Pres­se­mit­tei­lung des BUND Natur­schutz: Bür­ger­ent­scheid in Bamberg

Geplan­tes Gewer­be­ge­biet im Haupts­moor­wald bei Bamberg

Ober­frän­ki­sche Natur­schüt­zer rufen dazu auf, beim Bür­ger­ent­scheid in Bam­berg für den Wald zu stim­men – Reso­lu­ti­on vom Herbst­tref­fen am 7.11.18 in Strullendorf

Die Ver­tre­te­rIn­nen 17.725 BN-Mit­glie­dern aus Ober­fran­ken tra­fen sich am 7. Novem­ber 2018 in Strul­len­dorf zu ihrer Herbst­ta­gung. Dort beschlos­sen sie eine Reso­lu­ti­on, mit der sie die wahl­be­rech­tig­ten Bam­ber­gin­nen und Bam­ber­ger bit­ten, beim Bür­ger­ent­scheid am 18.11.18 abzu­stim­men und das Gewer­be­ge­biet im Haupts­moor­wald abzulehnen.

Richard Mer­gner, der Vor­sit­zen­de des mit 230.000 Mit­glie­dern und För­de­rern größ­ten Natur­schutz­ver­bands in Bay­ern, hat­te den ein­stim­mi­gen Beschluss her­bei­ge­führt: „Wir haben in Bay­ern und gera­de auch in Ober­fran­ken einen hohen Flä­chen­fraß. Den müs­sen wir been­den. Bam­berg hat mit dem Abzug der US-Armee über hun­dert­fünf­zig Hekt­ar Kaser­nen und Mili­tär­flä­chen frei­be­kom­men, wovon zwar ein gro­ßer Teil bereits wie­der genutzt wird, wo aber immer noch Poten­tia­le schlum­mern. In die­ser Situa­ti­on den wert­vol­len Wald zu opfern hal­ten wir ange­sichts der Kli­ma­ka­ta­stro­phe und der küh­len­den Wir­kung des Wal­des für die Stadt für völ­lig verfehlt.“

Die Reso­lu­ti­on im Wortlaut

„Die Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter der neun ober­frän­ki­schen Kreis- und der 75 Orts­grup­pen unter­stüt­zen bei ihrer Herbst­ta­gung in Strul­len­dorf die BN-Kreis­grup­pe Bam­berg und die Bür­ger­initia­ti­ve für den Haupts­moor­wald in ihrem Bemü­hen, den bedroh­ten Wald bei Bam­berg zu retten.

Eine wei­te­re Ver­klei­ne­rung und eine wei­te­re Zer­stücke­lung des Wal­des durch das geplan­te, gut 70 Hekt­ar gro­ße Gewer­be­ge­biet wür­den den Erho­lungs­wald emp­find­lich beein­träch­ti­gen und Lebens­räu­me von Fle­der­mäu­sen, Amphi­bi­en und Rep­ti­li­en zer­stö­ren. Dies leh­nen wir ab.

Der Wald ist gera­de in Zei­ten des Kli­ma­wan­dels als natür­li­che Kli­ma­an­la­ge für die von Hit­ze geplag­te Stadt Bam­berg unverzichtbar.

Wir bit­ten alle wahl­be­rech­tig­ten Bür­ge­rin­nen und Bür­ger aus Bam­berg, sich am Bür­ger­ent­scheid am 18. Novem­ber 2018 zu betei­li­gen. Dabei soll­ten Sie beim Bür­ger­be­geh­ren „Für den Haupts­moor­wald“ mit Ja, beim Rats­be­geh­ren mit Nein und bei der Stich­fra­ge mit „Für den Haupts­moor­wald“ stimmen.

Wir sind zuver­sicht­lich, dass es einen ver­nünf­ti­gen Aus­gleich der Wirt­schafts- und der Wald­schutz­in­ter­es­sen geben kann. Eine Bebau­ung auf solch gro­ßer Wald­flä­che ist aber nicht akzeptabel.

Gez. Richard Mer­gner, BN-Lan­des­vor­sit­zen­der

BN in Oberfranken

Der BUND Natur­schutz in Bay­ern e.V. hat in Ober­fran­ken 17.725 Mit­glie­der und För­de­rer (Stand 12/2017), die in neun Kreis- und 75 Orts­grup­pen orga­ni­siert sind. Im Jahr 2017 stieg die Zahl der Mit­glie­der und För­de­rer um 4,2% gegen­über dem Vor­jahr und auch für 2018 wird ein star­kes Wachs­tum erwartet.

Der BUND Natur­schutz ist ehren­amt­lich tätig und finan­ziert sich durch Mit­glieds­bei­trä­ge und Spen­den. Er setzt sich für den umfas­sen­den Schutz der Natur und der Umwelt und eine nach­hal­tig umwelt­ge­rech­te Ent­wick­lung in Bay­ern ein.