Stro­ke Unit am Kli­ni­kum Forch­heim-Frän­ki­sche Schweiz könn­te Vor­bild für chi­ne­si­sche Kran­ken­häu­ser sein

Hongjun He (Deutsch-Chinesischer Technologieaustausch (DCTA) Stiftung), Dr. Lorenz Breuer (Universitätsklinikum Erlangen), Prof. Li He (West China Hospital Chengdu, Sichuan Provinz),  Dr. Barbara Willaczek, Prof. Dr. Jürgen Gschossmann. Foto: Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz

Hongjun He (Deutsch-Chi­ne­si­scher Tech­no­lo­gie­aus­tausch (DCTA) Stif­tung), Dr. Lorenz Breu­er (Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Erlan­gen), Prof. Li He (West Chi­na Hos­pi­tal Cheng­du, Sichu­an Pro­vinz), Dr. Bar­ba­ra Wil­lac­zek, Prof. Dr. Jür­gen Gschoss­mann. Foto: Kli­ni­kum Forch­heim-Frän­ki­sche Schweiz

Prof. Li He, Prä­si­den­tin der chi­ne­si­schen Schlag­an­fall­ge­sell­schaft der Pro­vinz Sichu­an, besuch­te Ende Dezem­ber das Kli­ni­kum Forch­heim, um sich über die tele­me­di­zi­ni­sche Schlag­an­fall­ver­sor­gung im Schlag­an­fall­netz­werk zu infor­mie­ren. Das Kli­ni­kum Forch­heim-Frän­ki­sche Schweiz ver­fügt als Mit­glied im Netz­werk neben der zer­ti­fi­zier­ten Tele­stro­ke Unit unter der Lei­tung von Bar­ba­ra Wil­lac­zek damit über ein erwei­ter­tes Behand­lungs­spek­trum. Im Bei­sein von Dr. Lorenz Breu­er, STE­NO-Pro­jekt­lei­ter und Ober­arzt am Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Erlan­gen, infor­mier­te sie sich über die Funk­ti­ons­wei­se der „Tele­me­di­zi­ni­schen Konsultation“.

Die Neu­ro­lo­gin Li He prak­ti­ziert am West Chi­na Hos­pi­tal der Sichu­an Uni­ver­si­tät in Cheng­du, der Pro­vinz­haupt­stadt mit 14,42 Mio. Ein­woh­nern. Das Kran­ken­haus ver­fügt über 4.300 Bet­ten, ver­sorgt Pati­en­ten im Umkreis von 100 km und ist das Zweit­be­ste in einem Ran­king der Fudan Uni­ver­si­ty. Der wis­sen­schaft­li­che und tech­no­lo­gi­sche Ein­fluss des Kran­ken­hau­ses steht an erster Stel­le in China.

Beglei­tet wur­de Prof. Li He von Hongjun He, der für die Stif­tung Deutsch-Chi­ne­si­scher Tech­no­lo­gie­aus­tausch (DCTA) in Düs­sel­dorf arbei­tet. Die Stif­tung koor­di­niert und för­dert Vor­trä­ge, Fach­ta­gun­gen, die Vor­füh­rung von neu­ar­ti­gen Behand­lungs­me­tho­den und Mate­ria­li­en und unter­stützt Koope­ra­ti­ons­pro­jek­te in bei­den Ländern.

Hon­jun He ver­gleicht Bay­ern mit Sichu­an: „Es ist dort auch ber­gig wie hier.“ In länd­li­chen, medi­zi­nisch teils unter­ver­sorg­ten Gebie­ten könn­te auch in Sichu­an mit­hil­fe der Tele­me­di­zin die räum­li­che Distanz zwi­schen Pati­en­ten und Arzt oder zwi­schen zwei Ärz­ten über­brückt wer­den. Schlag­an­fäl­le kön­nen so schnell dia­gno­sti­ziert und the­ra­piert wer­den. Bei einem Schlag­an­fall – einer plötz­li­chen Durch­blu­tungs­stö­rung im Gehirn oder einer Hirn­blu­tung – ist schnel­le und kom­pe­ten­te Hil­fe lebens­wich­tig. Durch Tele­me­di­zin wird die Exper­ti­se zum Pati­en­ten gebracht.

Schlag­an­fall-Ein­heit

Das Kli­ni­kum Forch­heim-Frän­ki­sche Schweiz ver­fügt über eine von deutsch­land­weit über 300 zer­ti­fi­zier­ten Stro­ke Units. Kon­kret han­delt es sich dabei um eine von deutsch­land­weit 13 tele­me­di­zi­nisch ver­netz­ten Stro­ke Units (Tele­stro­ke Unit). Die Stro­ke Unit-Zer­ti­fi­zie­rung und Rezer­ti­fi­zie­rung durch die Deut­sche Schlag­an­fall-Gesell­schaft (DSG) erfolgt regel­mä­ßig in drei­jäh­ri­gen Abständen.

Auf der Tele­stro­ke Unit unter der Lei­tung von Ober­ärz­tin Bar­ba­ra Wil­lac­zek, die in der Kli­nik für Inne­re Medi­zin ange­sie­delt ist, arbei­tet ein inter­dis­zi­pli­nä­res Behand­lungs­team aus Fach­ärz­ten für Inne­re Medi­zin, spe­zi­ell geschul­tem Pfle­ge­per­so­nal (Stro­ke Nur­ses), Sprach- und Schluck­the­ra­peu­ten, Ernäh­rungs­the­ra­peu­ten, Phy­sio- und Ergo­the­ra­peu­ten sowie Sozi­al­päd­ago­gin­nen. Die neu­ro­lo­gi­sche Exper­ti­se steht in Form von täg­li­chen Visi­ten eines neu­ro­lo­gi­schen Fach­arz­tes zur Ver­fü­gung. Rund um die Uhr steht dar­über hin­aus ein Exper­te aus den drei STE­NO-Zen­tren Erlan­gen, Bay­reuth und Nürn­berg via Tele­me­di­zin zur Verfügung.