Öffent­li­che Stel­lung­nah­me: Aus­brin­gung von Gülle/​Gärrest im Was­ser­schutz­ge­biet Zweng in Forchheim

Gera­de im Herbst und Früh­jahr wird ver­mehrt beob­ach­tet, dass im Was­ser­schutz­ge­biet und in des­sen Nähe Gül­le bzw. Gär­rest aus­ge­bracht wird. In die­sem Zusam­men­hang errei­chen die Stadt­wer­ke Forch­heim immer wie­der besorg­te Stim­men von Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, die um die Qua­li­tät des Forch­hei­mer Trink­was­sers fürchten.

Bei die­sen auf­merk­sa­men Bür­ge­rin­nen und Bür­ger bedan­ken wir uns herz­lich. Wir kön­nen die Besorg­nis um unser Forch­hei­mer Trink­was­ser gut nach­voll­zie­hen und ver­si­chern, dass die Stadt­wer­ke Forch­heim den Trink­was­ser­schutz großschreiben.

Übersichtsplan Wasserschutzgebiet Zweng

Über­sichts­plan Was­ser­schutz­ge­biet Zweng

Daher kon­trol­lie­ren und über­wa­chen wir die Aus­brin­gung der Gül­le zur Dün­nung in regel­mä­ßi­gen Abstän­den. In der letz­ten Woche haben hin­ter dem Forch­hei­mer Kli­ni­kum Land­wir­te, die die Wie­sen und Äcker bewirt­schaf­ten, Gül­le zur Dün­gung aus­ge­bracht. Der Bereich, in der die Gül­le aus­ge­bracht wur­de, befin­det sich in der Zone 3a des Was­ser­schutz­ge­bie­tes (sie­he „Über­sichts­plan Was­ser­schutz­ge­biet Zweng“). Die Trub­bach stellt die Gren­ze der Was­ser­schutz­ge­biets­zo­nen 2 und 3a dar. Dies bedeu­tet, der beob­ach­te­te Teil des Grün­lands, auf dem Gül­le aus­ge­bracht wur­de, liegt genau in die­sem Bereich. Gemäß Schutz­ge­biets­ver­ord­nung ist das Aus­brin­gen von Gül­le auf Grün­land in der Zeit vom 1.11 bis 15.2 (vgl. § 1.2) und auf dem Acker­land vom 15.10 bis 15.2. verboten.

Aller­dings wird in der Schutz­ge­biets­ver­ord­nung unter dem Punkt Grün­land fest­ge­schrie­ben, dass sich die­se Sperr­fri­sten auch ver­schie­ben kön­nen. Die­se Ver­schie­bung wird durch den Para­gra­phen 3 Abs.4 Satz 2 der Dün­ge­ver­ord­nung und durch Anord­nung der zustän­di­gen Behör­de veranlasst.

Aus die­sen geschil­der­ten Grün­den ist die Aus­brin­gung der Gül­le auf dem Grün­land der Zone 3a recht­lich konform.

Natür­lich soll­ten nur nach fach­män­ni­scher Pra­xis Wie­sen bezie­hungs­wei­se Äcker gedüngt werden.

Zum Glück besteht jedoch kei­ne Gefahr für das Forch­hei­mer Trink­was­ser. Wir haben inklu­si­ve Stadt- und Stadt­wer­ke­flä­chen ca. 80 % der Flä­che mit land­wirt­schaft­li­cher Nut­zung im Was­ser­schutz­ge­biet Zweng als Ver­trags­flä­chen. Dies bedeu­tet, dass die Land­wir­te hier eine Aus­gleichs­lei­stung für die trink­was­ser­scho­nen­de Bewirt­schaf­tung erhal­ten. Dies wir durch uns und einem exter­nen Agrar­in­ge­nieur regel­mä­ßig über­wacht und über­prüft. Dies ist der Haupt­grund, wes­halb z.B. die Nitrat­wer­te in unse­rem Forch­hei­mer Trink­was­ser so enorm nied­rig sind.

Im näch­sten Schritt wer­den wir uns wie­der mit dem zustän­di­gen Fach­zen­trum Agrar­öko­lo­gie und Boden in Coburg abstim­men, um die gesetz­li­chen Fri­sten abzu­stim­men und an unse­re Land­wir­te im Was­ser­schutz­ge­biet Zweng über­mit­teln. Im glei­chen Zuge wer­den wir das Gespräch mit den zustän­di­gen Land­wir­ten in der Zone 3a suchen.

Stadt­wer­ke Forch­heim GmbH
Haid­feld­stra­ße 8, 91301 Forchheim