Kreis­um­la­ge­pro­zess: Forch­heim hat Rechts­ge­schich­te geschrieben

Bestä­tigt hat der 4. Senat des Baye­ri­schen Ver­wal­tungs­ge­richts­hofs in Mün­chen nun die Auf­he­bung des Kreis­um­la­ge­be­schei­des des Land­krei­ses Forch­heim 2014 an die Stadt Forch­heim. Bereits im Okto­ber 2017 hat­te schon das Ver­wal­tungs­ge­richt Bay­reuth in erster Instanz genau so ent­schie­den. Den­noch dräng­te das Gericht mit Blick auf die zukünf­ti­ge gemein­sa­me und fried­vol­le Zusam­men­ar­beit der bei­den Gebiets­kör­per­schaf­ten auf eine Ver­stän­di­gung. Die Stadt Forch­heim, ver­tre­ten durch Ober­bür­ger­mei­ster Dr. Uwe Kirsch­stein und Käm­me­rer Det­lef Wink­ler mit Rechts­an­walt Dr. Die­ter Mronz, sicher­te im Ver­hand­lungs­ver­lauf zu, eine sol­che Ver­stän­di­gung im Stadt­rat bera­ten und umfas­send prü­fen zu lassen.

In den ent­spre­chen­den Fach­krei­sen hat­te schon das Urteil des VG Bay­reuth vom 10.10.2017, das den Kreis­um­la­ge­be­scheid von 2014 auf­hob, für Auf­se­hen gesorgt. So waren zur Beru­fungs­ver­hand­lung nicht nur die Ver­tre­ter des Land­krei­ses um Land­rat Dr. Her­mann Ulm und die Ver­tre­ter der Stadt Forch­heim um Ober­bür­ger­mei­ster Dr. Kirsch­stein erschie­nen, son­dern auch Ver­tre­ter des baye­ri­schen Innen- und Finanz­mi­ni­ste­ri­ums, der Lan­des­an­walt­schaft und der kom­mu­na­len Spit­zen­ver­bän­de. Der Senat atte­stier­te der Stadt Forch­heim, dass sie mit ihrer rich­tungs­wei­sen­den Kla­ge ent­schei­dend zur „Rechts­fort­bil­dung in Bay­ern bei­getra­gen“ habe.

Span­nend blieb die Ver­hand­lung in Mün­chen bis zum Schluss: Aus Sicht der Stadt Forch­heim mach­te das Gericht deut­lich, dass für die Fest­set­zung einer Kreis­um­la­ge neben der Erfas­sung von Haus­halts­da­ten auch eine Betei­li­gung der ein­zel­nen betrof­fe­nen Gemein­den am Ver­fah­ren not­wen­dig sei. Inso­weit sei der Bescheid von 2014 feh­ler­haft und müs­se letzt­lich auf­ge­ho­ben werden.

Trotz­dem sei auch bei einer ange­nom­me­nen Rück­zah­lung klar, so der BayVGH, dass die Stadt Forch­heim die 14,2 Mil­lio­nen Kreis­um­la­ge auf Dau­er nicht wür­de behal­ten dür­fen. Der Land­kreis kön­ne auf jeden Fall die­ses Geld durch einen neu­en Bescheid – zumin­dest zum aller­größ­ten Teil – zurück­ho­len. Des­we­gen zeig­ten sich die Betei­lig­ten letzt­lich dazu bereit, den Auf­trag zu einer güt­li­chen Eini­gung mit nach Hau­se zu nehmen.

Das letz­te Wort haben jetzt die Gre­mi­en: Kreis­tag und Stadtrat.