Start­schuss für Fach­kol­leg „Inklu­si­on“ an der Uni­ver­si­tät Bamberg

Symbolbild Bildung

Wis­sen­schaft­li­che Kar­rie­re – trotz Beeinträchtigung

Die Beteiligten eröffnen das Fachkolleg „Inklusion an Hochschulen – gendergerecht“ an der Universität Bamberg mit Festrednerin Verena Bentele (4.v.l.). Quelle: Katharina Thoma/Universität Bamberg

Die Betei­lig­ten eröff­nen das Fach­kol­leg „Inklu­si­on an Hoch­schu­len – gen­der­ge­recht“ an der Uni­ver­si­tät Bam­berg mit Fest­red­ne­rin Vere­na Ben­tele (4.v.l.). Quel­le: Katha­ri­na Thoma/​Universität Bamberg

Etwa acht Pro­zent der Stu­die­ren­den in Deutsch­land haben laut einer Stu­die des Deut­schen Stu­den­ten­werks eine Behin­de­rung oder eine chro­ni­sche Krank­heit. „Alle Stu­die­ren­den und Leh­ren­den, also auch und gera­de Men­schen ohne Behin­de­rung, kön­nen von der Lebens­er­fah­rung, dem Durch­hal­te­ver­mö­gen, der sen­si­blen Welt­sicht und dem Mut der von Behin­de­rung betrof­fe­nen Stu­die­ren­den ler­nen“, ist sich Prof. Dr. Jörg Wol­stein sicher, Beauf­trag­ter für Stu­die­ren­de mit Beein­träch­ti­gung an der Uni­ver­si­tät Bam­berg. Als Bei­spiel nennt er einen blin­den Stu­den­ten, der mitt­ler­wei­le zur Pro­mo­ti­on nach Irland gewech­selt ist, und sich immer mit der für ihn typi­schen Leich­tig­keit ver­ab­schie­de­te: „Man sieht sich.“

Die­se Anek­do­te erzähl­te Jörg Wol­stein beim Fest­akt am 5. Dezem­ber 2018 in der AULA der Uni­ver­si­tät Bam­berg. Dort wur­de die Koope­ra­ti­on zwi­schen der Uni­ver­si­tät und dem Hil­de­gar­dis-Ver­ein im Rah­men des Fach­kol­legs „Inklu­si­on an Hoch­schu­len – gen­der­ge­recht“ eröff­net. Fest­red­ne­rin war die von Geburt an blin­de Sport­le­rin Vere­na Ben­tele, die nun VdK-Prä­si­den­tin ist. Im Sport und im Stu­di­um ist der zwölf­fa­chen Para­lym­pics-Sie­ge­rin wich­tig, dass Men­schen mit und ohne Behin­de­run­gen mit der pas­sen­den Unter­stüt­zung viel errei­chen können.

„Wir gehen davon aus, dass an einer Ein­rich­tung in der Grö­ße der Uni­ver­si­tät Bam­berg etwa 1000 Stu­die­ren­de mit Behin­de­rung oder chro­ni­schen Krank­hei­ten ein­ge­schrie­ben sind“, so Jörg Wol­stein. Für beein­träch­tig­te Stu­die­ren­de hat die Uni­ver­si­tät im Jahr 2008 die Kon­takt­stel­le Stu­di­um und Behin­de­rung ein­ge­rich­tet, die bei dem Fest­akt in der AULA ihr Jubi­lä­um fei­er­te. Uni­ver­si­täts­prä­si­dent Prof. Dr. Dr. habil. Gode­hard Rup­pert hebt her­vor, dass der gesam­ten Uni­ver­si­täts­lei­tung Inklu­si­on ein bestän­di­ges Anlie­gen ist. Seit die­sem Jahr betei­li­gen sich die Kon­takt­stel­le Stu­di­um und Behin­de­rung sowie das Frau­en­bü­ro am Fach­kol­leg „Inklu­si­on an Hoch­schu­len – gen­der­ge­recht“ des Hil­de­gar­dis-Ver­eins, das vom Bun­des­mi­ni­ste­ri­um für Bil­dung und For­schung geför­dert wird.

Die Geschäfts­füh­re­rin des Hil­de­gar­dis-Ver­eins, Bir­git Mock, schil­dert: „Unser Fach­kol­leg hat die Beson­der­heit, dass es die Hand­lungs­fel­der Inklu­si­on, Gen­der und Hoch­schu­le zusam­men­denkt und allen die Chan­ce gibt, in die­sem System die eige­nen Kom­pe­ten­zen und Stär­ken zu ent­fal­ten.“ Die Uni­ver­si­tät Bam­berg hat sich erfolg­reich um einen von fünf Modell­stand­ort­plät­zen bewor­ben und wird nun meh­re­re Maß­nah­men umset­zen, dar­un­ter Bewer­bungs­trai­nings, Work­shops und eine Vor­trags­rei­he zum The­ma Inklu­si­on an der Uni­ver­si­tät. Beson­de­res Augen­merk liegt auf dem neu­en För­der­pro­gramm „MIT“. Es unter­stützt beein­träch­tig­te Nach­wuchs­wis­sen­schaft­le­rin­nen an der Schwel­le zu einer wis­sen­schaft­li­chen Kar­rie­re mit einem Men­to­ring- und Informationsprogramm.

Den voll­stän­di­gen Arti­kel fin­den Sie unter: www​.uni​-bam​berg​.de/​n​e​w​s​/​a​r​t​i​k​e​l​/​f​a​c​h​k​o​l​l​e​g​-​i​n​k​l​u​s​i​o​n​-​n​e​u​-​2​018