Leser­brief: Bus­an­bin­dung des Bam­ber­ger Kaiser-Heinrich-Gymnasiums

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Vie­le Schü­le­rin­nen und Schü­ler, aber auch Eltern hat­ten sich gefreut, als vor gar nicht lan­ger Zeit die Busan­die­nung des Kai­ser-Hein­rich-Gym­na­si­ums (Hal­te­stel­le Matern­stra­ße) vom unse­li­gen 40-Minu­ten-Takt auf halb­stünd­lich ver­bes­sert wor­den war. Denn der Fuß­marsch vom Kaul­berg (Hal­te­stel­le Schul­platz) erscheint viel­leicht nicht über­mä­ßig weit. Doch die schwe­ren Bücher­ta­schen, wel­che vie­le zu tra­gen haben (ggf. auch noch Sport­aus­rü­stung, Musik­in­stru­ment o. a.), reg­ne­ri­sches Wet­ter sowie der unzu­rei­chen­de Win­ter­dienst im Dom­grund bzw. die bei win­ter­li­cher Glät­te anspruchs­vol­le Stei­gungs-/ Gefäll­strecke Am Knöck­lein las­sen einen kür­ze­ren Weg durch­aus erstre­bens­wert erscheinen.

Doch seit Mit­te Novem­ber ist die Ver­bin­dung auf Stun­den­takt umge­stellt – inner­städ­tisch ein „Ange­bot“, für wel­ches die Ver­ant­wort­li­chen sich nur schä­men kön­nen. Zudem fährt der aus der Stadt­mit­te kom­men­de Bus die Hal­te­stel­le zur Minu­te 50 an – wenn er pünkt­lich ist. Zur Haupt­ver­kehrs­zeit ist das nahe­zu unmög­lich. Die Schü­ler müs­sen in 10 Minu­ten noch immer meh­re­re hun­dert Meter zur Schu­le zurück­le­gen, ihre Spin­de auf­su­chen, im weit­läu­fi­gen und mehr­stöcki­gen Gebäu­de zum Unter­richts­raum gelan­gen und pünkt­lich ab 8 Uhr auf­merk­sam dem Unter­richt lauschen.

Es ver­wun­dert nicht, wenn selbst bei feucht­küh­ler Wit­te­rung meh­re­re hun­dert Fahr­rä­der auf den eigent­lich unzu­mut­ba­ren Stell­plät­zen der Schu­le zu fin­den sind (rund 700 Mäd­chen und Jun­gen besu­chen die Schu­le; vie­le, die aus dem Land­kreis anrei­sen, kön­nen nicht mit dem Rad kom­men). Trotz ungün­sti­ger Topo­gra­phie und unat­trak­ti­ver Bedin­gun­gen für das Rad­fah­ren in der Stadt radelt somit ein hoher Anteil derer, die die Wahl haben, zum Unter­richt. Eine schal­len­de­re Ohr­fei­ge kann man sich für den Anbie­ter des öffent­li­chen Nah­ver­kehrs kaum vorstellen.

Erneut zeigt sich, daß Kun­den­be­dürf­nis­se für die Ver­ant­wort­li­chen in Kom­mu­nal­po­li­tik und Ver­kehrs­be­trieb kei­ne Prio­ri­tät besit­zen. Die Kin­der und Jugend­li­chen wer­den von jung auf dar­auf geprägt, daß der Bus unat­trak­tiv ist. Eine zukunfts­fä­hi­ge Ver­kehrs­po­li­tik sieht anders aus.

Wolf­gang Bönig, Gaustadt