Huml för­dert For­schungs­pro­jekt der Uni­ver­si­tät Bam­berg zum Schmerz­emp­fin­den bei Men­schen mit Demenz

Symbolbild Bildung

Bay­erns Gesund­heits­mi­ni­ste­rin: Lebens­qua­li­tät von Men­schen mit Demenz wei­ter verbessern

Dr. Dagmar Steuer-Flieser (Kanzlerin der Universität Bamberg), Prof. Dr. Stefan Lautenbacher (Professur für Physiologische Psychologie, Universität Bamberg) und Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml. (Quelle: StMGP).

Dr. Dag­mar Steu­er-Flie­ser (Kanz­le­rin der Uni­ver­si­tät Bam­berg), Prof. Dr. Ste­fan Lau­ten­ba­cher (Pro­fes­sur für Phy­sio­lo­gi­sche Psy­cho­lo­gie, Uni­ver­si­tät Bam­berg) und Bay­erns Gesund­heits­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml. (Quel­le: StMGP).

Das baye­ri­sche Gesund­heits­mi­ni­ste­ri­um för­dert seit Janu­ar 2019 das For­schungs­pro­jekt „Schmerz und All­tags­pra­xis bei Men­schen mit Demenz“ der Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät Bam­berg mit rund 143.000 Euro. Dar­auf hat Bay­erns Gesund­heits- und Pfle­ge­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml am Diens­tag in Bam­berg hingewiesen.

Huml beton­te: „Mein Ziel ist es unter ande­rem, eine ange­mes­se­ne Pfle­ge und medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung sicher­zu­stel­len. Außer­dem will ich errei­chen, dass die Lebens­qua­li­tät von Men­schen mit Demenz und ihren pfle­gen­den Ange­hö­ri­gen in Bay­ern wei­ter ver­bes­sert wird. Demenz­kran­ke sind oft nicht mehr in der Lage, über ihre Schmer­zen zu berich­ten. Des­halb wer­den bei die­sen Pati­en­ten Schmer­zen häu­fig nicht mehr aus­rei­chend erkannt. Das kann schwer­wie­gen­de gesund­heit­li­che Fol­gen haben.“

Die Mini­ste­rin, die appro­bier­te Ärz­tin ist, füg­te hin­zu: „Ziel des For­schungs­pro­jekts der Uni­ver­si­tät Bam­berg ist es zu erfas­sen, wie die bereits ein­ge­schränk­te All­tags­pra­xis von Men­schen mit Demenz durch Schmer­zen noch wei­ter beein­träch­tigt wird – und was dage­gen getan wer­den kann. Wir för­dern das Pro­jekt im Rah­men unse­rer Baye­ri­schen Demenz­stra­te­gie im Zeit­raum vom 1. Janu­ar 2019 bis zum 31. Dezem­ber 2021 mit rund 143.000 Euro.“

In Bay­ern leben der­zeit über 240.000 Men­schen mit Demenz. Auf­grund der demo­gra­fi­schen Ent­wick­lung kann davon aus­ge­gan­gen wer­den, dass die Zahl der Demenz­kran­ken im Frei­staat bis zum Jahr 2030 auf 300.000 ansteigt.

Huml unter­strich: „Die zuneh­men­de Zahl von Demenz­kran­ken ist eine gro­ße Her­aus­for­de­rung für unse­re Gesell­schaft. Um ihr gerecht zu wer­den, hat die Baye­ri­sche Staats­re­gie­rung bereits 2013 die res­sort­über­grei­fen­de Baye­ri­sche Demenz­stra­te­gie beschlos­sen. Leit­zie­le der Demenz­stra­te­gie sind, den Bewusst­seins­wan­del in der Gesell­schaft für das The­ma Demenz vor­an­zu­brin­gen sowie die Selbst­be­stim­mung und Wür­de der Betrof­fe­nen in allen Pha­sen der Erkran­kung zu bewah­ren. Im Rah­men des Hand­lungs­felds ‚Grund­la­gen- und Ver­sor­gungs­for­schung‘ die­ser Stra­te­gie unter­stüt­zen wir des­halb das Bam­ber­ger Forschungsprojekt.“

Feder­füh­rend betreut wird das Pro­jekt von Prof. Dr. Ste­fan Lau­ten­ba­cher, Pro­fes­sor für Phy­sio­lo­gi­sche Psy­cho­lo­gie an der Uni­ver­si­tät Bam­berg. Die 80 Stu­di­en­teil­neh­mer sind älter als 70 Jah­re. Unter­sucht wer­den sol­len jeweils 40 kogni­tiv gesun­de Per­so­nen und Men­schen mit vas­ku­lä­rer Demenz, wobei 50 Pro­zent der Pro­ban­den aus jeder Grup­pe chro­ni­sche Schmerz­pa­ti­en­ten sein sollen.

Für die Stu­die soll ein soge­nann­tes „Living Lab“ ein­ge­rich­tet wer­den. Die­ses Real­la­bor mit Wohn, Schlaf- und Küchen­be­reich wird auch mit einer Viel­zahl von Sen­so­ren aus­ge­stat­tet wer­den, die über Mimik (Video­sy­stem), Stim­me (Audio­sy­stem), Bewe­gun­gen (Smart-Flo­or und ‑fur­ni­tu­re) und vege­ta­ti­ve Para­me­ter (Herz­ra­te, Blut­druck) Schmerz erfas­sen können.

Prof. Lau­ten­ba­cher erläu­ter­te: „Wir haben in Bam­berg hier­für idea­le Bedin­gun­gen, weil wir eine anwen­dungs­na­he Infor­ma­tik mit den neue­sten Ansät­zen in der Künst­li­chen Intel­li­genz und Mul­ti­sen­so­ren-Mes­sung (Bam­ber­ger Pro­fes­so­rin­nen Ute Schmid und Danie­la Nick­las) mit der lang­jäh­ri­gen Erfah­rung in der Schmerz­for­schung bei Demenz­pa­ti­en­ten ver­bin­den kön­nen, wozu auch die Pro­fes­so­rin Miri­am Kunz aus Augs­burg als Koope­ra­ti­ons­part­ne­rin beiträgt.“

Die Ergeb­nis­se der Stu­die sol­len unter ande­rem Ärz­te und Psy­cho­lo­gen, Pfle­ge­kräf­te und pfle­gen­de Ange­hö­ri­ge errei­chen. An dem Pro­jekt wir­ken unter ande­rem das Fraun­ho­fer-Insti­tut für Inte­grier­te Schal­tun­gen IIS in Erlan­gen, das Fraun­ho­fer-Insti­tut für Gra­phi­sche Daten­ver­ar­bei­tung IGD in Darm­stadt, das Insti­tu­te of Design and Com­mu­ni­ca­ti­on der Uni­ver­si­ty of Sou­thern Den­mark sowie das Zen­trum für Alters­me­di­zin der Sozi­al­stif­tung Bam­berg mit.