medi Bay­reuth: Prak­ti­sche Hil­fe für Ödem­pa­ti­en­ten auf die sanf­te Art

In guten Hän­den bei der manu­el­len Lymphdrainage

Die Hän­de spie­len in der Geschich­te der Medi­zin seit jeher eine zen­tra­le Rol­le. Davon zeugt das Wort „behan­deln“. Bei der manu­el­len Lymph­drai­na­ge (MLD) wer­den die Hän­de des The­ra­peu­ten zum wich­ti­gen Werk­zeug in der Ödem­the­ra­pie. Doch war­um ist die regel­mä­ßi­ge Lymph­drai­na­ge so wich­tig und war­um soll­ten Lymph­ödem­pa­ti­en­ten anschlie­ßend immer medi­zi­ni­sche Kom­pres­si­ons­strümp­fe tragen?

Öde­me sind Anzei­chen ver­schie­de­ner Erkran­kun­gen. Dazu zäh­len bei­spiels­wei­se eine ange­bo­re­ne oder im Lau­fe des Lebens erwor­be­ne Schä­di­gung des Lymph­ge­fäß­sy­stems. Sie kann bei­spiels­wei­se durch eine Brust­krebs­ope­ra­ti­on ent­ste­hen, bei der Lymph­kno­ten ent­fernt wer­den müs­sen. Schwe­re Ver­let­zun­gen wie ein Kno­chen­bruch oder Ope­ra­tio­nen sind wei­te­re Ursa­chen für Öde­me. Kommt das Lymph­ge­fäß­sy­stem sei­ner Auf­ga­be – dem Abtrans­port von Gewe­be­was­ser – nicht aus­rei­chend nach, lagert sich eiweiß­rei­che Flüs­sig­keit im Gewe­be ein und es ent­steht ein Lymph­ödem. Dann kann die MLD helfen.

Eine manu­el­le Lymph­drai­na­ge dau­ert durch­schnitt­lich zwi­schen 30 und 60 Minu­ten und beginnt immer im Bereich des Hal­ses. Danach wird der Rumpf behan­delt und anschlie­ßend das betrof­fe­ne Bein bezie­hungs­wei­se der Arm. Dadurch wer­den die Abfluss­we­ge syste­ma­tisch frei­ge­macht. Um das The­ra­pie­er­geb­nis der manu­el­len Lymph­drai­na­ge – die Ödem­re­duk­ti­on – zu erhal­ten, muss das Bein oder der Arm ban­da­giert bezie­hungs­wei­se mit einem medi­zi­ni­schen Kom­pres­si­ons­strumpf ver­sorgt werden.

Krei­sen, Pum­pen, Dre­hen, Schöp­fen – das sind die typi­schen Grundgriffe

Mit spe­zi­el­len Hand­grif­fen regt der Phy­sio­the­ra­peut die Auf­nah­me von gestau­ter Flüs­sig­keit aus dem Gewe­be in das Lymph­ge­fäß­sy­stem an. Dabei wer­den die Pump‑, Dreh- und Schöpf­grif­fe den unter­schied­li­chen Kör­per­re­gio­nen ange­passt. Schwel­lun­gen sowie dadurch beding­te Schmer­zen und Span­nungs­ge­füh­le klin­gen ab. Das Beson­de­re: Im Unter­schied zur klas­si­schen Mas­sa­ge wird bei der Lymph­drai­na­ge nicht „gekne­tet“, son­dern es wer­den sanft krei­sen­de, pum­pen­de und rhyth­mi­sche Bewe­gun­gen mit gerin­gem Druck aus­ge­führt. Dadurch wird die Trans­port­funk­ti­on des Lymph­ge­fäß­sy­stems akti­viert und die Flüs­sig­keit in die Lymph­bah­nen geleitet.

Ste­hen­de Krei­se: Mit gestreck­ten Hän­den beschreibt der The­ra­peut sanft krei­sen­de Bewe­gun­gen. Dadurch wird die Haut flä­chig ver­scho­ben und der Lymph­ab­fluss ange­regt. Dabei übt der The­ra­peut in Rich­tung des Lymph­ab­flus­ses stär­ke­ren Druck aus und schwächt die­sen in Rich­tung der Aus­gangs­po­si­ti­on wie­der ab.

Beim Pump­griff legt der The­ra­peut die Hand­flä­che auf das zu behan­deln­de Bein oder den behan­deln­den Arm des Pati­en­ten. Mit inein­an­der­grei­fen­den quer und längs gerich­te­ten Schub­be­we­gun­gen wird erst mit den Dau­men- und Fin­ger­bal­len, dann mit groß­flä­chi­gem Kon­takt der Han­din­nen­flä­che die Lym­phe in Abfluss­rich­tung „gepumpt“.

Der Dreh­griff wird an fla­chen Kör­per­ober­flä­chen wie dem Rücken ange­wandt und meist beid­hän­dig aus­ge­führt. Bei die­ser Tech­nik ver­schiebt die gan­ze Hand­flä­che sanft in kreis­för­mi­gen Bewe­gun­gen die dar­un­ter­lie­gen­de Flüs­sig­keit im Gewebe.

Schöpf­griff: Bei der spe­zi­el­len Griff­tech­nik führt der The­ra­peut erst durch einen Quer‑, dann durch einen Längs­schub mit der flä­chi­gen Hand eine schöp­fen­de Bewe­gung aus und regt so den Lymph­ab­fluss in den Bei­nen oder Armen an.

In erster Linie dient die Lymph­drai­na­ge der Ent­stau­ung und der Beschleu­ni­gung des Lymph­flus­ses – sie hat jedoch wei­te­re posi­ti­ve Effek­te: Durch die gleich­mä­ßi­gen und sanf­ten Bewe­gun­gen emp­fin­den Pati­en­ten die Behand­lung als wohl­tu­end und ent­span­nend. Und sie lin­dert auch Span­nungs­schmer­zen, die häu­fig durch die Schwel­lun­gen auftreten.

Die Lymph­drai­na­ge ist ein Bau­stein der Kom­ple­xen Phy­si­ka­li­schen Ent­stau­ungs­the­ra­pie (KPE) zur Behand­lung von Lymph­ödem­pa­ti­en­ten. Dane­ben sind Haut­pfle­ge, Kom­pres­si­on und Bewe­gung wich­ti­ge Bestand­tei­le. Nach Auf­klä­rung und Schu­lun­gen kann der Pati­ent durch Selbst­ma­nage­ment die The­ra­pie ziel­ge­rich­tet unterstützen.

Kom­pres­si­on sichert das Ergeb­nis der Lymphdrainage

Kom­pres­si­on ist wäh­rend der Ent­stau­ung (Pha­se 1 der KPE) und der Erhal­tung (Pha­se 2 der KPE) die Basis der erfolg­rei­chen Ödem­re­duk­ti­on. Wäh­rend der Ent­stau­ungs­pha­se (Pha­se 1) wird nach jeder Lymph­drai­na­ge ein Kom­pres­si­ons­ver­band ange­legt. Er för­dert den Lymph­ab­fluss und ver­hin­dert, dass das behan­del­te Bein oder der Arm wie­der anschwillt. In der zwei­ten Pha­se der Behand­lung erhal­ten die Pati­en­ten dann anstatt der Ban­da­gie­rung flach­ge­strick­te medi­zi­ni­sche Kom­pres­si­ons­strümp­fe (bei­spiels­wei­se medi­ven 550), um das Ergeb­nis der The­ra­pie zu sichern. Bewe­gung akti­viert und stei­gert den Abfluss der Lymph­flüs­sig­keit – beson­ders nach der manu­el­len Lymph­drai­na­ge und mit ange­leg­ter Kom­pres­si­ons­ver­sor­gung. In Bewe­gung regen der soge­nann­te Arbeits­druck und das feste Gewe­be des Kom­pres­si­ons­strump­fes gemein­sam mit der Mus­kel­ak­ti­vi­tät den Lymph­fluss effek­tiv an. Ob ein Spa­zier­gang, Nor­dic Wal­king, Rad­fah­ren oder mode­ra­tes Kraft­trai­ning – mit dem The­ra­peu­ten kann ein indi­vi­du­el­les Übungs­pro­gramm zusam­men­ge­stellt werden.

Lymph­drai­na­ge, Kom­pres­si­on und Bewe­gung sind wich­ti­ge Bau­stei­ne, um das Lymph­ödem zu redu­zie­ren und die Lebens­qua­li­tät zu stei­gern. Der Arzt kann bei medi­zi­ni­scher Not­wen­dig­keit Lymph­drai­na­ge und medi­zi­ni­sche Kom­pres­si­ons­strümp­fe ver­ord­nen. Der Rat­ge­ber „Stau im Gewe­be – Lymph­öde­me, Lipö­de­me“ gibt vie­le wei­te­re Infor­ma­tio­nen und kann kosten­los bei medi ange­for­dert wer­den (Tele­fon 0921 912–750, E‑Mail verbraucherservice@​medi.​de). Surf­tipp: www​.medi​.de mit Händlerfinder

Zum Hin­ter­grund: Das Lymphsystem

Das Lymph­sy­stem gehört zu unse­rem Immun­sy­stem. Es besteht aus den lympha­ti­schen Orga­nen wie Milz, Man­deln und dem Lymph­ge­fäß­sy­stem. Wie ein Netz über­zieht es den Kör­per unter der Haut und sam­melt, trans­por­tiert und fil­tert die eiweiß­rei­che Gewebs­flüs­sig­keit – die Lym­phe. Dazu zäh­len Blut­ei­wei­ße, Stoff­wech­sel- und Ent­zün­dungs­pro­duk­te. So befreit das Lymph­ge­fäß­sy­stem den Kör­per von Viren, Bak­te­ri­en und abge­stor­be­nen Zel­len. Staut sich die Lym­phe, kommt es zu Flüs­sig­keits­an­samm­lun­gen im Gewe­be – es ent­ste­hen Schwel­lun­gen, die soge­nann­ten Lymph­öde­me. Als wir­kungs­vol­le und ganz­heit­li­che The­ra­pie hat sich hier­für die Kom­ple­xe Phy­si­ka­li­sche Ent­stau­ungs­the­ra­pie bewährt und durch­ge­setzt. Ihre Bestand­tei­le sind: Haut­pfle­ge, manu­el­le Lymph­drai­na­ge, Kom­pres­si­ons­the­ra­pie, Bewe­gung und Selbstmanagement.

medi – ich fühl mich besser.

Das Unter­neh­men medi ist mit Pro­duk­ten und Ver­sor­gungs­kon­zep­ten einer der füh­ren­den Her­stel­ler medi­zi­ni­scher Hilfs­mit­tel. Welt­weit lei­sten rund 2.600 Mit­ar­bei­ter einen maß­geb­li­chen Bei­trag, dass Men­schen sich bes­ser füh­len. Die Lei­stungs­pa­let­te umfasst medi­zi­ni­sche Kom­pres­si­ons­strümp­fe, adap­ti­ve Kom­pres­si­ons­ver­sor­gun­gen, Ban­da­gen, Orthe­sen, Throm­bo­se­pro­phy­la­xe­strümp­fe, Kom­pres­si­ons­be­klei­dung und Schuh-Ein­la­gen. Dar­über hin­aus flie­ßen mehr als 65 Jah­re Erfah­rung im Bereich der Kom­pres­si­ons­tech­no­lo­gie in die Ent­wick­lung von Sport- und Fashion-Pro­duk­ten der Mar­ken CEP und ITEM m6. Das Unter­neh­men lie­fert mit einem welt­wei­ten Netz­werk aus Dis­tri­bu­teu­ren und eige­nen Nie­der­las­sun­gen in über 90 Län­der der Welt. www​.medi​.de, www​.item​-m6​.com, www​.cep​s​ports​.com