EU-Pro­jekt der Uni­ver­si­tät Bay­reuth für den natur­wis­sen­schaft­li­chen Unter­richt abgeschlossen

Symbolbild Bildung

Kunst + MINT = Lernerfolg

Kunst und Natur­wis­sen­schaft haben – zumin­dest an den Schu­len hier­zu­lan­de – wenig mit­ein­an­der zu tun. Dass es aber auch ganz anders geht und dass die Begei­ste­rung für MINT-Fächer und die Lern­erfol­ge dar­in deut­lich stei­gen, wenn zum Bei­spiel Kunst ins Boot geholt wird, zeigt das EU-Pro­jekt ‚Crea­ti­ons‘. Es wird getra­gen von 16 Part­nern in ganz Euro­pa und von der Uni­ver­si­tät Bay­reuth koor­di­niert. In der kom­men­den Woche fei­ert es sei­nen Abschluss in Athen. Emp­feh­lun­gen für die Bil­dungs­po­li­tik inklusive.

Ein wich­ti­ges Ergeb­nis von ‚Crea­ti­ons‘: Sobald jun­ge Men­schen sel­ber etwas tun kön­nen, also bei ‚Hands-on-Auf­ga­ben‘ sel­ber aktiv wer­den, oder wenn die Lern­räu­me durch neue Medi­en för­dernd gestal­tet wer­den, steigt die Begei­ste­rung für MINT. Aug­men­ted oder Vir­tu­al Rea­li­ty bie­ten da uner­schöpf­li­che Mög­lich­keit. „Aber man muss vor­sich­tig sein“, betont Prof. Bogner: „Es muss eine aus­ge­wo­ge­nen Mischung zwi­schen Theo­rie, VR/AR und Hands-on sein, damit der Lern­erfolg gewähr­lei­stet ist.“ Dar­über hin­aus stel­len die For­scher fest: Inter­dis­zi­pli­na­ri­tät ist ein sehr guter Weg zum Erfolg, wie zum Bei­spiel die Mischung von Kunst und Mathe­ma­tik: „Wie in unse­rer eige­nen For­schung an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth auch, so könn­te in der Schu­le fächer­über­grei­fend unter­rich­tet und gear­bei­tet wer­den. Dann ist das Inter­es­se brei­ter, viel­fäl­ti­ger, inno­va­ti­ver, und die Ergeb­nis­se sind viel­ver­spre­chen­der“, sagt Bogner. Die empi­ri­schen Erkennt­nis­se aus ‚Crea­ti­ons‘ sind nicht nur in Fach­jour­na­len ver­öf­fent­licht, auch die EU-Ver­ant­wort­li­chen und die natio­na­len Bil­dungs­po­li­ti­ker sol­len davon profitieren.

Die Uni­ver­si­tät Bay­reuth ist mitt­ler­wei­le einer der wich­tig­sten Orte für die Ent­wick­lung inno­va­ti­ver Lehr-/Lern­for­ma­te in Bay­ern. In den ver­gan­ge­nen 15 Jah­ren wur­den gut 20 EU-Pro­jek­te zum The­ma allein vom Lehr­stuhl Didak­tik der Bio­lo­gie ein­ge­wor­ben und orga­ni­siert. Eines geht in die­sen Tagen mit einer Abschluss­kon­fe­renz in Athen zu Ende: ‚Crea­ti­ons‘. Sein Ziel: „Making Sci­ence Edu­ca­ti­on and Care­ers attrac­ti­ve for young Peo­p­le“. So lau­te­te die Aus­schrei­bung der EU vor vier Jah­ren. Prof. Dr. Franz X. Bogner, Inha­ber des Lehr­stuhls Didak­tik der Bio­lo­gie an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth, hat seit­her mit Part­nern aus 16 Län­dern, von Mal­ta bis Nor­we­gen und Finn­land, von Eng­land bis Rumä­ni­en und Grie­chen­land, „dar­an gear­bei­tet, wie wir jun­ge Men­schen, Mäd­chen wie Jun­gen, mehr für MINT begei­stern kön­nen“, so Bogner. Was dabei her­aus­kam, zeigt eine Abschluss­kon­fe­renz mit Work­shops, Aus­stel­lun­gen und Fach­vor­trä­gen in Athen zwi­schen 30.10. und 3.11. 2018.

Betei­ligt ist auch das CERN in Genf, das Stock­hol­mer ‚Hou­se of Sci­ence‘, ein Tech­no­lo­gie­zen­trum in Bel­grad sowie ein NGO-Insti­tut in Bar­ce­lo­na, das Kern­phy­sik in fah­ren­den Labors an die Schu­len bringt. Ein neu­er Weg, der bis­lang noch sehr sel­ten wis­sen­schaft­lich beglei­tet wur­de, ist die kon­se­quen­te Ein­be­zie­hung von Kunst in den natur­wis­sen­schaft­li­chen Unter­richt. Das inter­na­tio­na­le Schlag­wort lau­tet ‚from STEM to STEAM‘. STEM steht für ‚Sci­ence, Tech­no­lo­gy, Engi­nee­ring & Mathe­ma­tics‘, bei STEAM ist mit dem A für Arts die Kunst eingebunden.