Sonn­tags­ge­dan­ken zum 6. Januar

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Die­ser Tag gilt in der Kir­che als Mis­si­ons­tag, weil die „hei­li­gen drei Köni­ge“ sym­bo­lisch für die Völ­ker ste­hen, die sich zu Jesus Chri­stus beken­nen. Dar­um kön­nen wir an die­sem Tag ande­re Religionen/​Weltanschauungen vom Evan­ge­li­um her in Fra­ge stellen:

In West­eu­ro­pa erfreut sich seit eini­ger Zeit der Bud­dhis­mus wach­sen­der Beliebt­heit. Hier ver­tritt man die Leh­re von der Wie­der­ge­burt. Aber was für eine Vor­stel­lung, das Leben mit all sei­nen Sor­gen und sei­ner Placke­rei tau­send­mal durch­ma­chen zu müs­sen! Neh­men die Bud­dhi­sten die Ein­ma­lig­keit unse­res Lebens, ja unse­re Ver­ant­wor­tung ernst genug? Was ich heu­te ver­bocke, kann ich nicht in einem spä­te­ren Leben wie­der gera­de­bie­gen. Irdi­sches Leid ist für Bud­dhi­sten Fol­ge mensch­li­cher Schuld in einer frü­he­ren Wie­der­ge­burt. Da ist man krank/​behindert und muss sich noch sagen las­sen: „Selbst schuld!“ Leid ist nach christ­li­cher Auf­fas­sung weder Stra­fe Got­tes noch eine gött­li­che Prü­fung. Viel­mehr hat Jesus die Spe­ku­la­ti­on über das War­um des Lei­dens abge­lehnt, hat das Leid als Mög­lich­keit gese­hen, dem Unglück­li­chen durch per­sön­li­che Hil­fe die Lie­be Got­tes nahe­zu­brin­gen. Er selbst hat schreck­lich lei­den müs­sen, damit uns nicht ein­mal der schlimm­ste Tod von Gott tren­nen kann. Die Bud­dhi­sten leh­nen den Glau­ben an einen per­sön­li­chen Gott ab. Doch lässt sich etwas Schö­ne­res den­ken als die Fro­he Bot­schaft, dass Gott, der Herr von Mil­li­ar­den Ster­nen, mich klei­nes Men­schen­kind unbe­dingt liebt? Die zupacken­de, den Schwa­chen zuge­wand­te Art Jesu über­zeugt mich auch mehr als das welt­ent­rück­te, doch recht ich­be­zo­ge­ne Lächeln Bud­dhas, und wir sol­len uns so wie Jesus über das Unrecht empö­ren. Die bud­dhi­sti­sche Jen­seits­vor­stel­lung (Nir­wa­na) ist über­dies recht blass. Ich bin aber gewiss, dass Chri­stus mich ins Him­mel­reich füh­ren wird. Dort tref­fe ich dann mei­ne lie­be Mut­ter wie­der und kann Gott Löcher in den Bauch fragen.

Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
  • Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
  • Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
  • Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
  • Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
  • seit­her in Neustadt/​Aisch
  • blind