„In der Höh­le des Tigers“: Forch­hei­mer Kara­te­ka Hans Rose­mann besteht 2. Kara­te – Dan

Hohe Selbst­an­sprü­che – Bun­des­trai­ner lobt

Hans Rosemann (r.) mit Trainingspartner Andreas Polster

Hans Rose­mann (r.) mit Trai­nings­part­ner Andre­as Polster

Beim tra­di­tio­nel­len Jah­res­start des Kara­te – Bun­des­trai­ners Eft­hi­mi­os Kara­mit­sos bestand Hans Rose­mann vom Shô­tô­kan – Kara­te – Zen­trum Forch­heim die Prü­fung zum 2. Dan (Nidan, schwar­zer Gür­tel). Mit 66 Jah­ren war der Forch­hei­mer dabei der älte­ste der acht Prü­fungs­kan­di­da­ten im Lei­stungs­zen­trum in Frank­furt, das unter dem Tiger – Zei­chen aller Shô­tô­kan – Kara­te­kämp­fer steht.

Rose­mann, amtie­ren­der Deut­scher Vize­mei­ster (Master­klas­se Ü 65) begann 1972 mit dem Gewicht­he­ben in Alb­stadt und bestritt von 1979 bis 1987 84 Kämp­fe in der 1. Bun­des­li­ga der Gewicht­he­ber für den SV Donau­eschin­gen. Sei­ne per­sön­li­chen Rekor­de mit 130 kg im Rei­ßen und 170 kg im Sto­ßen sind eben­so beein­druckend wie sei­ne Lei­stun­gen in sei­nem „Aus­gleichs­sport“, dem leicht­ath­le­ti­schen Mehr­kampf mit 11,4 Sekun­den über 100 m Sprint oder 6,20 m im Weitsprung.

Nach Schul­ter­ver­let­zun­gen ver­schrieb er sich den Lang­strecken und absol­vier­te meh­re­re Mara­thon­läu­fe, bis er 2009 zum Kara­te­s­port in Neu­ses unter Alt­mei­ster Hel­mut Sta­del­mann fand. Auf der Suche nach struk­tu­rier­tem Trai­ning wech­sel­te er 2012 als Blau­gurt zum Shô­tô­kan – Kara­te – Zen­trum Forch­heim, nach eige­ner Ein­schät­zung mit der bit­te­ren Erkennt­nis, bis dato kaum etwas über Kara­te gelernt zu haben. Im Shô­tô­kan – Kara­te, dem welt­weit am häu­fig­sten prak­ti­zier­ten Kara­te­stil fand der Herz­blut­sport­ler dann sei­nen Weg: Mit Unter­stüt­zung der Forch­hei­mer Trai­ner­grup­pe, ins­be­son­de­re aber durch flei­ßi­ges Eigen­stu­di­um füll­te er sei­ne Kennt­nis­lücken z.B. in den inter­na­tio­nal fest­ge­leg­ten und welt­weit defi­nier­ten Bewe­gungs­ab­läu­fen der Kata – Übun­gen. 2017 errang er mit dem Schwarz­gurt die Mei­ster­gra­du­ie­rung. Sei­nen hohen Selbst­an­spruch bewies Rose­mann bei der Wahl sei­ner Prü­fungs­ka­ta „Kan­ku – shô“ („klei­ne Him­mels­schau“), der ein­zi­gen Shô­tô­kan – Vor­füh­rung, in der gleich drei ath­le­tisch – arti­sti­sche Sprün­ge vor­ge­führt wer­den müs­sen. Prü­fungs­mit­be­wer­ber, dem Lebens­al­ter nach sei­ne Söh­ne, hat­ten mit „Ji´in“ („Lie­be und Schat­ten“) deut­lich anspruchs­är­me­re Kata gewählt.

Umso mehr lob­ten die Prü­fer Bun­des­trai­ner Kara­mit­sos (7. Dan, Frank­furt), dienst­äl­te­ster Bun­des­trai­ner aller Sport­ar­ten des Deut­schen Olym­pi­schen Sport­bun­des DOSB und Gunar Wei­chert (7. Dan, May­en – Men­dig) die Lei­stun­gen des Forch­hei­mers und wer­te­ten mit „Sehr gut“. Dem schwar­zen Mei­ster­gür­tel sieht man die neue Gra­du­ie­rung nicht an, dem unver­än­der­ten Fleiß und Enga­ge­ment des Mei­sters eben­so­we­nig: Schon jetzt befin­det sich Rose­mann wie­der in den inten­si­ven Trai­nings­vor­be­rei­tun­gen für die Baye­ri­schen Mei­ster­schaf­ten im Febru­ar in Wald­krai­burg, bei denen er in der Master­klas­se auf ein Wie­der­se­hen mit Wer­ner Sad­laus­kas hofft, der ihn bei den Deut­schen Mei­ster­schaf­ten der Masters 2018 in Ilsen­burg im Fina­le noch hat­te schla­gen kön­nen. Hans Rose­mann tut jetzt alles dafür, „die­sen Spieß umzudrehen“.

Oli­ver Schnabel