit den von Wis­sen­schaft­lern ver­öf­fent­li­chen, in ihrer Aus­sa­ge ein­deu­ti­gen Sta­ti­sti­ken zeigt kön­nen die vor­han­de­nen Geset­ze die fort­schrei­ten­de Ver­nich­tung von Lebens­grund­la­gen nicht auf­hal­ten. Der aktu­el­le Koali­ti­ons­ver­trag zwi­schen CSU und den Frei­en Wäh­lern in Bay­ern kann nur ein erster, zag­haf­ter Schrit­te in die rich­ti­ge Rich­tung sein.

Mit dem Volks­be­geh­ren Arten­viel­falt haben wir Bür­ger die ein­ma­li­ge Chan­ce, ein ver­bes­ser­tes Natur­schutz­ge­setz auf den Weg zu brin­gen. Das Volks­be­geh­ren soll die baye­ri­sche Staats­re­gie­rung dazu bewe­gen, sich mehr als bis­her für den Umwelt- und Natur­schutz einzusetzen.

Das Volks­be­geh­ren rich­tet sich nicht gegen die Land­wirt­schaft. Es sind viel­mehr die Bäue­rin­nen und Bau­ern, die auch Leid­tra­gen­de von poli­ti­schen Fehl­ent­wick­lun­gen und Fehl­an­rei­zen sind. Das Hof­ster­ben ist ein Sym­ptom fal­scher Poli­tik, die seit Jahr­zehn­ten auf immer mehr Wachs­tum setzte.

Wäh­rend der Ein­tra­gungs­frist vom 31.1.–13.2.2019 sind die Bür­ger auf­ge­ru­fen, ihren Wil­len kund­zu­tun. Die Ein­tra­gung in die Listen erfolgt am Ein­woh­ner­mel­de­amt des Wohn­orts, in der Regel im Rat­haus. Und Forch­heim „ret­tet die Bie­nen noch nicht beson­ders über­zeu­gend“, so Fried­rich Oeh­me vom BN.

Die Mit­glie­der des Bünd­nis­ses bit­ten alle Bür­ger des Land­krei­ses, ihr Wahl­recht wahr­zu­neh­men. Arten­viel­falt ist kein Selbst­zweck! Arten­viel­falt nützt uns allen!

Dr. Ulrich Buchholz
Bund Natur­schutz in Bay­ern e.V., Kreis­grup­pe Forch­heim, 1. Vorsitzender