Der Lan­des­sie­ger im Lei­stungs­wett­be­werb des Hand­werks kommt aus Burgebrach

Symbolbild Bildung

Indi­vi­du­el­le Pro­ble­me qua­li­fi­ziert lösen: Tobi­as Schmä­ling ist Schneid­werk­zeug­me­cha­ni­ker aus Überzeugung

Tobias Schmäling und Chef Otmar Lang

Tobi­as Schmä­ling und Chef Otmar Lang

Stan­dard­lö­sun­gen – das ist nicht die Sache von Tobi­as Schmä­ling und sei­nem Betrieb, dem Werk­zeug­her­stel­ler und der Werk­zeug­schlei­fe­rei Otmar Lang GmbH im Schön­brun­ner Orts­teil Frens­hof. Denn bei dem Schneid­werk­zeug­me­cha­ni­ker, der beim Lei­stungs­wett­be­werb des deut­schen Hand­werks (PLW) als bester baye­ri­scher Gesel­le in sei­nem Fach geglänzt hat, geht es um Son­der- und Spe­zi­al­werk­zeu­ge. Tobi­as Schmä­ling liebt es, die eige­nen oder frem­den Kon­struk­tio­nen zu ver­wirk­li­chen. „Es ist ein­fach ein tol­les Gefühl, das fer­ti­ge Teil in der Hand zu halten.“

Eigent­lich woll­te der jun­ge Mann aus Bur­ge­brach nach der Mitt­le­ren Rei­fe Infor­ma­ti­ons­elek­tri­ker wer­den. Doch irgend­wie hat das mit einer Aus­bil­dungs­stel­le nicht geklappt. Da stol­per­te Tobi­as Schmä­ling über eine Stel­len­an­zei­ge in der Zei­tung, in der die Otmar Lang GmbH Aus­zu­bil­den­de such­te. Nach einer Woche Schnup­per­prak­ti­kum war für ihn die Sache klar: „Ich woll­te Fein­werk­zeug­me­cha­ni­ker, genau­er Schneid­werk­zeug­me­cha­ni­ker wer­den.“ Trotz der mit drei­ein­halb Jah­ren doch lan­ge dau­ern­den Lehr­zeit, wie sie bei allen fein­me­cha­ni­schen Beru­fen üblich ist.

Der Aus­bil­dungs­be­ruf, der auf die Beru­fe Sche­ren­schlei­fer und Mes­ser­schmied zurück­geht, wur­de 1995 eta­bliert. Und genau in die­sem Jahr hat die Otmar Lang GmbH auch mit der Aus­bil­dung des eige­nen Nach­wuch­ses in dem Spe­zi­al­ge­biet begon­nen. „Schon damals wur­de es schwe­rer, gutes Fach­per­so­nal zu fin­den“, erin­nert sich Fir­men­grün­der und Chef Otmar Lang.

Der nach ihm benann­te Betrieb ist ein Werk­zeug­her­stel­ler und eine Werk­zeug­schlei­fe­rei für Zer­spa­nungs­werk­zeu­ge. Ein Gebiet, in dem sich vie­le Betrie­be tum­meln. „Wir stel­len aber Son­der- und Spe­zi­al­werk­zeu­ge für die metall­be­ar­bei­ten­de Indu­strie her, die nach Kun­den­wunsch indi­vi­du­ell gefer­tigt wer­den“, erklärt Lang. Im Gegen­satz zu den Gro­ßen der Bran­che, kön­ne sein Betrieb ganz indi­vi­du­ell auf jeden Kun­den­wunsch ein­ge­hen. Damit bie­tet sich den Mit­ar­bei­tern wie Tobi­as Schmä­ling eine Viel­falt, die die­ser sehr genießt. „Bei uns ist der Anspruch, indi­vi­du­el­le Pro­blem­stel­lun­gen qua­li­fi­ziert zu lösen sowie anspruchs­vol­le Auf­ga­ben und Ziel­set­zun­gen per­fekt zu rea­li­sie­ren“, erklärt Bay­erns bester Schneid­werk­zeug­me­cha­ni­ker­ge­sel­le des Jahr­gangs 2018. Die Auf­trag­ge­ber, die vor allem aus den Berei­chen Maschi­nen­bau, For­men­bau, Kunst­stoff­tech­nik oder der Auto­mo­bil­in­du­strie kom­men, schät­zen dies.

Gegrün­det wur­de das Unter­neh­men 1990 als Werk­zeug­schlei­fe­rei von Otmar und Uschi Lang mit einer kon­ven­tio­nel­len Werk­zeug­schleif­ma­schi­ne. Die Grund­idee war, die immer anspruchs­vol­ler und teu­rer wer­den­den Norm­werk­zeu­ge der Zer-spa­nungs­be­trie­be nach­zu­schlei­fen, um sie mehr­fach ein­set­zen zu kön­nen. Schon ein Jahr spä­ter sei­en bereits die ersten bei­den Mit­ar­bei­ter ein­ge­stellt und die näch­ste Maschi­ne ange­schafft wor­den. Ab 1993 stieg die Mit­ar­bei­ter­zahl kon­ti­nu­ier­lich an und ab 1995 star­te­te er die Aus­bil­dung zum Schneid­werk­zeug­me­cha­ni­ker, die inzwi­schen etwa 18 jun­ge Men­schen durch­lau­fen haben.

2007 fir­mier­te die Werk­zeug­schlei­fe­rei zur Otmar Lang GmbH um. Heu­te belie­fert der Betrieb Zer­spa­nungs­be­trie­be mit Norm und Son­der­werk­zeu­gen regio­nal, über­re­gio­nal und auch inter­na­tio­nal. Die Zahl der Mit­ar­bei­ter ist inzwi­schen auf zwölf gewach­sen. Längst haben auch alle nur denk­ba­ren neu­en Tech­no­lo­gien, wie etwa CAD-Kon­struk­ti­on, 5‑Achs-Schleif­zen­tren, CNC-Mess­ma­schi­nen, CNCRund­schleif­ma­schi­nen Ein­zug gehalten.

Erfah­rung sam­meln, Geld verdienen

Damit ist der Beruf des Schneid­werk­zeug­me­cha­ni­kers eine anspruchs­vol­le Auf­ga­be, bei der High-Tech ein­ge­setzt wird. Und die zudem viel Erfah­rung erfor­dert. Daher will der frisch gebacke­ne Lan­des­sie­ger Tobi­as Schmä­ling, der in sei­ner Frei­zeit ger­ne Tisch­ten­nis spielt, auf jeden Fall erst ein­mal in Frens­hof bei sei­nem Aus­bil­dungs­be­trieb wei­ter­ar­bei­ten. „Ich will erst ein­mal Erfah­rung sam­meln. Und Geld ver­die­nen“, sagt er. Denn einen Traum hat er sich schon erfüllt: Er hat sich ein eige­nes Auto gekauft. Lang­fri­stig strebt der erfolg­rei­che Jung-Gesel­le dann die Mei­ster­prü­fung an.