Schutz­lo­ser Stei­ger­wald: Das Fäl­len der Stark­bäu­me geht weiter

Ver­bän­de for­dern nut­zungs­frei­es Schutzgebiet

Der LBV (Lan­des­bund für Vogel­schutz), der BUND Natur­schutz in Bay­ern, Green­peace Bay­ern, die Gre­gor Loui­so­der-Stif­tung und der Ver­ein Natio­nal­park Stei­ger­wald kri­ti­sie­ren zusam­men mit dem WWF Deutsch­land die aktu­ell begon­ne­nen Holz­ein­schlä­ge im Hohen Buche­nen Wald mas­siv. Nach­dem die Staats­re­gie­rung den von Ver­bän­den und der Bevöl­ke­rungs­mehr­heit im Stei­ger­wald gefor­der­ten Schutz für den Hohen Buche­nen Wald ver­sagt hat, wur­den dort ent­ge­gen der Zusa­gen der BaySF-Spit­ze zahl­rei­che dicke Bäu­me gefällt. „Jetzt ein­fach mit dem Abhol­zen der dicken Bäu­me wei­ter­zu­ma­chen, hal­ten wir für einen Skan­dal“, kri­ti­sie­ren die Ver­bän­de. Sie hal­ten an ihrer Grund­satz­for­de­rung fest im Stei­ger­wald einen Natio­nal­park ein­zu­rich­ten. Da dies die aktu­el­le Staats­re­gie­rung in die­ser Peri­ode nicht umset­zen will, for­dern die Ver­bän­de min­de­stens den Hohen Buche­nen Wald als nut­zungs­frei­es Schutz­ge­biet zu schüt­zen. Die Ver­bän­de stel­len dabei klar, dass sie zur Holz­nut­zung ste­hen, dass aber nicht genutz­te Natur­wäl­der ein inte­gra­ler Bestand­teil eines nach­hal­ti­gen Wald­nut­zungs­sy­stems sind und des­halb auch geschützt wer­den müssen.

„Wir for­dern, dass die Zusa­ge des Vor­stands­vor­sit­zen­den der Baye­ri­schen Staats­for­sten Mar­tin Neu­mey­er an den BN ein­ge­hal­ten wer­den, dass im Hohen Buche­nen Wald in die­sem Win­ter kei­ne dicken Bäu­me gefällt wer­den“, so Hubert Wei­ger, Ehren­vor­sit­zen­der des BUND Natur­schutz. „Die Ein­schlä­ge müs­sen umge­hend ein­ge­stellt werden.“

„Unse­re vie­len Mit­glie­der vor Ort sind ent­setzt, dass nun bereits zahl­rei­che dicke Bäu­me der Säge zum Opfer gefal­len sind“, so Lieb­hard Löff­ler, 1. Vor­sit­zen­der Ver­ein Natio­nal­park Stei­ger­wald. „Der Schutz der dicken Bäu­me und des Hohen Buche­nen Wal­des wäre zum Vor­teil für Mensch und Natur.“

„Wir for­dern Forst­mi­ni­ste­rin Michae­la Kani­ber als Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­de der Baye­ri­schen Staats­for­sten auf, hier ein­zu­schrei­ten und die BaySF anzu­wei­sen, im Stei­ger­wald als Mini­mal­kom­pro­miss den Hohen Buche­nen Wald zu schüt­zen“, so Vol­ker Opper­mann, Green­peace Bayern.

„Bay­ern hat eine beson­de­re Ver­ant­wor­tung für den Schutz der Buchen­wäl­der. Wir for­dern die Staats­re­gie­rung daher auf ein groß­flä­chi­ges nut­zungs­frei­es Schutz­ge­biet ein­zu­rich­ten, mit dem Bay­ern sich für ein Welt­na­tur­er­be Buchen­wäl­der bewer­ben kann“, so Hel­mut Beran, stell­ver­tre­ten­der Geschäfts­füh­rer des LBV.

„Das Ziel aus dem Koali­ti­ons­ver­trag der Baye­ri­schen Staats­re­gie­rung 10 % des Staats­wal­des als nut­zungs­frei­en Natur­wald zu schüt­zen, muss natur­schutz­fach­lich fun­diert umge­setzt wer­den“, for­dert Claus Ober­mei­er, Vor­stand der Gre­gor Loui­so­der Umwelt­stif­tung. „Der Hohe Buche­ne Wald muss als Tafel­sil­ber der Baye­ri­schen Natur dabei berück­sich­tigt und unbe­dingt geschützt werden.“

„Mit jedem Ein­schlag wird die vor 4 Jah­ren begon­ne­ne natür­li­che Wald­ent­wick­lung wie­der unter­bro­chen“, kri­ti­siert Her­mann Bösche, Vor­sit­zen­der Natur­for­schen­de Gesell­schaft Bam­berg. „Damit wird ein Natur­wald ver­hin­dert, der für den Schutz der Wald-Bio­di­ver­si­tät uner­setz­lich ist.“