„So macht mich Bam­berg zur Welt­bür­ge­rin“: Dr. Tan­ja Kin­kel erhält „E.T.A.-Hoffmann-Preis 2018“

2. Bürgermeister Dr. Christian Lange, Dr. Tanja Kinkel, Oberbürgermeister Andreas Starke

2. Bür­ger­mei­ster Dr. Chri­sti­an Lan­ge, Dr. Tan­ja Kin­kel, Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Starke

Die Stadt Bam­berg hat der Best­sel­ler­au­torin Dr. Tan­ja Kin­kel den „E.T.A.-Hoffmann-Preis 2018“ ver­lie­hen. Fest­lich umrahmt von der ihr eng ver­bun­de­nen Capel­la Anti­qua Bam­ber­gen­sis, die mit ihrer histo­ri­schen Musik den pas­sen­den „Sound­track“ zur Preis­ver­lei­hung schuf, erklär­te die in Bam­berg gebo­re­ne und seit vie­len Jah­ren in Mün­chen leben­de Star­au­torin und Bot­schaf­te­rin der Welt­kul­tur­er­be­stadt, ein­mal mehr ihre unver­brüch­li­che Lie­be zu Bam­berg. Ihr hand­schrift­li­cher Ein­trag ins gol­de­ne Buch gleicht einer Lie­bes­er­klä­rung: „Wer die hei­mat­li­chen Ber­ge nicht liebt kann auch die frem­den Täler nicht lie­ben. So macht mich Bam­berg zur Weltbürgerin.“

Dr. Tan­ja Kin­kel ist ein Lite­ra­tur-Star mit einem unbän­di­gen Drang immer neue Geschich­ten und Wel­ten zu recher­chie­ren und zu erschaf­fen, einem Hang zu Sci­ence-Fic­tion, zu „Star Treck“, „Herr der Rin­ge“ und „Game of Thro­nes“ und mit einem aus­ge­präg­ten sozia­len Gewis­sen. Ihr bis heu­te wich­tig­stes Her­zens-Pro­jekt: Gemein­sam mit ihrer Fami­lie und eini­gen Freun­den grün­de­te die Autorin bereits Anfang der 1990er Jah­re die Hilfs­or­ga­ni­sa­ti­on „Brot und Bücher“.

Ihre Kar­rie­re fing bereits mit 19 Jah­ren, mit einem Roman über Lord Byron an. Als Erst­lings­werk mit gleich mehr als 40.000 ver­kauf­ten Exem­pla­ren wur­de sie so schnell in den Lite­ra­tur­him­mel kata­pul­tiert. Wenig spä­ter schrieb sie „Die Löwin von Aqui­ta­ni­en“ – über Eleo­no­re, die Frau des eng­li­schen Königs Hein­rich II., Mut­ter von König Löwen­herz und eine der schön­sten, klüg­sten und macht­hung­rig­sten Frau­en ihrer Zeit. Erneut kauf­ten Zehn­tau­sen­de den Histo­ri­en­wäl­zer. Nach Byron und Eleo­no­re folg­ten in dich­ter Fol­ge ein Roman über die Fug­ger („Die Pup­pen­spie­ler“- unlängst als gro­ße Weih­nachts­mi­ni­se­rie ver­filmt), einen über das Ende der Mau­ren­herr­schaft in Anda­lu­si­en („Mond­laub“) und einen über Kar­di­nal Riche­lieu („Die Schat­ten von La Rochel­le“). Heu­te sind es rund 20 Roma­ne, zudem hat Tan­ja Kin­kel Jugend­bü­cher, Thea­ter­stücke, Essays und Kurz­ge­schich­ten verfasst.

Roman­schrei­ben ist bei Tan­ja Kin­kel Schwerst­ar­beit. Auf die Idee fol­gen bei ihr stets die Recher­chen. In Biblio­the­ken wühlt sie sich durch Brie­fe, Nach­läs­se, Auto­bio­gra­phien, Geschichts­bü­cher, oft ein bis zwei Jah­re lang. Und manch­mal setzt sie sich auch wochen­lang in eine Jur­te in der Mon­go­lei wie wäh­rend der Recher­che­ar­beit für Man­duchai. Das Schrei­ben jedoch geht ihr dann leicht von der Hand. Die Leser dan­ken ihr die Sorg­falt und ihre Begei­ste­rung mit mil­lio­nen­fach ver­kauf­ten Büchern.

Gebo­ren wur­de Tan­ja Kin­kel 1969 in Bam­berg. Sie ist Mit­glied im Prä­si­di­um des deut­schen Able­gers der inter­na­tio­na­len Schrift­stel­ler­ver­ei­ni­gung PEN. Und sie ist Schirm­her­rin des Bam­ber­ger Lite­ra­tur­fe­sti­vals Bam­lit. Ihre Dank­re­de schloss sie mit den Wor­ten: „Prei­se sind für uns Autoren vor allem eines: ein Ansporn, wei­ter zu machen. Im Reich der Fan­ta­sie genau­so wie in der Rea­li­tät, zwei Wel­ten, die ein­an­der drin­gend nötig haben. Schrift­stel­le­rin zu sein betrach­te ich als mei­nen Rei­se­pass zwi­schen Ihnen, und ver­spre­che Ihnen, nie auf­zu­hö­ren, für bei­de Wel­ten unter­wegs zu sein.“

Hin­ter­grund

Die Kul­tur­preis­ju­ry begrün­de­te ihr Ent­schei­dung wie folgt: „Die 1969 in Bam­berg gebo­re­ne Schrift­stel­le­rin Tan­ja Kin­kel begei­stert durch ihr lite­ra­ri­sches Schaf­fen seit Jah­ren eine gro­ße Leser­schaft im deutsch­spra­chi­gen Raum und dar­über hin­aus. Zum Spek­trum ihres Werks gehö­ren histo­ri­sche Roma­ne, Fan­ta­sy-Roma­ne, Thril­ler, Kin­der­bü­cher und vie­les mehr. Als pro­mo­vier­te Lite­ra­tur­wis­sen­schaft­le­rin ver­steht sie es, ihre lite­ra­ri­schen Ent­deckungs­rei­sen in fer­ne Zei­ten und Wel­ten mit gründ­li­chen Recher­chen zu ver­bin­den. Zugleich stellt sie sich immer wie­der den bren­nen­den Fra­gen der Gegen­wart. Neben ihrem ein­drucks­vol­len und viel­stim­mi­gen lite­ra­ri­schen Werk, das längst in zahl­rei­che Spra­chen über­setzt wur­de, hat Tan­ja Kin­kel sich auch kul­tur­po­li­tisch enga­giert: u. a. durch die Grün­dung der Kin­der­hilfs­or­ga­ni­sa­ti­on „Brot und Bücher e.V.“ vor mehr als 25 Jah­ren oder durch ihr Enga­ge­ment für das Bam­ber­ger Lite­ra­tur­fe­sti­val Bam­Lit. Als Prä­si­di­ums­mit­glied des PEN-Clubs Deutsch­land gelang es ihr im Jahr 2016, die Jah­res­ta­gung des PEN-Clubs in ihre Hei­mat­stadt Bam­berg zu holen. Ihre viel­fäl­ti­ge lite­ra­ri­sche und lite­ra­tur­ver­mit­teln­de Tätig­keit wird dem künst­le­ri­schen Anspruch, der mit dem Namen E.T.A. Hoff­mann ver­bun­den ist, in jeder Hin­sicht gerecht.“

Gemäß der Kul­tur­preis­sat­zung der Stadt Bam­berg in der Fas­sung vom 8. Novem­ber 2001, geän­dert am 29. Novem­ber 2007, wird der mit 6.000 € dotier­te Kul­tur­preis der Stadt Bam­berg im Jahr 2018 als „E.T.A.-Hoffmann-Preis“ verliehen.

Die Ver­lei­hung des „E.T.A.-Hoffmann-Preises“ erfolgt an natür­li­che oder juri­sti­sche Per­so­nen oder an Grup­pen, die sich durch ihr lite­ra­ri­sches, musi­ka­li­sches, bild­ne­ri­sches oder son­sti­ges künst­le­ri­sches Schaf­fen und Wir­ken ver­dient gemacht haben und dem künst­le­ri­schen Anspruch, der mit dem Namen E.T.A.-Hoffmann ver­bun­den ist, gerecht wer­den. Gemäß § 5 Abs. 1 der Kul­tur­preis­sat­zung kann der Preis im Gan­zen oder in Teil­be­trä­gen ver­ge­ben werden.

Über die Ver­lei­hung des Prei­ses ent­schei­det eine Jury, die aus dem Kul­tur­re­fe­ren­ten der Stadt Bam­berg sowie fünf Sach­ver­stän­di­gen besteht. Die Sach­ver­stän­di­gen wur­den vom Stadt­rat mit Beschluss vom 24. Sep­tem­ber 2014 auf die Dau­er einer Sit­zungs­pe­ri­ode beru­fen. Der­zeit gehö­ren der Jury neben Bür­ger­mei­ster Dr. Lan­ge als Vor­sit­zen­dem auch Nora-Euge­nie Gom­rin­ger, Dr. Bar­ba­ra Kah­le, Andrea Palet­ta, Prof. Dr. Fried­helm Marx sowie Ger­hard Schlöt­zer an.