Gemein­sa­mer Neu­jahrs­emp­fang von Justiz, Nota­ri­at und Rechts­an­walt­schaft im Ober­lan­des­ge­richts­be­zirk Bamberg

Der tra­di­tio­nel­le Neu­jahrs­emp­fang von Justiz, Nota­ri­at und Rechts­an­walt­schaft im Ober­lan­des­ge­richts­be­zirk Bam­berg fand am 25. Janu­ar 2019 in der Aula der Uni­ver­si­tät Bam­berg statt. Über 300 Gäste aus Rechts­pfle­ge, Poli­tik und Ver­wal­tung sowie wei­te­ren gesell­schaft­li­chen Insti­tu­tio­nen konn­te der Prä­si­dent des Ober­lan­des­ge­richts Bam­berg Cle­mens Lückemann stell­ver­tre­tend für die wei­te­ren Gast­ge­ber, den Vize­prä­si­den­ten der Lan­des­no­tar­kam­mer Bay­ern Dr. Tho­mas Bau­mann, den Prä­si­den­ten der Rechts­an­walts­kam­mer Bam­berg Dr. Lothar Schwarz und den Gene­ral­staats­an­walt in Bam­berg Tho­mas Janov­sky will­kom­men heißen.

Eine ganz beson­de­re Über­ra­schung für den Begrü­ßen­den hat­ten die anwe­sen­den Ver­tre­ter des Tafel­ge­richts Pécs, seit dem Jahr 2014 das unga­ri­sche Part­ner­ge­richt des Ober­lan­des­ge­richts Bam­berg, parat. Sein lang­jäh­ri­ger Prä­si­den­ten­kol­le­ge Dr. Lajos Makaί über­reich­te Cle­mens Lückemann nach einer kur­zen Anspra­che in per­fek­tem Deutsch eine Aus­zeich­nung des Natio­na­len Rich­ter­ra­tes der Repu­blik Ungarn. Nach herz­li­chen Dan­kes­wor­ten an die unga­ri­schen Rich­ter­kol­le­gin­nen und ‑kol­le­gen, durch die ihm die Aus­zeich­nung zuer­kannt wor­den ist, blick­te der Prä­si­dent des Ober­lan­des­ge­richts Bam­berg zurück: „Wir wer­den den gro­ßen Bei­trag Ungarns zum Unter­gang der DDR-Dik­ta­tur und damit zur Wie­der­ver­ei­ni­gung Deutsch­lands nie ver­ges­sen und bedan­ken uns herz­lich für die groß­ar­ti­ge Gast­freund­schaft, die wir im Rah­men unse­res Aus­tau­sches immer wie­der genie­ßen durften.“

Wei­ter im Pro­gramm ging es mit einem Gruß­wort des Amts­chefs des Baye­ri­schen Staats­mi­ni­ste­ri­ums der Justiz Mini­ste­ri­al­di­rek­tor Prof. Dr. Frank Arloth, der beton­te: „Ich freue mich sehr, heu­te hier in Bam­berg zu sein! Auch im Namen von Herrn Staats­mi­ni­ster Georg Eisen­reich möch­te ich mich ganz herz­lich für das ver­trau­ens­vol­le Mit­ein­an­der und die gute Zusam­men­ar­beit bedanken.“

„Die Unab­hän­gig­keit der Anwalt­schaft – Anspruch und Wirk­lich­keit“, so lau­te­te der Titel des dies­jäh­ri­gen Fest­vor­tra­ges, der tra­di­ti­ons­ge­mäß der fach­li­che Höhe­punkt der Ver­an­stal­tung ist. Der Prä­si­dent der Rechts­an­walts­kam­mer Bam­berg, Dr. Lothar Schwarz, stell­te die Situa­ti­on der Anwalt­schaft als unab­hän­gi­ges Organ der Rechts-pfle­ge im Span­nungs­feld der ver­schie­de­nen Ein­flüs­se und Erwar­tun­gen dar. Aus­ge­hend von den Brenn­punk­ten der Finanz­po­li­tik stell­te er die Fra­ge nach der Posi­ti­on der Anwalt­schaft in Euro­pa, wo auch die Anwalt­schaft den Angrif­fen auf die Demo­kra­tie begeg­nen müs­se. Aber auch in Deutsch­land ver­stär­ke sich der Ein­fluss der Poli­tik auf das Berufs­ge­heim­nis und die Schwei­ge­pflicht der Anwäl­te. So ver­su­che man über die Anzei­ge­pflicht im Geld­wä­sche­ge­setz und bei lega­len Steu­er­spar­mo­del­len den unab­hän­gi­gen Anwalt zum Gehil­fen der Justiz zu mani­pu­lie­ren. Die Unab­hän­gig­keit der Anwalt­schaft bedeu­te aber auch wirt­schaft­li­che und finan­zi­el­le Unab­hän­gig­keit. Um die­sem ver­fas­sungs­recht­li­chen Anspruch wei­ter­hin gerecht zu wer­den, for­der­te Prä­si­dent Dr. Schwarz auch die längst fäl­li­ge Anpas­sung der Anwalts­ge­büh­ren an die all­ge­mei­ne Entwicklung.

Musi­ka­lisch stim­mungs­voll umrahmt wur­de der Neu­jahrs­emp­fang durch die Dixie Com­bo der Keep Swin­ging Big Band.