Bür­ger­en­er­gie­preis für Ober­fran­kens Energie-Vorbilder

Das sind die ober­frän­ki­schen Preis­trä­ger 2018: Das Bay­ern­werk hat am Mon­tag in Bay­reuth den mit Unter­stüt­zung der Regie­rung von Ober­fran­ken ins Leben geru­fe­nen Bür­ger­en­er­gie­preis vergeben.

Bereits zum fünf­ten Mal hat das Bay­ern­werk am Mon­tag, 19. Novem­ber, im Rah­men einer abend­li­chen Fest­ver­an­stal­tung den mit Unter­stüt­zung der Regie­rung von Ober­fran­ken ins Leben geru­fe­nen Bür­ger­en­er­gie­preis Ober­fran­ken ver­ge­ben. Der Preis ist mit ins­ge­samt 10.000 Euro dotiert. Die dies­jäh­ri­gen Preis­trä­ger aus Ahorn im Land­kreis Coburg, Bad Ber­neck im Land­kreis Bay­reuth und Eggols­heim im Land­kreis Forch­heim haben die Aus­zeich­nung am Mon­tag­abend in den Räum­lich­kei­ten der Regie­rung von Ober­fran­ken in Bay­reuth entgegengenommen.

Die Gewin­ner des Bür­ger­en­er­gie­prei­ses Ober­fran­ken 2018 sind mit Begrün­dung der Jury:

För­der­zen­trum Mau­ri­ti­us­schu­le, Ahorn, Land­kreis Coburg,
Pro­jekt: „Klei­ne Schrit­te zum Klimaschutz“,
Preis­geld: 3.000 Euro

Eine Woche lang beschäf­tig­ten sich die Schü­le­rin­nen und Schü­ler der Mau­ri­ti­us­schu­le mit Zukunfts­the­men wie Kli­ma­wan­del, Erneu­er­ba­re Ener­gien und Pla­stik­ver­mei­dung. Rund 70 Schü­ler der För­der­schu­le erkun­de­ten mit ihren Lehr­kräf­ten, einem Umwelt­in­ge­nieur und der Kli­ma­schutz­ma­na­ge­rin anläss­lich einer Ener­gie­wan­de­rung eine Wind­an­la­ge, ein Was­ser­kraft­werk sowie eine gro­ße Pho­to­vol­ta­ik­an­la­ge. Auf anschau­li­che Wei­se wur­de den Schü­le­rin­nen und Schü­lern gezeigt, dass Strom mit­hil­fe von erneu­er­ba­ren Ener­gien erzeugt wer­den kann, so die Jury in ihrer Begrün­dung. Wei­te­re Pro­jek­te und Expe­ri­men­te rund um das The­ma Kli­ma­schutz sowie die Beschäf­ti­gung mit den Risi­ken und Pro­ble­men des Pla­stik­kon­sums sowie der Besuch bei einem Imker run­de­ten die Pro­jekt­wo­che ab. Nicht nur bei den Eltern, son­dern auch im Leh­rer­zim­mer wird ver­stärkt auf nach­hal­ti­gen und umwelt­freund­li­chen Ein­satz von Lebens­mit­teln und Ver­packungs­mög­lich­kei­ten im All­tag geach­tet. Die Jury meint: „Mit die­sem Pro­jekt hat die Schul­fa­mi­lie einen Weg gefun­den, eigen­stän­dig und aktiv einen Bei­trag zum Umwelt- und Kli­ma­schutz zu lei­sten und schafft damit ein wirk­li­ches Aushängeschild.“

För­der­ver­ein Umwelt­sta­ti­on Lias-Gru­be e.V., Markt Eggols­heim, Land­kreis Forchheim,
Pro­jekt: „Auf die Dau­er hilft nur Kinderpower“,
Preis­geld: 4.000 Euro

Der För­der­ver­ein Umwelt­sta­ti­on Lias-Gru­be beschäf­tigt sich seit vie­len Jah­ren mit den The­men Ener­gie und Kli­ma. Ziel des Pro­jek­tes ist es, bei Kin­dern und Jugend­li­chen einen bewuss­ten und ver­ant­wor­tungs­vol­len Umgang mit den zur Ver­fü­gung ste­hen­den Res­sour­cen als Lebens­grund­la­ge für die Hei­mat anzu­sto­ßen. Nach Mei­nung der Jury wer­den den Kin­dern und Jugend­li­chen auf anschau­li­che Wei­se vie­le unter­schied­li­che und indi­vi­du­el­le Zugän­ge zu den The­men Ener­gie und Kli­ma, sowie zu Lebens­sti­len und Kon­sum ver­mit­telt. An bestehen­des Wis­sen wird ange­knüpft und fun­dier­tes Fach­wis­sen kind­ge­recht wei­ter­ge­ge­ben. Ener­gie und Kli­ma­wan­del wer­den in Bezug zu sowohl Mensch, Land­schaft und Hei­mat­ge­mein­de als auch zu Tra­di­ti­on und Kul­tur gesetzt. Das Pro­jekt wird an Schu­len, Kin­der­gär­ten und ande­ren Bil­dungs­ein­rich­tun­gen in Eggols­heim und den Nach­bar­ge­mein­den ange­bo­ten. Allen Teil­neh­mern bie­tet das Pro­jekt unter­schied­li­che und indi­vi­du­el­le Zugän­ge zu den öko­lo­gi­schen, öko­no­mi­schen, kul­tu­rel­len und sozia­len Dimen­sio­nen anhand der The­men Ener­gie und Kli­ma­wan­del und wird des­halb als Leucht­turm- und Vor­zei­ge­pro­jekt mit dem Bür­ger­en­er­gie­preis Ober­fran­ken ausgezeichnet.

Horst Fried­rich, Bad Ber­neck, Land­kreis Bayreuth,
Pro­jekt: „Was­ser­kraft­an­la­ge Bärn­reu­ther Graben“,
Preis­geld: 3.000 Euro

Mit viel Idea­lis­mus hat Horst Fried­rich nach Mei­nung der Jury sei­ne Idee einer eige­nen Was­ser­kraft­an­la­ge in Bad Ber­neck umge­setzt. Moti­viert durch frü­her bestehen­de Was­ser­kraft­an­la­gen im Ort, hat Horst Fried­rich im Jahr 2014 die Gele­gen­heit genutzt. Er ließ wäh­rend Stra­ßen- und Kanal­sa­nie­rungs­maß­nah­men ein Druck­rohr für sei­ne Was­ser­kraft­an­la­ge mit ver­le­gen. Eine wich­ti­ge Vor­aus­set­zung für die Umset­zung der Bau­maß­nah­me wur­de vor­ab durch die Ertei­lung des neu­en Was­ser­rechts ermög­licht. Die Fer­tig­stel­lung der Anla­ge erfolgt im Herbst 2016. Inzwi­schen kön­nen Schul­klas­sen und Inter­es­sier­te die Anla­ge besich­ti­gen. Schau­ta­feln sol­len künf­tig Tou­ri­sten und auch Ein­woh­nern die Erzeu­gung von Strom bild­lich zei­gen. Horst Fried­rich sieht den Bau der Was­ser­kraft­an­la­ge als sei­nen per­sön­li­chen Bei­trag zur Ener­gie­wen­de, denn wirt­schaft­lich ren­ta­bel lässt sich die Anla­ge nicht betrei­ben. Ihm ist es laut Jury-Urteil viel­mehr gelun­gen, ein Lehr- und Vor­zei­ge­pro­jekt zu ent­wickeln, das öko­lo­gi­sche Vor­tei­le ver­bin­det und einen ech­ten Mehr­wert für die Regi­on schafft.
Pro­jek­te mit Vorbildwirkung

„Die Ener­gie­wen­de kann nicht allein von Poli­tik und Wirt­schaft zum Erfolg geführt wer­den. Wir brau­chen Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, die mit ihren Pro­jek­ten und Initia­ti­ven Vor­bil­der sind“, sag­te Ingo Schroers, Lei­ter Kom­mu­nal­ma­nage­ment Bay­ern­werk Netz GmbH, bei der Ver­lei­hung des Bür­ger­en­er­gie­prei­ses Ober­fran­ken in Bay­reuth. Die The­men Öko­lo­gie und Ener­gie­zu­kunft wür­den jeden ange­hen. Um die Ener­gie­wen­de zum Erfolg zu füh­ren, sei­en der Ein­satz und die Akzep­tanz der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger maß­geb­lich. „Die Gewin­ner des Bür­ger­en­er­gie­prei­ses sind wich­ti­ge Weg­be­rei­ter, um Ver­ständ­nis und in der gesam­ten Gesell­schaft eine brei­te Akzep­tanz für Inno­va­ti­on und Tech­no­lo­gie zu errei­chen“, erklär­te Ingo Schroers.

Regie­rungs­vi­ze­prä­si­dent Tho­mas Engel begrüß­te die Ziel­rich­tung des Bür­ger­en­er­gie­prei­ses, Akteu­re der Ener­gie­wen­de vor Ort aus­zu­zeich­nen. „Jeder kann im Bereich Kli­ma­schutz und Ener­gie­wen­de etwas tun“, beton­te Engel. Hier­bei sei­en gute und erfolg­rei­che Pro­jek­te mit Vor­bild­cha­rak­ter beson­ders wich­tig. „Sie schaf­fen Anrei­ze für ande­re, sich auch für Ener­gie­ein­spa­rung, Ener­gie­ef­fi­zi­enz und erneu­er­ba­re Ener­gien ein­zu­set­zen“, so der Regie­rungs­vi­ze­prä­si­dent. „Mein Dank gilt daher allen Preis­trä­gern für ihr gro­ßes Enga­ge­ment. Beson­ders freue ich mich in die­sem Jahr über die Schul­pro­jek­te. Sie zei­gen, dass sich in Ober­fran­ken bereits die Kin­der und Jugend­li­chen mit die­sen wich­ti­gen Zukunfts­the­men auseinandersetzen.“

Mit dem Bür­ger­en­er­gie­preis wird das Enga­ge­ment von Pri­vat­per­so­nen, Ver­ei­nen, Schu­len und ande­ren nicht­ge­werb­li­chen Grup­pie­run­gen aus­ge­zeich­net. Der Preis wird in den fünf baye­ri­schen Regie­rungs­be­zir­ken Ober­fran­ken, Ober­pfalz, Ober­bay­ern, Unter­fran­ken, und Nie­der­bay­ern verliehen.

Alle Preis­trä­ger des Bür­ger­en­er­gie­prei­ses Ober­fran­ken wer­den im You­Tube-Kanal des Bay­ern­werks mit kur­zen Vide­os vor­ge­stellt. Der Bür­ger­en­er­gie­preis Ober­fran­ken wird im näch­sten Jahr fort­ge­setzt. Bewer­bun­gen kön­nen ab sofort wie­der beim Bay­ern­werk ein­ge­reicht wer­den. Mehr Infos unter www​.bay​ern​werk​.de/​b​u​e​r​g​e​r​e​n​e​r​g​i​e​p​r​eis