Bezirks­kli­ni­kum Ober­main: Ver­wal­tungs­rat gibt Pla­nung für Jahr­hun­dert­pro­jekt frei

Neubau des Bezirksklinikums Obermain in Kutzenberg
Neubau des Bezirksklinikums Obermain in Kutzenberg

Es ist die größ­te Bau­maß­nah­me in der Geschich­te des Bezirks Ober­fran­ken: der Neu­bau des Bezirks­kli­ni­kums Ober­main in Kut­zen­berg. Am ver­gan­ge­nen Don­ners­tag gab der Ver­wal­tungs­rat der Gesund­heits­ein­rich­tun­gen des Bezirks Ober­fran­ken (GeBO) die Pla­nun­gen zu die­sem Jahr­hun­dert­pro­jekt frei. Vor­ge­se­hen sind Inve­sti­tio­nen in Höhe von rund 143 Mil­lio­nen Euro, ver­teilt auf zwei Bauabschnitte.

Es war eine Punkt­lan­dung, die Archi­tekt Udo Lem­ke dem GeBO-Ver­wal­tungs­rat am ver­gan­ge­nen Don­ners­tag prä­sen­tier­te. Noch in die­sem Jahr müs­sen die Pla­nun­gen bei der Regie­rung von Ober­fran­ken ein­ge­reicht wer­den, um das Ziel, im näch­sten Kran­ken­haus­bau­pro­gramm berück­sich­tigt zu wer­den, zu erreichen.

„Wir ste­hen zu unse­rem Kli­nik­stand­ort in Kut­zen­berg. Die Inve­sti­tio­nen in einen Kli­nik­neu­bau sind drin­gend not­wen­dig, die Bau­sub­stanz und die Wirt­schaft­lich­keit unse­res Bezirks­kli­ni­kums Ober­main las­sen uns hier kei­ne ande­re Wahl“, eröff­ne­te Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm die Sit­zung. Gemein­sam mit GeBO-Vor­stand Kat­ja Bitt­ner erin­ner­te er an die wei­ten Wege, die auf dem weit­läu­fi­gen Gelän­de zurück­ge­legt wer­den müs­sen, und an die in die Jah­re gekom­me­nen Gebäud­lich­kei­ten. „Wir wol­len unse­rem gesetz­li­chen Ver­sor­gungs­auf­trag nach­kom­men und dafür geeig­ne­te Kli­nik­räu­me anbie­ten. Men­schen mit psy­chi­schen Erkran­kun­gen müs­sen teils län­ger in sta­tio­nä­rer Behand­lung blei­ben. Gera­de hier gilt es, ein anspre­chen­des Umfeld zu bie­ten“, unter­strich Schramm.

Auf gut 143 Mil­lio­nen Euro ist die Gesamt­bau­maß­nah­me nach aktu­el­lem Pla­nungs­stand taxiert, ver­teilt auf zwei Bau­ab­schnit­te. Der Ver­wal­tungs­rat gab die Pla­nun­gen für den ersten Bau­ab­schnitt am Don­ners­tag ein­stim­mig frei. Dort sol­len zunächst die psych­ia­tri­schen Sta­tio­nen unter­ge­bracht wer­den. In einem zwei­ten Schritt wer­den die soma­ti­schen Berei­che ergänzt.

Udo Lem­ke, der seit gut zwei Jah­ren an den Pla­nun­gen für das Jahr­hun­dert­pro­jekt arbei­tet, erläu­ter­te den teils neu­en Ver­wal­tungs­rä­ten die aktu­el­len Ent­wür­fe. Auf drei ver­schie­de­ne „Fin­ger“ (zwei für die Psych­ia­trie im ersten Bau­ab­schnitt, einen für die Soma­tik inklu­si­ve Medi­zi­ni­schem Ver­sor­gungs­zen­trum MVZ im zwei­ten Bau­ab­schnitt) sol­len die Sta­tio­nen ver­teilt wer­den. Jeder die­ser „Fin­ger“ umfasst vier sicht­ba­re Stock­wer­ke und ein Kel­ler­ge­schoss, die auf der nord­öst­li­chen Sei­te des Kran­ken­haus­are­als in den Hang hin­ein gebaut wer­den. Somit sei gewähr­lei­stet, dass alle bet­ten­füh­ren­den Sta­tio­nen mit Tages­licht ver­sorgt werden.

Die Kosten für den ersten Bau­ab­schnitt bezif­fer­te der Archi­tekt auf rund 92 Mil­lio­nen Euro. „Die Pla­nun­gen sind mit der Regie­rung von Ober­fran­ken und dem Baye­ri­schen Gesund­heits­mi­ni­ste­ri­um abge­stimmt. Ich dan­ke allen Betei­lig­ten, allen vor­an unse­rer Gesund­heits­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml für die gute Zusam­men­ar­beit“, erin­ner­te Bezirks­tags­prä­si­dent Schramm an die zahl­rei­chen Abstim­mungs­ter­mi­ne im Vor­feld. Nach ersten Schät­zun­gen wer­den der Bezirk Ober­fran­ken und sei­ne Gesund­heits­ein­rich­tun­gen für den ersten Bau­ab­schnitt wohl einen Eigen­an­teil von rund 25 Mil­lio­nen Euro auf­brin­gen müs­sen, ver­teilt auf meh­re­re Haus­halts­jah­re. Dabei sind gewis­se Bau­ko­sten­stei­ge­run­gen in den kom­men­den Jah­ren bereits ein­ge­preist. Dies ent­sprä­che einer För­der­quo­te von rund 76 Pro­zent. „Für GeBO und Bezirk sind 25 Mil­lio­nen natür­lich eine enor­me Bela­stung, aber wir ste­hen zu unse­rer Ver­ant­wor­tung gegen­über unse­ren Pati­en­ten und Mit­ar­bei­tern“, ver­deut­lich­te Bezirks­tags­prä­si­dent Schramm die Rele­vanz der größ­ten Bau­maß­nah­me in der Geschich­te des Bezirks Oberfranken.

„Wir hof­fen mit der recht­zei­ti­gen Abga­be der Pla­nungs­un­ter­la­gen den Weg zu einer Auf­nah­me in das kom­men­de Kran­ken­haus­bau­pro­gramm geeb­net zu haben“, wünsch­te sich Schramm eine zeit­na­he Behand­lung des Antrags durch den Krankenhausplanungsausschuss.

INFO:

Das Bezirks­kli­ni­kum Ober­main in Kut­zen­berg ver­fügt über 278 sta­tio­nä­re Bet­ten in den Berei­chen Psych­ia­trie, Psy­cho­the­ra­pie und Psy­cho­so­ma­tik (178 Bet­ten), Atmungs­or­ga­ne, All­er­go­lo­gie und Schlaf­me­di­zin (66 Bet­ten) und Rheu­ma­to­lo­gie (34 Bet­ten) sowie über 14 teil­sta­tio­nä­re Behand­lungs­plät­ze. Das Kran­ken­haus wur­de 1914 im Pavil­lon­stil errich­tet und seit­her mehr­fach ange­baut. Auf­grund der ver­streu­ten Bau­kör­per sind vom Pfle­ge­per­so­nal, den Pati­en­ten und der Ver­sor­gung täg­lich Weg­strecken von 113 Kilo­me­tern zurückzulegen.