Erz­bi­schof Schick: „Wir brau­chen eine Reform der Intention“

Symbolbild Religion

Pre­digt in Herolds­bach: Bei not­wen­di­gen Refor­men die Welt­kir­che immer im Blick behalten

Erz­bi­schof Lud­wig Schick ruft dazu auf, bei den not­wen­di­gen Refor­men in der Kir­che zuerst an die Inten­ti­on und dann an die Insti­tu­ti­on zu den­ken. „Kir­che ist nicht Insti­tu­ti­on, son­dern Gemein­schaft von Men­schen, die die glei­che Inten­ti­on haben“, sag­te Schick am Sonn­tag in einer Pre­digt an der Mari­en­ge­bets­stät­te in Herolds­bach, wo der­zeit eine Reli­quie der hei­li­gen Ber­na­dette Sou­bi­rou, der Sehe­rin von Lour­des, ver­ehrt wird.

„Wir brau­chen eine stän­di­ge Reform der Inten­ti­on“, füg­te der Erz­bi­schof hin­zu. „Die Inten­ti­on des Chri­sten besteht dar­in, aus dem Erbar­men Jesu zu leben und ihm in Wort und Tat zu fol­gen. Die Gefolg­schaft Jesu meint, sich den Armen, den Kran­ken, den Blin­den, den Lah­men, all denen, die Hil­fe und Bei­stand brau­chen, zuzu­wen­den“, so Schick. „So wird Kir­che eine leben­di­ge Gemein­schaft und befreit sich davon, ver­kru­ste­te, ver­schlos­se­ne Insti­tu­ti­on zu wer­den, die um sich sel­ber kreist, die sich zu erhal­ten trach­tet und sie für sich sel­ber ausnutzt.“

Bei den nöti­gen Refor­men müs­se auch die Welt­kir­che im Blick behal­ten wer­den, sag­te Schick, der auch Welt­kir­che-Bischof der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz ist, und wies auf den Welt­mis­si­ons­sonn­tag hin. Wäh­rend in Euro­pa und Ame­ri­ka der­zeit vor allem Maß­nah­men gegen sexu­el­len Miss­brauch sowie Miss­brauch von Geld und Macht gefor­dert sei­en, gehe es bei den jun­gen Kir­chen in Asi­en und Afri­ka mehr um Gerech­tig­keit beim Aus­gleich der finan­zi­el­len Res­sour­cen für Ent­wick­lung, etwa bei Schu­len, Aus­bil­dung und Kir­chen­bau­ten sowie die Besei­ti­gung von Flucht­ur­sa­chen und die Aus­beu­tung von Kin­dern und Jugend­li­chen. „Wir dür­fen nicht die einen Reform­be­mü­hun­gen gegen die ande­ren aus­spie­len, son­dern müs­sen uns fra­gen, wie wir die nöti­gen Refor­men in der Kir­che hin­be­kom­men, die letzt­lich allen die­nen“, sag­te Schick. Die Erneue­rung der Inten­ti­on sei dabei unabdingbar.